Integration wäre ein sinnvoller humanistischer Ansatz, steht aber orthogonal zu den Bewegungsgesetzen der zügellosen Marktwirtschaft.
Es ist bedauerlich, dass 40 Jahre nach Ansätzen eines neuen Autorenfilms und der Revision der "Rolle der Frau" durch Autorinnen jetzt die "Rolle rückwärts" (migriert auf den Gleisen der zügellosen Digitalanimation) alte präpotente Fantasien neu belebt. Die Erweckung neuer "Monster" - entfernt verwandt mit der griechischen Mythologie - zementiert durchaus das partriarchalische und militaristische System. Kaum ein Blockbuster, der nicht ohne das Scharmützel "patriotischer" Verteidigungskriege (Patriot hier von Patriarch abstammend) sich aufdrängt, der Mobilmachung Vorschub leistet und kleinere Konflikte mithilfe eines marktwirtschaftlich austarierten "demokratischen Abstimmungs- und Überredungs"-Systems als Konflikte nicht mehr wirtschaftlicher, sondern rein privat-psychologischer Ressentiments verwässert.
Wie im digitalen Morphing verschwimmen da die Trennlinien zwischen Realität und Illusion, und gerade die sehr aufrdringliche Injektion von "Illusionsbildung" ist ein veritables Instrument zur Festigung einer bestehenden Herrschaftsstruktur: die das über die Kulturindustrie austrägt.
Ironisch gesagt: selbst der US-Katastrophenfilm der 1970er Jahre ("Erdbeben", "Flammendes Inferno", "Poseidon Adventure") stand den Herausforderungen des Lebesn näher als die maskulinen Exzesse von Resident Evil oder Tomb Rider: mit Frauen, die sich nicht trauen, das Frausein als Fähigkeit zur sozialen Intelligenz dem Wahn des Patriarchats entgegenzusetzen. Eine Emanzipation, die im Laufe der Jahre durch industrielle Interessen m.E. korrumpiert wurde. Und bisweilen schon wieder rassistische Züge trägt.
Stehende Bilder sehe ich immer öfter im Digitalkino. Traditionell gibt es den Filmriss, aber immer ging es gleich weiter, und eine Filmkopie hat mithin unkorrumpierbare Informationen, die immer und überall abspielbar sind. Wenn das im DCP nicht immer funktioniert, beweist die Industrie damit, dass ihr das Vertriebsmedium wichtiger ist als die Tradition der Theaterstätte, die ein Interesse daran haben müsste, mit einem nicht fernsehkompatiblem Medium, das meint idealerweise im arteigenen Format, ihr Gewerbe auszurichten.