Hallo Filmfreunde,
Es hat sich da beim "analogisieren" nochmals ein Problem ergeben, das so eigentlich nicht vorgesehen war:
Ich habe testweise vor einigen Tagen mal eine Endlosschlaufe durch die Ersatzkassette per Einzelbildauslösung laufen lassen, um zu kontrollieren, ob der Schrittmotor auch wirklich absolut zuverlässig transportiert und die beiden Schlaufen vor und nach dem Bildfenster immer gleich gross bleiben. Im Grossen und ganzen funktioniert der Transport recht gut, aber nach ungefähr einer Viertelstunde fingen die Schlaufen ganz langsam an, sich nach oben auszuweiten, was heisst, dass der Schrittmotor vereinzelt mal einem Impuls nicht sauber gefolgt war. Zwar entspricht ein einzelner Impuls lediglich einem achtel Bildhöhe, aber trotzdem, so geht es nicht.
Nun ist vorgesehen, eine zusätzliche Sicherung einzubauen, die verhindern soll, dass die Zahntrommel langsam aus dem Takt kommen kann. Sollte ein Sensor (Mikroschalter) merken, dass der Film nicht perfekt um ein ganzes Bild weitertransportiert wurde, dann werden über diesen Schalter einzelne Impulse an den Motor abgegeben, solange, bis dieser alle "verlorenen" Schritte wieder aufgeholt hat.
Alternativ versucht mein Kollege, der Elektroniker, nun beim zweiten Protoypen der Ansteuerelektronik ein bisschen mehr Strom auf den Motor zu geben, in der Hoffnung, dass dieser mit etwas mehr Kraft zieht und sich dadurch das Problem eventuell auch so erledigen könnte. Da tauchen also immer noch so kleine Problemchen auf, die eine zuverlässige Funktion der ganzen Anlage behindern und die nun einzeln ausgemerzt werden müssen.
Ich habe ganz einfach Schiss, eine ganze 300m Rolle Film zu versauen, wenn ich nicht sicher weiss, ob auch wirklich alles tadellos funktioniert. Darum kommt als erstes eine 60m Rolle zum Einsatz, die nach dem Belichten genau kontrolliert wird, erst danach gehts dann ans eingemachte mit grösseren Filmlängen. Ganz ehrlich: Ich habe mir die ganze Sache um einiges einfacher vorgestellt, inzwischen weiss ich, dass der Fehlerteufel im Detail sitzt und es doch einiges braucht, um so eine Kopierstation zuverlässig zum laufen zu bringen. Im Moment habe ich noch ein etwas mulmiges Gefühl, wenn ich daran denke, dass später hunderte von Metern von teurem Filmmaterial in einem selbstgebastelten Magazin stecken und durch die Kopierstation laufen. Wehe, da geht etwas daneben, das wäre dann echt frustrierend...
Aber es gilt nach wie vor: Aufgeben kommt nicht in Frage, dazu bin ich schon viel zu nahe am Ziel...
Rudolf