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Kino ist technisch erst auf der Höhe, wenn Präzisionsmechanismen eingesetzt werden. Solche mit Sperrstiften ausgestattete Filmantriebe, wie sie in Berufskameras üblich sind, wird man jedoch erst verwenden können, wenn absolut spleißfreie Kopien zur Verfügung stehen.
Man kann einwenden, daß die meisten Kopien am Stück in die Kinos laufen. Dies akzeptiert, muß man leider konstatieren, daß die Aktkoppelung besserem Bildstand im Wege steht, denn die manchmal abenteuerlichen Klebereien sind zu gefährlich für Sperrstiftemechanismen.
Ich kann es nur immer wieder sagen, daß das Aktkoppeln nicht nur technisch Quatsch ist, sondern vor allem auch absolut unnötige Arbeit. Ich bin zudem der Meinung, daß im Kino niemand das Recht hat, am fremden Eigentum Filmkopie auch nur einen Schnitt anzubringen.
Es wäre so einfach und so sauber zu lösen mit wenigstens zwei Projektoren und automatischem Aktwechsel. Wenn denn keine Vorführer zugegen sein können wegen fehlenden Gelds, dann könnte man drei Maschinen betreiben, die automatisiert die ersten drei Akte spielen. Mit 16-mm-Kopien hat man schon seit Jahrzehnten die Möglichkeit, eine Stunde am Stück laufen zu lassen. Auch da gibt es Polyestermaterial, das man intakt lassen darf. Filmriß und Klebelade sind nun wirklich seit 40 Jahren vorbei.
1950 ist DuPont mit den ersten Polyesterfilmen auf den Markt gekommen, 1955 Eastman-Kodak, in den 1960ern Agfa-Gevaert und fast gleichzeitig Fuji.
Ein anderer Einwand betrifft die Kopierkunst. Da liegt der wahre Hund begraben. Die Geldgier hat keine Grenzen und mit ihr können leider nur kontinuierlich belichtende Kopieranlagen bestehen (48 bis 480 B./s). Schrittkopiermaschinen, noch nicht ein Mal Präzisionskopiermaschinen, arbeiten eben langsamer (20 bis 25 B./s). Kontinuierlich belichtende so genannte Zahnkranz- oder Schlitzkopiermaschinen übertragen die Präzision der Kameras nicht, sondern hinterlassen einen mittleren, ich möchte sagen schwimmenden Bildstand.