Danke für einige interessante Clips - siehe oben. Welcher Testfilm ist dies?
Ansonsten bringt das Kaspar-Etikett recht wenig - und ein Moderator (preston sturges), der Treibjagden noch unterstützt, sollte m.E. zurücktreten.
Auch ich halte von einer Aspect Ratio auf 65mm, wie hier heiss diskutiert, wenig, die verschenktes Potential zur Mode macht. Moderne 35mm-Filmemulsionen ermöglichen jederzeit auch grosse Bildprojektionen in besagtem Format: 65mm bedarf es hierzu nicht.
Wenn nun Kubrick NAPOLÉON auf 35mm in der hier debattierten Aspect Ratio konzipierte, verstehe ich auch ihn nicht, der immerhin zwei Large-Format-Produktionen (in 2.21 und 2.34 : 1 mitgestalte - auch wenn Kubrick immer recht hat). Jacques Tati wird nur gerüchteweise nachgesagt, er habe aus patentrechtlichen Gründen die Aspect Ratio auf 65mm begrenzt. Vielmehr plädierte er für die Verwandtschaft seines Formats zu VistaVision, das zu dieser Zeit schon keine gängige Produktonspraxis mehr war. Was Anderson II (der Anderson I inszenierte AROUND THE WOLD IN 80 DAYS und THE SHOES OF THE FISHERMAN) dem Detailpotential von 65mm abgewinnt, wird entscheidend sein für die Affizierung anderer Filmemacher, vornehmlich wohl aus dem Nicht-Mainstreambereich (Nolan ausgenommen).
Ein Kollege berichtete von der Mostra, dort habe THE MASTER nur deshalb nicht den Goldenen Löwen als bester Film erhalten, weil er bereits in einer anderen Kategorie die höchste Auszeichnung in Venedig erhielt. Und mittlerweile mehr als ein Dutzend neuer 70mm-Kopien hätte zumindest ich nie erwartet. Die 70mm-Prozesslinie halte ich mittlerweile für sehr verfahren.
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Ausdrücklich haben wir uns Havelländer/Berlin-Brandenburger über Besuch der Teilnehmer im Filmvorführer-Forum gefreut. Manche kamen spontan, unangemeldet und völlig überraschend, was immer die grösste Freude ist - zumal die Anfahrten nicht ohne sind.
Konsequent und kontinuierlich werden die Filmformat-Themata weithin von uns erforscht und (hoffentlich verständlich) präsentiert - unbeeindruckt von Digisaten und vom Online-Repertoire.
Im Oktober dann ein weiterer Kurzbericht aus Paris: wieder 70mm und evtl. auch IMAX ("Dark Knight Rises").
Für heute fallen die Kollegen hier nach 40 Stunden Schicht einigermassen erleichtert und todmüde ins Bett und zeigten sich wieder überzeugt, dass gerade das sowjetische Kino (nicht nur Lean, Kubrick, Preminger oder Anderson aus dem Westen) grandiose Einfälle zum Vorscheint brachten (die meines Erachtens den Large-Format-Konzepten fast aller westlichen Filmemacher ein Armutszeugnis ausstellen!) Es ist nur eben bedauerlich, dass ein sehr schlechtes Filmmaterial in Osteuropa zur Stigmatisierung führte. Bessere Negative vorausesetzt, würden diese Filme auch beim heutigen, konsumverwöhnten Publikum, Erstaunen hervorrufen.
Daher erfordert es bei den Filmformat-Präsentationen aller Art eines didaktischen Gespürs und einer "imaginären Umrechnung" der alten Materialien in jenen Zustand, den sie einst einnahmen. Alte Theaterkopien (selbst wenn Negative zur Neukopierung oder zum Transfer vorliegen) sollte man nach einhelliger Meinung aller heutigen Besucher auch nicht entsorgen - obwohl nicht alle Filmuseen hierzu eine Notwendigkeit sehen.
Pic von der gestrigen Marathon-Vorführung (Napoléon vor Moskau - vor 200 Jahren passiert und filmisch nachempfunden auf Sovscope 70):