Du spürst die Sache aus. Schlechte Arbeit
So weit ich die Pathé WEBO kenne, sind sie noch so solide konstruiert, daß Reparaturen sich lohnen. Ja, von der Canon DS-8 halte ich gar nichts. Die Bolex sind auch alle voll von Aluminium, doch was die Japaner da abgelassen hatten, spottet jeder Beschreibung.
Wenn ich wieder ein Mal einen Rat abgeben darf in der wilden Hoffnung, daß junge Filmbegeisterte ihn hier wenigstens lesen:
Kauft keinen Schrott! Schrott ist daran zu erkennen, daß
die Kamera auf dem Stativ nicht fest steht, weil sie einen Handgriff unten dran hat, den man nicht abnehmen kann (Paillard-Bolex P 4, K 1, K 2, S 1, 150, 155, 160; Carena, u. a. m.),
Plastik einem zuwinkt,
er nach Phenolharz stinkt, was aus alternden Elektronikleiterplatten kommt,
das Objektiv fest eingebaut ist, was man irgend eines Tages nicht mehr ab kann,
der Sucher nichts taugt.
Kauft etwas Solides! Gehäuse oder Halterung mit großer Bodenfläche, Federwerk, Ansatzmöglichkeit für Elektromotor, Objektivwechselmöglichkeit, Sucher wenigstens mit Parallaxenausgleich, eher eine Kamera für offenen Film auf Spulen als für Kassetten oder Lader und wenn die Wahl besteht, das Kompaktere. Es gibt grundsätzlich keine so solide Super-8-Kamera wie es welche für die älteren Filmformate gibt. Unter den Doppel-Super-8-Kameras bestehen nur die Pathé WEBO, die sowjetischen Quarz und die Umbauten.
Namentlich sehr solide und noch 100 Jahre brauchbar sind die Agfa-Movex Reflex, die Bäuerchen, die Niezoldi & Krämer bis zum Allmat, die Pathé; die alten Meopta, Pentacon, Fujica, Sekonic, Canon, Christen, Lévècque, Beaulieu, Emel, Bell & Howell, Keystone, Revere, Zeiß, Ensign, Debrie, Victor, Eumig.
Bei den 16-mm-Film-Kameras ist alles, was keinen Objektivwechsel kennt, NONO. Wenn es eine Paillard-Bolex sein soll, keine PRO. Absolutes Elektrikgrab, abgesehen von der Unmöglichkeit, den Film unterwegs herauszunehmen, ohne ihn zu trennen. Eine ARRIFLEX 16 ist der Ikonoskop vorzuziehen. Eine Mitchell 16 ist eine Filmkamera, kein Spielzeug. Bei eBay ist eine zu haben für 1750 $, ohne Objektive. Berndt-Bach geht in Ordnung, bei Kodak nur Ciné Special (erstes Modell und II).
Zuletzt die Objektive. Ich habe gerade ein Switar 25-1.4 auseinander, eins mit Messingfassung. Obwohl die Schwefelanteile in den alten Mineralfetten mit dem Kupfer im Messing chemisch reagieren und Grünspan bilden, sind die Messingteile stabiler als Aluminium. Kern ist in den 1960ern vermehrt auf Aluminium umgeschwenkt. Nicht kaufen, oft unrund geschlagen. Alte Objektive kann der Fachmann viel leichter pflegen. Nicht umsonst werden Objektive seit 1840 mit Messing gebaut. Schwere Zoom wie Pan-Cinor mit Hundebein sind obsolet. Kompakt-Zoom oder Neues. Wer Geld hat, greift zu Kinoptik-Apochromaten.