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  1. Hallo Olav, Schön, dass du nun endlich mal selber eine Bolex in der Hand hattest, nun kannst du vermutlich ein kleines bisschen besser verstehen, was der Reiz so einer Kamera ausmacht. Deine Kritikpunkte sind völlig korrekt und kommen daher, dass die Ur-Bolex aus den 30iger Jahren noch kaum etwas von all den Features der neueren Modelle hatten. So hat Bolex eben immer wieder mal irgend ein Zusatzteil an die Kamera angebastelt oder manchmal auch eingebaut, einmal sehr gut, ein andermal eben ein bisschen weniger gut. So ist z.B. das Zählwerk ganz am Anfang nicht in der Kamera gewesen, sowas hat man dann eben erst später ausserhalb der Kamera angeflanscht und nochmals etwas später dann richtig intergriert. Auch der wirklich idioische Rundboden wurde erst bei den neueren Modellen durch eine brauchbarre flache Basis ersetzt. Da haben die Bolexentwickler manchmal schon recht lange gebraucht, bis sie gewisse Mängel verbessert haben. Aber das ist ja bekannt: Die Schweizer brauchen eben manchmal etwas länger... Gewisse Features haben die Bolexer überhaupt nie auf die Reihe bekommen: Einen anständigen, eingebauten Belichtungsmesser. Da gibt es schon ein paar Sachen, die man heute sicher anders machen täte. Auf der anderen Seite ist das Gerät aber eben eine echte Präzisonsmaschine, sie kommt ja schliesslich auch aus der Uhrenregion der Schweiz. Die Bolex war schon immer als eine Universalkamera gedacht, war auf keinem Gebiet absolut das Beste, aber als gesamtes betrachtet doch eben die kompletteste Kamera. Hier ein kleines Beispiel der Gedanken der Bolexentwickler: Die Bolex auf einem schweren Stativ, ausgerüstet mit grossem Kern Switar Zomm, 120m Magazin obendrauf und natürlich noch einem schweren Elektroantrieb und Kompendium vorne dran, das war dann die Konfiguration für professionelles Studiofilmen. Wollte man aber eine möglichst handliche und relativ leichte Kamera haben, die z.B. bei einer Bergsteigertour an der Eigernordwand dabei sein sollte, konnte man das Ding ganz extrem abspecken: Federwerk, kleines Festbrennlinschen drauf, Magazin und E-Motor runter, schon war sie wieder voll dabei. Diese Universalität, kleine Handkamera bis hin zu riesigem Ungetüm, alles Zubehör erhältlich, das machte eben den Namen Bolex aus. Eine wahre Geschichte aus den fünfzigern des letzten Jahrhunderts: Eine Wissenschaftliche Expedition in der Antarktis. Arri für den normalen Einsatz, eine H16 als Reserve und Notkamera. Die Arri machte bald schlapp wegen keinen Strom, die Akkus und die Kälte waren die Killer. Die Bolex in Federwerkkonfiguration rausgeholt und weiter gefilmt. Vor lauter Kälte machte auch die Bolex schlapp: Feder gebrochen. So, nun war imprivisieren angesagt: Rückspulkurbel in die 1:8 Welle an der Bolex gesteckt, Federwerk ausgekuppelt und dann eben wie annon 1900 von Hand gekurbelt. Der Fliehkraftregler der Bolex ist bei solchem Handbetrieb aktiv, sodass die Gleichmässigkeit des Laufes genauso gut ist, wie wenn die Feder oder der E-Motor angebaut wären. So wurde diese Expedition mit dieser Kamera "gerettet"... Nun denk mal nach, welches andere Fabrikat in dieser Situation noch hätte mitreden können... Was dir nun noch fehlt, ist mal ein Bick durch den Sucher einer der neueren H16 RX, damit du zu deiner Pathe vergleichen kannst. Ich hatte zwar auch früher hin und wieder mal Pathes am Auge... erinnere mich noch an den krähenden Hahn auf irgend einem grossen Knopf, kann aber nicht mehr beurteilen, wie gross die Differenz in Sachen Sucher zur Bolex ist. Das hier im Forum oft angesprochene Prisma in der Bolex ist überhaupt kein Problem, noch nicht einmal ein Theoretisches, vorausgesetzt, man verwendet die zur Bolex gehörenden Linsen. Die Kern RX sind nicht irgendwelche Billigstscherben, die Sstammen aus einer der ganz rennomerten Objektivschmieden, die haben ihre RX Switare schön ganz genau auf das schon extrem genau auf das Prisma angepasst. Die Arri, genau wie die Pathe, gingen in Sachen Sucher eben etwas anders vor und haben auch sehr gute Lösungen gefunden. Keine dieser Lösungen ist aber absolut perfekt, jede hat irgendwo ihre Grenzen... Solltest mal in der Nähe von Basel sein, kann ich dir gerne mal meine H16 Rex-4 oder auch die DS-8 Rex-4 in die Hand dücken, dann hast du den Vergleich... Einer der Sucher ist heller, der andere dunkler, einer flimmert (bei der Arri) der andere lässt sich ruhiger betrachten, das sehe ich als Bestandteil einer Kamera, damit muss ich leben... oder die Marke wechseln... je nachdem... Rudolf
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  2. "Cinerama für zuhause" ... klassisches Oxymoron. Mal eben zur Erinnerung, was Cinerama ist ...
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  3. Liebe MGM-Theater Fans, das angehängte Bild beweist ultimativ meinen Mitarbeiterstatus im MGM-Theater. Unser Team bestand aus 3 Vorführern. An Premierentagen (immer Donnerstag) waren wir am Vormittag damit beschäftig die Außenreklame zu wechseln, wir zwei Jungvorführer standen oben auf dem Flachdach und haben mit Seilen die etwa drei bis vier Meter großen mit Leinwand bespannten Rahmen hochgezogen, die dann von den Plakatmalern an der Fassade fixiert wurden. Die Vorbereitungen für die 1. Vorstellung am Premierentag bestanden unter anderem darin, eine Spule für die Werbefilme, Wochenschau, den Beifilm und Trailer auf einer Spule zusammenzustellen, Formatgleichheit vorausgesetzt. Das Vorprogramm wurde vorwiegend mit dem kleinen Philipsprojektor FP? gestartet. Auf eine Spule für den Hauptfilm passten in der Regel 3 Akte, so dass wir für einen Film bis zu 2 Stunden Spielzeit mit einer Überblendung auskamen. Die erste Vorstellung begann jeweils um 13h. Der Chefvorführer steuerte im Saal den Ton, seine schriftlichen Anweisung (time schedule) waren für alle Platzanweiserinnen bindend. Die Abendvorstellung war am 1. Spieltag war in der Regel immer ausverkauft - Vip's hatten freien Eintritt. Der festliche Rahmen am Premierentag wurde auch noch dadurch unterstrichen, dass die Geschäftleitung (Hr. S. und Hr. B.) in Smokings gekleidet waren - wir Vorführer bekamen am Donnerstag stattdessen einen frisch gewaschenen weißen Kittel. So oder so ähnlich läuft es wohl in jedem Uraufführungstheater ab. Mit den Vorbereitungen weiterer Themen bin ich beschäftigt.
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  4. Leider gestern Abend nicht mehr geschafft ... aber nun einige weitere Bilder des MGM - Berlin von @lorbern40 ...Schöne Bilder ... vielen Dank an @lorbern40 BTW ... schöne "MGM-Schilder" auf den Verstärkerschränken :smile: Eines von den Schildern hat den Weg zu uns gefunden und ziert jetzt die Türe unserer DP70 ...
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