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  1. Hallo, Eigentlich wollte ich mein Tun ja nicht rechtfertigen und mich da aus irgend einer Ecke, ich die man mich drückt, befreien. Trotzdem, es ist schon irgendwie bedauerlich und nicht sonderlich förderlich, wenn da ständig wieder der Sinn unsreres Hobby angezweifelt wird und Personen, die sich für das Weiterleben engagieren, als Spinner angesehen werden. Na ja, Spinner hat niemand zu mir gesagt, aber mir meine Denkweise so total in Frage zu stellen, kommt irgendwie aufs selbe raus. Da fühle ich mich schon irgendwie wie ein Depp, der den Überblick völlig verloren hat... Ich stehe auf dem Standpunkt, dass das klassische 35mm Kinoformat dasjenige sein wird, das am längsten überlebt, eben, weil da noch eine weltweite Kinoindustrie dahintersteckt. Da gehen vorab alle reinen Amateurformate den Bach runter. Man nehme zur Kenntnis, dass sogar die wirklich exotisch kleine Gruppe von 9,5mm Filmern immer noch Material bekommen, wenn auch recht teures, aber immerhin. So wird es dereinst auch Leute und sogar Firmen geben, die aus 35mm Kinofilm und sonstiger Rohware ihr Schmalfilmformat "herausoperieren", in Form von splitten und danach perforieren und für teures Geld verkaufen. Wittner machts vor: Die bestellen für einen fünfstelligen Betrag neue Stanzmesser für Normal-8, ein meines Erachtens auch recht exklusives und seltenes seltenes Filmformat. Anscheinend rechnet sich das sogar, denn blöde sind die Leute bei Wittner wohl nicht... Super-8 Rohfilm aus unperforiertem Film herzustellen ist technisch nicht sonderlich kompliziert, vorausgesetzt, man hat dazu irgendwelche entsprechenden Maschinen. Daneben ist mein simpler Splitter, der gerade in der Herstellung ist, ja direkt eine hochkomplexe Hypertechnologische (beinahe) Unmöglichkeit... Das Problem liegt an der Kassette, in die man den Film erst mühsam und teuer händisch reinfriemeln muss. Daneben ist 16mm, DS-8 und 9,5mm ja direkt Primitivsysteme: auf eine Rolle wickeln und fertig. Diese (Rollen)Formate werden Super-8 garantiert bei weitem überleben, davon bin ich mehr als überzeugt. Im speziellen Falle von Suter-16 kann man sich das umständliche und für Amateure doch sehr aufwendige perforieren sparen, das bisschen Splitten ist daneben echt ein Kinderspiel, sogar im dunkeln. Der Umbau einer Kamera und eines Projektors kostet mit jeder Garantie bloss einen ganz kleinen Bruchteil dessen, was man für eine funktionierende Perforiermaschine mit seriösen, allenfalls neuen Stanzwerkzeugen bezahlen müsste. Ich hatte mit Herrn Joost von Wittner Cinetec ausführliche Mails bezüglich der Stanzwerkzeuge, er hat mir auch den Preis für den neu gefertigten Satz für D-8 genannt. Für diesen Preis lasse ich gleich mehrere Bolexe umbauen und gehe hinteher damit sogar noch in die Karibik zum drehen... mit einem Kilometer Film an Bord... und der Freundin an der Seite (als Stativschlepper...)... notabene... Warum tut Wittner sowas...? Gibt teures Geld für neue Stanzwerkzeuge aus, wo doch sowieso in zwei Jahren Schluss sein soll...? Wenn da irgendwas nicht stimmt... so von wegen... dann lasse ich mich umbauen und mache ab sofort den Strich... oder so... Ich kenne da Leute, die geben mehr Geld für die Reparatur für irgend eine defekte Kamera aus, als ich für den Umbau einer Bolex. In Zahlen: Ich habe für meine Bolex DS-8 inklusive der Kamera und dem Porto gerade mal etwas mehr als 500.- Euro bezahlt... Da schmunzle ich über andere, die weit höhere Beträge in irgendwelches Alteisen inverstieren... und trotzdem nie etwas anständiges besitzen werden. Da wird Geld in die Wartung einer Kamera gesteckt, bloss dazu, damit man danach wieder völlig überteuertes Kassettenmaterial in homöopathisch kleinen Dosen verdrehen kann... (homo oder homö... Scheisswort...) So, ich höre mal auf mit schreiben, obwohl ich noch stundenlang weitermachen könnte... Rudolf
    4 Punkte
  2. Sie entsteht 1945-46, zur selben Zeit wie die 35er Caméflex von Eclair. Sie hat eines der besten Gehäuse aller Schmalfilmkameras. Wie ihr Vorbild, der Ciné-Kodak Special, steht die Pathé-WEBO M großflächig auf dem Stativ. Die optische Achse ist so tief wie nur möglich gelegt, wodurch man unglaublich dicht ans Objekt herankommen kann. Ein einfaches Objektiv und Zwischenringe genügen für fantastische Makrobilder. Für lange Brennweiten ist größte Stabilität gegeben. Die Feder zieht 980 Bilder durch. Der wie bei der Paillard-Bolex-H stehende Fliehkraftregler sorgt für einen weiten Bereich von Bildfrequenzen, nämlich von Tempo 8 bis 80. Filmrückwicklung ist möglich im Umfang eines Federaufzugs, also der genannten Anzahl Bilder. Zählwerke in Fuß, Metern und Bildern ermöglichen exaktes Arbeiten. Die WEBO M hat als einzige Schmalfilmkamera ohne Spiegelreflexsucher einen Verschluß in Schmetterlingausführung, d. h. mit zwei Flügeln bei halber Umdrehungsgeschwindigkeit. Als verstellbarer Umlaufverschluß läuft er unmittelbar vor der Bildfensterplatte, näher am Film geht es kaum. In der Geschlossenstellung wird ein kleines Blattfederchen mit einem Zahnrad zur Berührung gebracht, was ein schnarrendes Geräusch macht. Es soll einen daran mahnen, daß der Film unbelichtet bleibt. Diese Rätsche funktioniert auch rückwärts. In den Stellungen zu, ¾ geschlossen, halb geschlossen, ¼ geschlossen und offen rastet der Verstellhebel ein. Saubere Sache Der Filmkanal ist leider nicht auf der Höhe anderer Kameras. Die Filmseitenführung verursacht mir leichte Bauchkrämpfe, wenn ich an die Normen und ans Kopieren denke. Es ist schon eigenartig: In Frankreich setzt man sich immer wieder über wichtige technische Vereinbarungen hinweg. Sogar bei der 35-mm-Kamera Aaton Penelope ist die Filmseitenführung verkehrt gebaut. Die Federwirkung der Seitenbleche ist minimal. Der Reflexsucher der Pathé-WEBO M besteht aus einer Membrane im 45-Grad-Winkel zwischen Objektiv und Film, eine dünne Glasscheibe, und einem Linsen-Mattscheibe-System. Die einseitig entspiegelte Membrane wirft etwa fünf Prozent des von der Optik kommenden Lichts zur Seite. Im Gegensatz zum Prismenblock der Paillard-Bolex-H Reflex gibt es bei dieser Ausspiegelung keinen Fokusversatz, weshalb jedes Objektiv mit C-Fassung verwendet werden kann. Das C-Gewinde darf 3,8 Millimeter lang sein. Der Dreierrevolver der Pathé-WEBO kann auf einfache Weise blockiert und freigesetzt werden. Als ganz kleines Manko ist zu werten, daß man beim Revolverdrehen an die Objektive faßt. Das Filmeinspannen muß geübt werden, doch das ist Ehrensache für Filmer. Selbst die teuersten Berufskameras haben keine Einfädelautomatik. Nach zwei, drei Filmrollen macht man das ganz selbstverständlich. Nachdem man den Deckel aufgesetzt und verriegelt hat, erfährt man ein Gefühl der Sicherheit. Das habe ich bis heute nur bei dieser Kamera erlebt. Jüngere Modelle sind mit einer Einfädeleinrichtung ausgestattet. Für den Service-Techniker ist die Pathé-WEBO eine besondere Herausforderung. Im Schaltwerk gibt es gerne Verschleiß am Auslösebolzen. Eine kleine Rolle statt bloßer Stahlkante diesem gegenüber oder gehärteter Bolzen wäre kein Luxus gewesen. Dafür sind die Reglerlager von außen her zugänglich, ein Detail, das einzigartig ist. Das typische Merkmal der Pathé-WEBO ist ihre billige Machart. Zwischen Zahnrädern und Wellen gibt es zuweilen Luft und wenn der Techniker die Befestigungsschrauben ungleichmäßig festzieht, läuft das entsprechende Zahnrad unrund. Falls also ein solches Gerät im Lauf miaut, dann war die Montage nicht sorgfältig gemacht. Es gibt jedoch einige Punkte im Getriebe, die den Mechaniker vor die Entscheidung stellen: Kamera fertig bauen, weil die Konstruktion ein Bruch ist, oder die Waffen strecken. Da ist zum Beispiel einfach zu wenig Platz für das kombinierte Sperrklinken-Zahnrad des Aufzugs, welches entweder an den Lötaugen des Federhauses kratzt oder am Zählwerkgetriebe schleift. Man kann es auf der Welle positionieren, wie man will, man kann auch die Welle axial einstellen, so weit etwas zu holen ist, die zuoberst befestigte Antriebscheibe der Wickelpeese kommt nie in Flucht mit dem Rest ihres Weges. Zudem stimmen die Profile der Peesenscheiben mit ihrem Querschnitt nicht überein. Mangelhafte Filmaufwicklung, unrunder Lauf, Verschleiß und als Folge teure Reparaturen brandmarken die „M“ als ewiges Sorgenkind. Die Platine mit Lagern fürs Getriebe und der Wickeltrommel wird bloß mit drei Schrauben niedergehalten. Als Monteur kann ich sie mit etwa einem halben Millimeter Spiel nach vorne, oben, hinten und unten beliebig fixieren. Es gibt keine korrekte Position, ich kann nur die beste finden. Einzig die Federbüchse ist seriös im Gehäuse verankert. Irgendwann hat man bei Pathé auf die vielen Beschwerden über mangelhafte Filmaufwicklung reagiert und den Umschlingungswinkel an der treibenden Scheibe vergrößert: Ich schätze diese klassische Amateur-Kamera ins untere Mittelfeld ein. Sie steht besser auf dem Stativ als manche andere, bietet viele Möglichkeiten für Bildbeeinflussung und Tricks und verströmt mit ihren Gehäuserippen einen Charme von Zigarrenkiste. Altväterlich, französisch eigenwillig, viel stabiler als die Beaulieu Reflex, aber unsicher im Innern. Beim Modell BTL, Abkürzung von Behind The Lens, ist ein CdS-Fotowiderstand eingebaut, mit dem Messung des reflektierten Lichts erfolgt, und zwar des Lichts, das einerseits von einem hellen Lackring auf dem Verschluß abfällt und andererseits von der Filmoberfläche und heller Lackierung der objektivseitigen Bildfensterumgebung. Die Flächen sind aufeinander abgestimmt, damit im Lauf wie im Stillstand der gleiche Lichtstrom auf die Meßzelle fällt. Im Sucherrohr ist ein Drehspulinstrument angebracht, dessen Ausschlag mit der Objektivblende geregelt werden kann. Mit Blick durch den Sucher überwacht man den Ausschnitt, die Schärfeneinstellung und die letzte freie Variable der Filmbelichtung, die Irisblendenöffnung. Ältere Modelle haben die weiße Bemalung nicht. Die Pathé WEBO M sticht die Paillard-Bolex H beim Reflexsucher aus. Das Prinzip der Glasmembrane ist 1967 bei den Berufsfilmkameras von Mitchell eingeführt worden. Unsere französische Amateur-Kamera hatte es bereits 20 Jahre früher. Tatsächlich macht aber ein uralter Schaustellertrick mit teilweise spiegelnder Fläche, der schon vor der Französischen Revolution ausgewertet wurde, den Anfang. Während bei Paillard ein Doppelprisma von neun Millimetern Dicke eine gewisse optische Komplikation mit sich bringt, ist die Pathé-Membrane von gut einem Zehntel Millimeter Stärke optisch kein Problem, jedoch halt leicht zerbrechlich. Beim Reinigen ist allergrößte Sorgfalt geboten. Der Teufel steckt im Detail und so gibt es bei dieser Schmalfilmkamera noch einen Pferdefuß, die Befestigung der Reflex-Membrane. Angenommen, das Gläschen wäre an sich frei von inneren Spannungen, so müssen beim Befestigen desselben auf den vorgesehenen 45-Grad-Stützen der Frontplatte zwei gut ebene und miteinander fluchtende Oberflächen vorhanden sein. Schon ein Hundertstel Millimeter Abweichung bewirkt, daß die Membrane verbogen ist und in der Folge Verzerrung des Mattscheibenbildes besteht. Auch der Lichtweg durch die Membrane hindurch zum Film wird beeinflußt. Was bei der Beaulieu Reflex vom Spiel des Schwingspiegels als Abweichung besteht, daran trägt die Pathé WEBO M still und heimlich als Kreuz des Glases. Mit sorgfältiger Bearbeitung der Membranauflagen lassen sich die Verzerrungen aber auf wenige Tausendstel Millimeter verringern. Solche Abweichungen machen sich rechnerisch erst ab Blendenöffnung 1:1,12 bemerkbar. Die Kunst des Monteurs besteht darin, das Gläschen gleichzeitig im geforderten Winkel und frei von äußeren Spannungen zu befestigen. Ankleben ist dabei nur eine mögliche Methode. Ich möchte noch ein Wort über das Getriebe verlieren. Die Pathé-WEBO M hat Primzahlen-Zahnräder. Damit ist gleichmäßige Abnutzung eingerichtet. Sie hat aber auch zwei Schnecken auf dem Regler, eine sechsgängige, über die der Greifer angetrieben wird, und eine dreigängige, mit der die Verschlußwelle verbunden ist. Es ist wichtig, daß die Lagerzapfen und das Verstellgetriebe der langsamer bewegten Verschlußwelle gut geschmiert sind, denn wenn diese zu bremsen beginnt, wirkt sich das verhältnismäßig stark auf die Bildfrequenz aus, eben weil der Regler direkt davon betroffen ist. Dummerweise ist das vordere Lager der Verschlußwelle vom Kamerabenutzer für einen Tropfen Öl leicht erreichbar, das hintere hingegen nicht. Spricht die Pathé-WEBO M französisch? Gebrochen, denn auch sie kommt aus Amerika. Die Zugfeder hat die Höhe 0.65" und die Stärke 0.028". Weitere Zollmaße finden sich im Getriebe. Ein französischer feintechnischer Apparat, der nicht durchgehend metrisch hergestellt ist? Import aus den Vereinigten Staaten, der Entwurf und viele Teile! In Frankreich würde man nie eine Platine mit dem Sonnenrad des Federhauses vernieten. Der Federhaus-Zahnkranz hat den Diametral Pitch 36 (126 Zähne, Teilkreisdurchmesser 3½"). Das dritte Zahnrad hat DP 51 (85 Zähne, Tkd. 1⅔"). Weissbrodt und Broido haben nur Patente auf den verstellbaren Verschluß und die Streulichtmessung gehabt, z. B. US 2445288. Technischer Wert einer M ohne Objektive: € 180.
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  3. Den Gedanken finde ich ebenfalls nicht so abwegig. Siehe Kaliumdichromat - Offiziell kein Verkauf an Privatpersonen. Bin aber jetzt denoch im Besitz dieses Mittels, um Bleichbad herstellen zu können. Ab wann ist der Besitz / die Anwendung schon verboten ? Ist es das vielleicht schon. Zum "letzten Guss": So pessimistisch es klingt....aber das was Chris schreibt ist wohl die bittere Realität. Drum, wie Chris schreibt...jetzt filmen..bist es halt nicht mehr geht.
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  4. Hier mal ein Blick in eines der Lager in Mortsel: Da liegt noch bisschen was UND es kann noch produziert werden.
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  5. Was TK-Chris da berichtet, wurde auch schon über Tonband und Schallplatten gesagt -- umso düsterer, je "direkter" die Informationsquelle war. Nichts für ungut, aber beides gibt es noch, Schallplattenproduktionen sogar arg wachsend. Weitermachen, Suter.
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  6. Du musst eine Liste anfordern. Denn auf seiner Internetseite geht es nur um Technik.
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