3D-Version in 2.39 : 1, bei IMAX Digital (Potsd. Pl., Bln) anscheindend Optikwechsel mit mehr Leuchtdichte?
Die eine Szene der "imaginierten Wiederkehr" des verschollenen Clooney erinnerte mich sofort an Tarkowskys SOLARIS. Da davon auch ein Remake mit Clooney entstand (das ich verdrängte), ist die Szene ein Zitat eines Zitats.
Viele gut erdachte Einfälle sind leider etwas kurz angerissen und reissen wieder ab wie "abgehackt":
Der Übergang vom Melo-Soundteppisch zur prononcierten Stille setzt willkürlich, abrupt ein - und geht nicht kongruent zu einem damit zusammenklingenden Handlungsimpuls. Das wirkt dann (entgegen zu den Szenen in MAROONED oder SPACE ODYSSEY) deklamatorisch. Mit anderen Worten: man will damit etwas demonstrieren (oder durch Nichterklingen) einen emtionalen Extremumschlag herbeiführen. Der Handungsbogen aber läuft hierzu asynchron. Und das enttäuschte mich an der Eingangssequenz, die aufgrund ihrer langen Einstellung und geographischen Ausdehnung musikalisch und im Soundschnitt eine würdige Entsprechung verdient hätte. Solche Momente gekonnt miteinander zu verbinden konnte nur Mr. Kubrick wie kein anderer Filmemacher. Ansatzweise auch Mr. Scotts in ALIEN.
Obwohl Momente der Isoliertheit, der Künstlichkeit eines Lebensraums (Raumfahrzeug), der Klaustrophie (oder des Gegenteils von Klaustrophie) noch nie so gut gelungen sind, reisst der Film leider dort ab, wo er hätte noch existentialistischer werden können (also die Rückkehr zur Erde, für die PLANETS OF THE APES ein zeitlos meisterliches Sinnbild fand, während GRAVITY am Ende nichts andeutet und mitteilt. Oder doch?).
Die Dialoge waren vielleicht nicht das Highlight, auch nicht die Musik und die Spannungsmontagen: Schablone. Überragend aber der digitale, visuelle Naturalismus: auf diesem Gebiet ist GRAVITY das Gegenteil von AVATAR, der in Märchen, Kitsch und Mythen ersäuft.
Wenn GRAVITY aber nach nur 90 Min. auf Fortsetzung spekuliert, darf man sich dennoch freuen.