Die Audiovision wählte 625 Zeilen, und "11.000.000 Lichtpunkte" deshalb, weil diese Auflösung etwa dem Agfacolor L Farbenpositiv entsprach, nachzulesen in "Der Dienst bei der Deutschen Bundespost - Postleitfaden, Grundlagen der Funktechnik, Hg. von Oberpostdirektor a.D. W.Pippart.
Die Zuschauer saßen dann etwa 6 Bildbreiten entfernt vor der Röhre (ca 55 cm breit, 3,5 m Abstand)
Der durchschnittliche Sichtabstand im Kino betrug dann etwa 2,5 - 3x Bildbreite des Normalbildes (4 m hoch x 6 m breit, Saallänge 21 m).
Heute setzen wir im Kino die Besucher mit Sehwinkeln von 90° bis 36° vor die Bildwand.
Die Auflösung von Technicolor Druckkopien liegt noch darunter, und wer heute eine originale Kopie der Zeit auf moderner Großbildwand sieht, endeckt in den ersten Reihen kindskopfgroße Farbkleckse, die erst in der letzten Reihe halbwegs gemäßigt werden.
In modernen Theatern braucht man dann vorne etwa 5400, in der letzten Reihe noch ca. 2300 Pixel horizontal.
Gehen wir von den 625 Zeilen aus, dann ergben sich etwa 750 Punkte horizontal (Format 4:5 der Bildscheibe der Farbaudiovision bei CCIR B/G), und auf den Eingangssatz bezogen, hatte Agfacolor in den 60ern etwa 750 Punkte Auflösung.
Schwarzweiß ist eine andere Welt, sowohl vonm der Auflösung her, als auch vom "Dynamikumfang", war da erstaunliches möglich, was wir aber erst heute mit Ultra Star HD Plus und Premiere Optiken und modernen Xenonbeleuchtungseinrichtungen zu sehen bekommen. Das Publikum der Zeit mit Neo-Spiegel, unvergüteter Neo-Kino Optik und Reinkohle wird das nie so gesehen haben.
So so, 750 Punkte sahen besser aus, als der heutige Sub-Standard (Klasse 3) von 1980/ 2048 x 1080? Das wage ich zu bezweifeln.
Die objektive Betrachtung würde sehr schnell etwas anderes ergeben. Nicht um sonst normte die SMPTE als Kinoformat 4096x2160 Pixel als Kinoformat (Klasse 1), weil mehr nicht unbedingt etwas bringt, und weniger nicht das mögliche Güte.
Stefan