Die Diskussionen um die richtige Verstärkerleistung verfolgt mich seit ich ca. 12 Jahre alt war. Damals habe ich angefangen, mich für hochwertige Tonwiedergabe zu interessieren.
Eine allgemein gültige Antwort kann es es meiner Meinung nach nicht geben. Warum:
1. Eine Endstufe mit einer sehr viel höheren maximalen Ausgangsleistung als die Belastbarkeit der Lautsprecher, kann bei dynamikreichem Programm ohne Vorwarnung den Lautsprecher beschädigen, indem die Membran/Sicke des Lautsprechers durch mechanische Kräfte zerstört wird. Die Überlastung des Basslautsprechers wird jeder sofort hören, aber dann ist es auch schnell zu spät.
2. Eine Endstufe mit einer geringeren Leistung als die Belastbarkeit des Lautsprechers, kann für Laien lange unbemerkt schon übersteuert sein. Bei diesem sogenannten Clipping entsteht zwar keine Gleichspannung (wie oben im Thread geschrieben), jedoch entstehen beim Clipping jede Menge Oberwellen, die für den Hochtöner gefährlich werden können.
Dies hört nicht jeder sofort, bzw. es hört sich nicht so "gefährlich" an, wie ein anschlagender Tieftöner. Es unterbleibt, besonders bei Partys, die notwendige Pegelreduktion. Clipping gibt es aber auch im Kino und ist einer der Gründe für die "Fader nicht auf 7" Diskussion.
Auch wenn es heute vermutlich keine/kaum noch Endstufen mit hartem Clipping gibt, so möchte ich das am Beispiel von digitalem Clipping zeigen:
Hier der originale Sinus, danach die Reste des um 6dB geclippten Sinus:
Schaut man sich nun die Frequenzanalyse der beiden Signale an, so kann man die entstandenen Oberwellen deutlich sehen:
Ich habe tatsächlich schon Partys verlassen müssen, bei denen die Verstärker mindestens 10dB übersteuert waren. Ich war aber selbst schuld, ich hatte die Empfindlichkeit meiner Ohren nicht mit genügend Hydroxyethan angepasst. ;-)
Gruß
Salvatore