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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 23.11.2013 in allen Bereichen
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Die 1950er Jahre heute wieder einrichten, ist gar nicht so leicht. Die Polyamid-Sessel aus den 1980er Jahren passen auf keinen Fall. Man hat in den fünfzigern härter gesessen. Das soll kein Abwerten des Versuchs sein. Ich war 1996 in Berliner Kinos tätig, habe die Stadt ein Stück weit kennen gelernt. Es purzelt da so vieles durcheinander, daß als Maßstab nur das Berlin gelten kann, als es über 300 Lichtspielbetriebe hatte. Da hinab zu steigen, wäre meines Erachtens eine Aufgabe. Knarrendes Parkett, Holzklappsitze, Kassiere ohne Piercings — doch es wird nie gelingen. Ich kann mir sagen, daß mir die Architektur egal ist, wenn es dunkel wird und wenigstens die Filmprojektion historisch stimmt. Also gibt es schon größte Schwierigkeiten bei Technicolor-Drucken, Kohlenbogenlicht und Tonanlage. Auch die bis gerade in die zweite Hälfte der 1950er Jahre dichteren Schwarzweißkopien fehlen schmerzlich. Klar, das haben wir alles schon -zigfach durchgenommen. Auch stimme ich zu, daß das Weglassen der aktuell übelsten Dinge viel bringt, das ganze Fressen und Trinken. Wenn man es fertigbringt, Privates nicht in den öffentlichen Raum zu tragen, ist das Wichtigste geschafft. Darob erbose ich mich fast täglich, gerade in unserer vom Geld bestimmten Schweiz, daß es keine Rücksichtnahme mehr gibt. In der Straßenbahn ist Essen und Trinken verboten und trotzdem wird unverfroren das widerlichste Zeug verzehrt. Auf der Straße wird gefahren, als ob diese leer wäre. Umgekehrt wird man in gastronomischen Betrieben mit Frechheiten bedrängt, zum Beispiel der „frische Fisch“ auf der Speisekarte, von dem man schon beim Betreten des Lokals weiß, daß er gefroren ist, nicht frisch. Wenn man danach fragt, wird man mit so etwas wie „auf Eis und frisch ist dasselbe“ abgekanzelt. Rosins, hilf! Die Speisekarte selbst ist zu einem unhandlichen Blätterbuch verkommen, das mir die Lust auf die Speisen verdirbt statt weckt. Manchmal stinkt sie noch von frischem PVC, manchmal ist sie speckig und eingerissen. Scharfe Messer und spitze Gabeln gibt es seit den 1960ern nicht mehr. In einem Kaffee Basels, wo man sensationelle Madeleines bekommt, außen knusprig und innen feucht, wird der Kaffee in mittlerer Tassengröße mit einem Mokka-Löffelchen serviert, das beim Umrühren zu vier Fünfteln eintaucht. Ein Wort zur Löffelgröße löst bei den Angestellten grenzenloses Erstaunen aus. Aber ich habe da schon den passenden Löffel erhalten. Wie könnten kultivierte Filme zur Wirkung kommen? Es ist mir ein Rätsel. Zwischen Computerkram à la Avatar und so weiter haben Jiří Trnka oder Federico Fellini keinen Platz. Sie sind ins Film-Museum verbannt. Poetische Filme sind wie Saurierskelette weggestellt. Night at the Museum, immer wieder aufgelegter Kitsch Natürlich wird Flebbe keine Filmkunst aufführen, das erwartet auch niemand von ihm. Es darf aber auch kaum ein Kinobetreiber von mir erwarten, daß ich ihm 18 Franken auf die Münzmatte lege. Dem infantilen Mainstream entgehen Millionen von Besuchen meiner Generation. Nur so der Vollständigkeit halber2 Punkte
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@cosmin Hast Du überhaupt schon mal selbst disponiert/programmiert??? Die Frage erübrigt sich eigentlich, denn sonst wüsstest Du: Disney zum Start immer alle angebotenen Vorstellungen. Du kannst von Glück sagen, wenn sie Dir dabei die tägliche Spätvorstellung erlassen. Wird in der ersten Woche aber nicht so sein. "Wieso denn bitte absetzen?" - ERST SCHNALLEN, DANN LALLEN!1 Punkt
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Nicht schneiden, nicht koppeln, zwei Projektoren, Überblendprojektion. ;-)1 Punkt
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Cinefilm waren ja die Negativfilme. Umkehrfilme als Cinefilme gibts von Fuji bestimmt schon seit über 10 Jahren nicht mehr. Und Single-8 war eine andere Abteilung . . . Fuji Velvia scheint noch gegossen zu werden oder zumindest gibts den Velvia-50 und Velvia-100 noch als 'aktuelles' Material. Der Velvia-50 scheint ja so ziemlich der gefragteste Diafilm zu sein (weils keine Alternative gibt, für viele Fotografen auch nicht digital), der wird wohl, wenn, erst zum Schluß verschwinden (hoffentlich :razz: ) Auch habe ich es so verstanden, dass Velvia als Cinefilm (umkonfektioniert) auch weiterhin wieder kommen soll (nächstes Jahr, früher oder später). Einfach mal abwarten. Es geht um Umkehrmaterial, um Positivfilm. Also sehen wir's positiv ! Gerade als Amateure, da braucht man kein negatives Zeug wie Filme oder Gedanken, oder wie war das ? :look:1 Punkt
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Die Antwort - wäre sie vielleicht eine Entsprechung der Aura auf der sozialen und kreativ-technisch/künstlerischen Ebene? Das konkrete Durchleben und Nachleben von Vergangenheit, gelebtes Handwerk und Inhaltsanalyse? Spannende Frage.* ** https://www.taz.de/Zoo-Palast-in-Berlin/!127964/ http://www.berliner-zeitung.de/berlin/traditionskino-berliner-zoo-palast-oeffnet-wieder,10809148,25103172.html https://www.facebook.com/ZooPalastBerlin ** Hier das "Panorama" in der Silbersteinstrasse in Berlin Neukölln (wo ich 1978 GOLDFINGER erstmals sehen wollte - nur dass die Spielstätte zwei Tage vor meiner Ankunft überraschend "geschlossen" hatte):1 Punkt
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Dazu fällt mir folgendes ein, leicht off-topic: Wenn man über ordnungsgemäß erstellte Klebestellen lichtdichtes schwarzes Isolierband klebt mit langgezogenen schrägen Anschnitten, dann erhält man eine Art Auf-/Abblende zwischen den Szenen. Hab ich selber schon öfters gemacht. Sieht ungefähr so aus: Kann man auch wie einen "Vorhang" gestalten: Hier - ganz am Anfang:1 Punkt
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Zum Geräuschpegel: Ich habe noch nicht gemessen, aber ich würde mal sagen "wie eine Nizo 801". Also hörbar, aber sehr gesund. Bisher sind Zahnräder im Einsatz, denkbar währen laut Tommy aber auch Kevlar-Zahnriemen, was viel leiser wäre. Ist aber zur Zeit nur ein Gedanke. Zum Preis: Der ist ohne Objektiv -- aber es ist auch der für Vorbesteller, mit den Einkünften sollen sie Grundlagen zur Serienfertigung mitfinanziert werden. Der kann sich also noch ändern... Und ja, die Super-8 Kassette ist kein Muss. Auf dem Zeichenbrett ist schon an 16mm und 35mm gedacht worden, das ganze Prinzip ist ja sehr modular. Auch über eine Version mit offenen Spulen oder einfachen, selbstbefüllbaren Meterwaremagazinen wurde bereits sinniert. Noch aber gibt es ja S8-Kassetten, und sie sind praktisch, und praktisch klein dazu. Die Nachteile treten hier durch die Konstruktion echt in den Hintergrund. Morgen wird sie das erste Mal ausgeführt. Man macht sich ja kein Bild wie kompliziert es doch ist, eine solche Kamera zu bauen... noch ist alles Prototyp, es kann (und wird) sich also durchaus noch einiges an Details ändern. Noch ein Detail, dass ich erst heut abend entdeckt habe: Der Film wird in der Filmbahn übrigens auch mit seitlichen Kufen angedrückt, womit der Bildstand auch horizontal unverrückbar ist. Sehr sehr gediegen.1 Punkt
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Wenn es erlaubt ist, auch Beispiele aus dem doppelt so breiten Format zu zeigen: Eine der gruseligsten Klebestellen, die mir jemals untergekommen ist. Genaugenommen gar keine Klebestelle, sondern die Ausbesserung der angerissenen Perforation mit Klebeband - so dilettantisch ausgeführt, dass die Perfo nun erst richtig ausriss und die Kopie irgendwo im heißen Filmkanal hängenblieb - die schwarzen Flecken im Perfobereich sind Schmor- und Schmauchspuren: Ebenfalls beliebt sind solche Klebestellen mit breiten Lichtblitzern, bei denen offenbar jemand auf eine gekrümmte Nagelschere angewiesen war - und dann hat er den Bildstrich nicht mehr glatt erwischt. Genaugenommen hat er eigentlich überhaupt nichts erwischt ... Das hier ist eine ganz professionelle Klebestelle - aus dem amerikanischen Verleihbereich. Die Stanzung geht jedoch nicht glatt auf Bildstrichhöhe durch den Film, sondern ist rechts und links abgewinkelt - mutmaßlich, um ein (vorzeitiges) Einknicken bei weichwerdendem Klebeband zu verhindern. In diesem Sinne hat diese Klebetechnik nur mehr bewirkt als sie sollte: die Klebestelle ist steinhart, und wenn sie noch halbwegs vernünftig durch das Bildfenster läuft - in der Tonabtastung spätestens führt sie zu einem furchtbaren Jauler. Horribel! Und meine Lieblings-Klebung: keine Klebung. Entweder entdeckt man sowas beim Kopien-Check vor der Vorführung - und präsentiert sich dann dem Saal als fröhlich lächelnder Vorführer mit dickem Verband um den Daumen - oder es passiert in der Vorführung selbst. Alle werden sich nach dem Ignoranten umdrehen, der nicht in der Lage ist, eine einwandfreie Vorführung zu fahren .... ;)1 Punkt
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Ich finde auch, dass die Bildqualität in allen Kinos schlecht ist. Genauso, wie mir das Jägerschnitzel überall gleich schlecht schmeckt und auch jeder Flat-TV das gleiche schlechte Bild liefert. Auch Autos sind alle schlecht. Irgendwie ist alles schlecht. :mrgreen:1 Punkt