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  1. Was anderes als Herablassung erwartest du denn von einem Filmtechniker, wenn er über Computer redet? Die so genannte Digitaltechnik hat mich arbeitslos gemacht. Außer Film und Mechanik kann ich Sprachen, doch auch auf dem Gebiet gibt es nur noch Einsen und Nullen. Entweder man hat die heute als unabdingbar angesehenen Papierchen (bei uns SVEB-Ausweise) oder nicht. Dazwischen gibt es nichts mehr. Auf dem Berufsgebiet der technischen Mechanik ist es undenkbar, daß ein 55jähriger CAD und CAM drauf hat, abgesehen von der allgemeinen Altersdiskriminierung. Wenn es eine Verschwörung gibt, dann die gegen alle vor 1968 Geborenen. Man rede bitte nicht von Film, wenn es kein Film ist. Ich meine die Lüge, die aus einem einzelnen Wort quillt. Video ist nicht Film. Acrylfarbe ist nicht Ölfarbe. Das Wort Kunst bitte auch nicht verwenden, die letzte filmkünstlerische Leistung darf vielleicht Aki Kaurismäki für sich reklamieren. Helge, wenn du Kodak unterstellst, sich für Kunst einzusetzen, dann heuchelst du. Super-8 wurde zu keiner Zeit Richtung Handwerk, Kunsthandwerk oder Kunst beworben, sondern ganz offen Richtung Erinnerungsbildermachen und Spaß haben. In Amerika hat man keine Mühe damit. Erst in letzter Zeit hat Rochester sich Hollywood angehängt und angefangen, von Kunst zu faseln. George Eastman wäre selbst der letzte gewesen, der sich für Kunst interessiert. Er hatte das Bildungswesen großzügig unterstützt. Ich weiß, wovon ich rede, ich habe Kunstgeschichte studiert, Zwischenprüfung über San Giorgio Maggiore von Palladio. In Filmwissenschaft gibt es von mir einen Beitrag zur Pionierforschung, eingereicht am 28. Mai 1991. Welches sind denn die Super-8-Kunstwerke, die man kennen sollte?
    3 Punkte
  2. Hallo in die Runde, ich bin von ca. 1961 bis Oktober 2000 begeisterter analoger Schmalfilmer gewesen -bis 1976 Doppel8 (erst Bauer 88 C, dann Nizo FA 3) -später Super8 mit Nizo 481, 561, 801. Es ist in diesen Jahren ein fast unüberschaubarer Schatz an sorgfältig gedrehten Familienfilmen (stumm) entstanden. Ich beendete das analoge Hobby, als Sonys Digital8 auf den Markt kam ... endlich problemlos TONFILMEN -Interviews mit Angehörigen (zwischenzeitlich verstorben), problemlose, qualitativ ordentliche Vervielfältigung der Aufnahmen zum Verschenken .... Aufnahme runder Geburtstage und unmittelbare Vorführung den erstaunten Gästen, die sich am TV-Screen erleben durften ... einfach fantastisch ... das geht eben mit Super8 nicht. Dass Kodak sich nunmehr wagt, diesen Bereich neu zu betreten, verwundert mich ... der Super8-Look kann mühelos durch Digitaleffekte erreicht werden -im TV derzeit leider ziemlich primitiv bei zeitgeschichtlichen Sendungen eingesetzt ... Der Kundenkreis des neuen Produktes wird sich -wie bereits an anderer Stelle ausgeführt- auf einen recht kleinen Kreis von Medienkünstlern oder Personen beschränken, die sich vom Mainstream durch das Surren der Kassette "abheben" wollen ... Das Super8-Revival von Kodak ohne das Angebot von Farbumkehrfilm und geeignetem Projektor für das wahre Analogerlebnis wird nach meiner Meinung als Flop enden und die Enthusiasten ebenso frustriert zurücklassen wie jene, die vormals ihre Erwartungen in die Logmar-Kamera (ein wirklich tolles Gerät) gesetzt hatten. Das musste ich heute mal los werden. Ernst
    2 Punkte
  3. (nicht, dass der Filmtechniker meinen folgenden Kommentar nötig hätte, aber da kann ich jetzt einfach nicht anders ...) @Helge: Vielleicht geht's ja auch 'ne Nummer kleiner? Nicht jeder, der den völlig ausufernden Digitalisierungswahn satt hat, ist deswegen "ein ewig gestriger" - meiner Meinung nach ganz genau das Gegenteil :-) Das sage ich als ein "digital Native" der ersten Generation, der bereits im zarten Alter von 13 Jahren das Programmieren lernte. Nur hatte ich noch das Privileg zu lernen, was man alles ganz wunderbar ohne Computer machen kann. Aus eigener Erfahrung sage ich: Die durch Digitalisierung gewonnene Zeit verbrät man ganz oft (nicht immer, das ist schon richtig) zu 200% durch EDV-Probleme und überflüssige Spielereien, die man ohne nicht hätte. Was heute sehr oft völlig zu kurz kommt, ist eine ausgewogene Betrachtung vorab, oft "Digitalisierung" sinnvoll ist - "Digitalisierung" ist mittlerweile ein Popanz, der (leider ...) nicht mehr hinterfragt wird.
    2 Punkte
  4. Derek Jarman, The Angelic Conversation (1985); Jim Jarmusch, Year of the Horse (1997); sowie diverse Filme von Guy Maddin, darunter The Saddest Music in the World (2003) und Dracula (2002) [die allerdings nur teilweise auf Super 8 gedreht wurden]. Wenn man den Kreis noch um Undergroundfilme erweitert, wird's erheblich mehr. (Z.B. alle Punk-Filme des "Cinema of Transgression" von Nick Zedd, Richard Kern, Jennifer Reeves...)
    1 Punkt
  5. Da bin ich ja anders. Je älter, desto Verfilmungswürdiger. :)
    1 Punkt
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