Zum Inhalt springen

Rangliste

Beliebte Inhalte

Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 18.10.2017 in allen Bereichen

  1. Das besondere bei diesem Tatort-Film im Vergleich zu anderen, zeitgenössischen Tatort-Filmen ist, daß 1.) nicht die privaten Komplexe der Ermittlerfiguren im Vordergrund standen, ohne der Handlung Beitrag zu leisten, 2.) die dargestellten Figuren über den gezeigten Handlungszeitraum eine charakterliche Entwicklung erfahren haben, die auch gezeigt wurde, 3.) es zwei losgelöste Nebenhandlungsstränge gab, die zwar nicht stringent verfolgt wurden, jedoch den Vortrieb der Haupthandlung gewährleisteten und daß es 4.) infolge dessen auch Nebenfiguren, die keine Perspektive auf Wiederkehr haben, in gebotener Kürze differenziert dargestellt worden sind. Zu 1.): Keine nervigen Kinder, keine hysterischen Ehefrauen, keine nervigen Affairen mit Ermittlungssubjekten, keine unprofessionellen Techtelmechtel untereinander. Lediglich die Vergangenheit des einen Kommissars in Zeiten des deutschen Herbstes spielt eine Rolle und dient nur dem Zweck, die Handlung zu tragen. Das hätte nicht sein müssen, hat aber im Gegenzug auch nicht geschadet. Zu 2.): Der ältere Ermittler gerät in die Lage, die Ideale seiner Jugend und Adoleszenz, die lange verdrängt wurden, anhand seiner Arbeit zu reflektieren. Er erkennt, daß das "System", in welchem er steckt und wofür er arbeitet und - wie sein Kollege - eine Kugel kassieren würde, in der Tat seine Schattenseiten hat. Zugegebenermaßen hätte gerade diese Erkenntnis eine deutlicherer Betonung verdient, wenngleich dies zur ordentlichen, dramaturgisch wertvollen (d. h. von der typischen ARD-Degeto-Holzhammerdramaturgie(R) befreiten Spielweise) Darstellung mehr als der üblichen 90 Minuten bedurft hätte. Zu 3.): Eine Frau wurde in der Badewanne ertränkt, ein Geldtransporter wurde überfallen, schön und gut. All diese anfänglichen Nebelkerzen dienten nur dem Zweck, den Blickpunkt auf die Hauptsache, nämlich die Verquickung zwischen Staat, V-Männertum, und möglichen "Skandalen" zu lenken. Gut gemacht, wie ich finde, denn die Schwerpunkte waren deutlich gesetzt. Es wurde kein "alles ist überwacht"-CIA-Thriller daraus (vgl. Außer Atem, 2011, furchtbarer Film, oder z. B. auch Mercury Puzzle, 1998, ein NSA-Thriller, wo der Geheimdienst auf unrealistische Weise als allwissend und omnipräsent auftritt), sondern ein die deutsche, föderalistisch gestaltete Realität aus der Unfähigkeit der Behörden einerseits und die Allmachtsphantasien einzelner andererseits glaubhaft wiedergebender Film geschaffen. Zu 4.): Im Zuge dessen fand ich die Stelle am interessantestens, als der ältere Ermittler auf ein Wort mit dem pensionieren LKA-Mann ein Glas Wein trank, denn diese Nebenfigur ist erstens nicht so sehr Nebenfigur, wie sie zu sein scheint und zweitens ist auch diese Figur einem Wandel unterworfen, indem sie innerhalb der Kürze ihres Auftretens ihre Rolle in vergangenen Zeiten reflektiert und somit nich in sich selbst einen Wandel hervorruft (das wäre unrealistisch), sondern dazu beiträgt, jemand anderen zum Denken anzuregen und daraus einen Mehrwert ziehen könnte. Dieser Film mag nicht unterschätzt sein, ein "Blockbuster" mit viel Peng-peng und Bumm-bumm, wie es der Baader-Meinhof-Komplex war (i. ü. ein Film, der ebenso historische Ungenaugigkeiten präsentiert), ist es nicht, aber er ist nicht minder interessant, und daß er zum Nachdenken und zur Reflexion über diese Zeit und was die Umstände dieser Zeit mit diesem Land gemacht haben, anregt, ist ein Verdienst.
    2 Punkte
  2. Der wird mein einziges Gepäck. Ich brauch eh nichts aus Deidesheim, und was ich ggf. hinschleppe, bleibt da. :)
    1 Punkt
  3. Das Besondere an diesem (und den anderen sehenswerten Tatorten der letzten Zeit) war, dass er von einem begnadeten Filmemacher gedreht wurde. Leider funktioniert das Tatort-Konzept nicht so, dass die Namen der Regisseure im Mittelpunkt stehen. Sinnvoll wäre es. (Vgl. auch "Stau" von Brüggemann neulich.) Und leider zieht niemand den richtigen Schluss daraus, dass die Filme so unterschiedlich gut sind - nämlich, dass es nicht reicht, lustige Kommissar/Gerichtsmediziner/Staatsanwalt-Gespanne zu etablieren. Die Experimente, die man sich immerhin zunehmend traut, scheinen aber überwiegend zu gelingen. Und zwar auch in den Augen der "Tatort"-Stamm-Zuschauerschaft. Immerhin wird der nächste potentiell sehenswerte Tatort ("Waldlust" von Axel Ranisch) nächste Woche in Hof eine Kinopremiere haben. Auch wenn er mit Sicherheit ganz anders werden wird als der von Dominik Graf ;-) P.S.: Zur Frage nach einem Kinoverleih: ÖR-Produktionen können in der Regel relativ unproblematisch gezeigt werden, wenn man das mit freiem Eintritt macht. Anders wird es immer ein wahnwitziger Aufwand.
    1 Punkt
  4. Ja, ein gelungenes Treffen war das. Es begann bei CLICK & SURR, der filmischen Metzgerei der Extrawürste, wo wir umringt von funkelnder Kamerageschichte zum Anfassen empfangen wurden. Jürgen Lossau und Marco Kröger waren bestens aufgelegt, die Riesenbolex, ein Geschenk von Ochoresotto, beeindruckte. Da die Firma auch der derzeit alleinige Importeur von Single-8-Provia ist, habe ich mir gleich eine Kassette zum Ausprobieren mitgenommen. Eine teure Angelegenheit. Daneben gab es aber noch günstiges Foma-Umkehr- und Kodak-Negativ-Material für neue Visionen in der dritten Dimension. Es ist schon schön, wenn man in Berlin in einen Laden gehen kann, und Schmalfilmmaterial aus dem Regal kaufen kann. Motive bietet diese Stadt ja in Hülle und Fülle. Beeindruckend schön ist auch Marcos Werkstatt: viel Licht kommt da von oben, alles ist hell und freundlich. Leider habe ich schon so ziemlich alle nutzbaren Wunschkameras zu Hause, weshalb keine neue mitgenommen werden durfte. Ich bleibe meinen alten Schätzchen treu. Nach einem kulinarischen Zwischenstop bei Flammkuchen und Sachertorte ging es weiter zum Filmvorführerforumstreffen. Der Ort war malerisch gelegen: ein schöner Fluss, Boote, Schwäne, interessante Bauwerke und viele bunte Leute. Schade, dass ich keine Schmalfilmkamera dabei hatte. Im Studio waren wieder vier eindrucksvolle Projektoren aufgebaut, einer davon wurde mit iPhone, ein anderer mit Zweiband vertont. Von Jung bis Alt war alles dabei. Ich selbst bin immer wieder begeistert, wie Joachim seine Cinemascope-Super8-Filme gedreht hat. Perfekte Cadrage, schöne Einstellungen und wo hat er nur immer dieses perfekte Licht her! Etwas wehmütig blickt man zurück, was damals alles mit diesem feinkörnigen Umkehrmaterial möglich war. Gerhard zeigte einen Film aus den 60ern, der aussah, als wäre er gestern gedreht worden. Nur die Autos und die Frisuren waren anders. Für die zahlreichen glücklichen Kühe hingegen dürfte es der letzte Auftritt auf der großen Leinwand gewesen sein. Ein Technicolor-Trickfilm folgte, der allerdings vom berüchtigten Essigsäuresyndrom befallen war: Er knisterte wie ein Geigerzähler auf Dauerbetrieb. Es folgte auch die Vorpremiere meines Kurzfilms Die Farbe aus dem All auf 16mm. Die ganze Zeit konnte man viele schöne Gespräche führen, leider hatte ich dann keine Zeit mehr, AndreasMs schicken Meopta-Betrachter ausprobieren zu können. Da ich einen alten Freund getroffen habe, sind wir anschließend noch fünf Stunden spazierend und parlierend durch Kreuzberg gelustwandelt. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr!
    1 Punkt
  5. Die Quelle wüsste ich auch gern! :-) Ich sammele immer noch Trailer, schaue mir Trailerrollen an und pflege und hege sie. Zu jedem privaten Sommerkino gibt es auch ein 35mm Vorprogramm. Früher hätte ich bei Hans schon längst zugegriffen und welche abgenommen. Aber der Platz... Langsam wirds eng bei mir, sodass ich den Platz lieber für Kopien verwende, als für Kisten Trailern. Wenn, kaufe ich gezielt einzelne, die ich suche. Also, Hans, Du bist nicht der letzte, der sich zuhause noch mit Film beschäftigt:-) Grüße Pascal
    1 Punkt
×
×
  • Neu erstellen...

Filmvorführer.de mit Werbung, externen Inhalten und Cookies nutzen

  I accept

Filmvorfuehrer.de, die Forenmitglieder und Partner nutzen eingebettete Skripte und Cookies, um die Seite optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, sowie zur Ausspielung von externen Inhalten (z.B. youtube, Vimeo, Twitter,..) und Anzeigen.

Die Verarbeitungszwecke im Einzelnen sind:

  • Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen
  • Datenübermittlung an Partner, auch n Länder ausserhalb der EU (Drittstaatentransfer)
  • Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen
Durch das Klicken des „Zustimmen“-Buttons stimmen Sie der Verarbeitung der auf Ihrem Gerät bzw. Ihrer Endeinrichtung gespeicherten Daten wie z.B. persönlichen Identifikatoren oder IP-Adressen für diese Verarbeitungszwecke gem. § 25 Abs. 1 TTDSG sowie Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO zu. Darüber hinaus willigen Sie gem. Art. 49 Abs. 1 DSGVO ein, dass auch Anbieter in den USA Ihre Daten verarbeiten. In diesem Fall ist es möglich, dass die übermittelten Daten durch lokale Behörden verarbeitet werden. Weiterführende Details finden Sie in unserer  Datenschutzerklärung, die am Ende jeder Seite verlinkt sind. Die Zustimmung kann jederzeit durch Löschen des entsprechenden Cookies widerrufen werden.