Da wäre es hilfreich zu wissen, was genau das bisherige Hobby umfasst. Spätestens seit Ende 2013 ist die romantische Situation des F i l m vorführers, der sekludiert in seinem BWR eine Mensch-Maschine-Symbiose bildet, nur noch eine melancholische Erinnerung. Falls dieses Hobby nun also in diese Richtung geht, rate ich von großen kommerziellen Filmtheaterbetrieben deutlich ab und eher zum Kommunalkino, Unikino oder kleinen Programmkino, wo die Chance, hin und wieder eine Filmkopie handzuhaben, größer - jedoch immer noch die Ausnahme - sein dürfte. Falls jedoch dieses Hobby eine Tätigkeit umfasst, die
- IT-Systemüberwachung,
- IT-Troubleshooting
- "Datenlogistik", also welche Datei ( =Film und Freigabeschlüssel) auf welchem Server wann gebraucht wird,
- grundsätzliche Projektorenwartung,
- sonstige, nicht vordergründig kinospezifische Veranstaltungstechnik,
- Haustechnik (Elektrik, Klempnerei, Heizen-Kühlen-Lüften),
- Betriebssicherheit,
- Lagerhaltung,
- Müllentsorgung,
- universelle, kurzfristige Einsetzbarkeit an allen Fronten des Kinobetriebs (Kartenverkauf, Süßwarentheke, Einlass, Saal),
- Arbeit zur Unzeit und an Feiertagen, und generell dann, wenn alle anderen Freizeit haben, inkl. der obligatorischen Urlaubssperren zu besten Urlaubszeiten,
- u. v. m.
beinhalten könnte, wobei das Tätigkeitsfeld jederzeit und unangekündigt einseitige Erweiterung oder Verringerung finden kann, dann go for it. Nette Beigaben in Großkinos sind obendrein ein "junges, dynamisches und flexibles" Kollegenteam (d. h. schnell und schmutzig angelernte, unterbezahlte, potentiell aber nicht zwingend unmotivierte, grundsätzlich arbeits- und arbeitsrechtsunerfahrene, persönlich jedoch meist freundliche und daher durch die Vorgesetzten leicht manipulier- und ausnutzbare, junge Menschen, die vor allem an die fettgedruckte Zahl in der Lohnabrechnung denken...), ebenfalls eine Riege aus "jungen, dynamischen und flexiblen" Personen in der Theaterleitung (d. h. nach den Grundprinzipien der utilitaristischen New Economy arbeitende, in ihrem Aussageverhalten weder berechnbar, noch in ihren Aussagen verbindliche, meist fachfremde Quereinsteiger, die zuvor in x verschiedenen anderen Jobs mehr oder weniger versagt haben und die sich um Aussagen erfahrenerer Leute selbst aus ihren eigenen Reihen nicht scheren, weil sie sich berufen fühlen, das Rad neu zu erfinden, auf dass es Ecken haben werde...) sowie die "liebreizendste" und "kultivierteste" Kundschaft, die sich nur wünschen lässt (d. h. Schweine...).
Kurzum, das moderne Kino als kundenorientierter Dienstleistungsbetrieb mit dem Anspruch, die Feel-Good-Garantie evtl. mit Happy End zu leisten, empfehle ich nicht als Arbeitsplatz für Leute mit Idealen. Hobbys sind meistens verbunden mit Idealen und Ideale verbinden sich mit einem gewissen eigenen Willen. Und dieser Wille wird in solchen Arbeitsumfeldern nicht sonderlich geschätzt. Unter dem Vorbehalt, es handelt sich hierbei um meine persönliche Erfahrung, gebe ich dies als Hinweis - meine 2 Cents.