Schwarzweißfilme müssen eingetestet werden, wenn man optimale Ergebnisse erzielen möchte. Wie das geht, wird z.B. hier beschrieben: https://www.fotografie-in-schwarz-weiss.de/sw-fotografie/filme-eintesten.html
Alle in den Datenblättern veröffentlichten Zeiten für diverse Entwickler sind Richtwerte. Noch immer hängt die Schattenduchzeichnung im wesentlichen von der ausreichenden Belichtung ab und kann nicht oder kaum durch einer verlängerte Entwicklung herbeigezaubert werden. Die Negativdichte in den Lichtern kann man über eine Verlängerung oder Verkürzung den Entwicklung steuern, längere Entwicklung führt dabei zu höheren Dichten und Erhöhung der Gradation, kürzere entsprechend zu einer Erniedrigung.
Typischerweise erreichen die wenigsten Filme die angegebene Empfindlichkeit, bei mir z.B. der Tmax 400 nur 250 ASA, wenn ich im Interesse einer schönen Schattendurchzeichung die Zone I mit einer log Dichte von 0,1 (mal Zonensystem, Ansel Adams googeln) ansetze und 9,5 min in Xtol 1+1 bei 20 Grad entwickele.
Man kann (kostenintensiv) planlos herumprobieren ohne jemals zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen oder systematisch seine Filme (besser: seinen Film) eintesten, um mit der gewählten Film-Entwickler-Kombination reproduzierbare Ergebnisse mit hervorragend vergrößerbaren Negativen zu erzielen. Das geht genauso mit dem Ferrania-Filmmaterial, der P30 kommt dann vielleicht auf 40-50 ASA.
Wer so niedrigempfindliche Filme und unerwartete Kratzer auf seinen möglicherweise wertvollen Bildern mag, der möge den Film dann gerne nehmen. Ich nicht.
Und wem das alles zu viel ist, der belichte lieber reichlicher und entwickle kontrastausgleichend, bevor die Schatten restlos "absaufen" oder die Lichter in einem undifferenzierten Weiß überstrahlen.