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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 16.03.2018 in allen Bereichen

  1. "Und täglich grüßt das Murmeltier" Ein passendes Filmzitat für diese jährliche Diskussion. Fakt ist: Die Besucherzahlen in D sind seit 15 Jahren im Mittel stabil (Quelle: FFA). 17 war nicht doll, aber auch nicht schlecht. 18 wird genauso. 16 war etwa mehr naja. 15 war super. 14 naja. 13 besser usw. Alle paar Jahre gibt es die Ausreisserjahre nach oben, die einen glauben lassen dass man jetzt drei Säle anbauen könnte. Wir sind abhängig von guter Filmware. Das Kino kann so schön sein wie es will, der Film steht im Fokus. Würden die Verleiher Ihre Blockbuster nicht alle auf die gleichen vier, fünf interessanten Feiertage im Jahr legen, wäre mehr Homogenität vorhanden und man müsste nicht in einem guten Monat Rücklagen für den nächsten schlechten bilden. Aber es ist halt so, die Verleihfirmen sind untereinander Konkurrenten, Pech für uns. Wir haben keine Wachstumspotenziale mehr nach oben, eher in die andere Richtung. Soll heißen, wir müssen alle so schicke und serviceorientierte Kinos wie möglich anbieten. Dann kann man auch in schwachen Zeiten noch ein paar Kunden locken und hat nicht den völligen Hänger. Ein vollautomatisiertes Kino wird meiner Meinung nach in D nicht wirtschaftlich interessant werden. Die Deutschen stehen auf Service, wie im Restaurant, beim Fitness oder im Club. Wer Personal mit runterhängenden Mundwinkeln hat, oder seine Kunden im Foyer bereits mit Schildern und dummen Sprüchen an der Kasse belehrt, wird sich immer wärmer anziehen müssen. Gerade in der Kinobranche beobachte ich immer wieder eine katastrophale Mitarbeiterführung, wo man sich als Kunde oft so fühlt, als müsse man sich entschuldigen das Kino nutzen zu wollen. Hier ist ein Hebel einen USP zu schaffen. Ansonsten sei dem Threadersteller gesagt, dass man als Kinobetreiber nicht reich wird, gut wirtschaften und mit Zahlen jonglieren können sollte. Im Gegenzug hat man einen abwechslungsreichen Beruf, der mit seiner Ware, seinen Emotionen zu einer höheren Zufriedenheit führt, als andere ebenfalls profitorientierte Branchen. Das ist ein Punkt, den man einfach akzeptieren muss. Bei den aktuellen Besucherzahlen möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass es nicht immer verkehrt ist nur eine oder zwei Leinwände zu haben :). Die Ketten und größeren Häuser tun mir immer leid, bei ihren Betriebskosten. Nehmt die zu erwartbaren guten Ergebnisse von Avengers, Deadpool und Jurassic World, erhöht eure Preise nachfrageorientiert und zeitbezogen und nehmt dann das verdiente Geld um den Juli gut zu überbrücken. Dann geht es in die zweite Hälfte des Jahres und man kann wieder einigermaßen normal wirtschaften.
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  2. Spannende Frage. Kommt sicher extrem drauf an, was man spielt und welche Konkurrenz man vor Ort hat. Wir spielen (als kleines Kino in einer Großstadt) fast nur Erstaufführungen - es macht hier wenig Sinn, Filme nachzuspielen. Ausnahmen bestätigen die Regel - "Weit" haben wir zum Beispiel nicht zum Start eingesetzt, sondern erst nach einigen Woche und dann fast 30 Wochen in Einzelvorstellungen gespielt. Aber solche Fälle gibt es selten. Die Erfahrung sagt, dass auch dann, wenn ein Disponent z.B. drauf hinweist, dass er einen Film (der vielleicht in einem Konkurrenz-Haus früh in den Nachmittag gerutscht ist) für noch nicht gut ausgewertet hält, das kein Garant dafür ist, dass er dann funktioniert. Das hat wohl viel damit zu tun, dass wir viel für die Filme tun, die wir spielen - einen Film ohne gute Vorbereitung mit Trailering, Newsletter, Social Media, Flyern etc. zu starten, funktioniert selten. Was wir durchaus ab und an machen ist, einen Film, den wir zum Start nicht einsetzen (weil wir nicht dürfen oder weil wir keinen Platz haben), als "Kurz nach Start bei uns" oder besser "ab der 3. Woche bei uns" bewerben. Das macht das Publikum durchaus mit. Wenn die kommerziellen Kollegen hier (also: hier im Thread) jammern, müssen sie sich vielleicht doch fragen, ob sie den Markt gut genug beobachten. Wenn ein kommerzielles Kino in einer Kleinstadt gerade Probleme hat, erfolgreiche Filme zu finden, muss es sich schon überlegen, vielleicht doch mal "Shape of Water", "3 Billboards" oder "Aus dem Nichts" einzusetzen. Es gibt derzeit extrem viele gute Filme, die das Publikum auch wahrnimmt. Das (anspruchsvollere) Publikum bekommt man aber nur, wenn man ihm kontinuierlich Programm anbietet. Was natürlich auch richtig ist: Filme, die nicht präsent sind (durch Berichterstattung, Preise etc.) haben es einige Wochen nach Start schwer.
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  3. Das übliche eben... Aber was genau IST denn eine "ordentliche Auswertung"!? Ein "ordentlicher" Kopienschnitt oder eine ordentliche Gesamtbesucherzahl!? Ein Hinweis vom Verleih, dass der Film hinter den Erwartungen zurückbleibt und angeboten wird, den Film zu storieren, fände ich fair. Aber einem den einfach wegnehmen... "Den Markt mit Filmen verstopfen"... Was ist dass denn nur für ein Argument. Lasst endlich die Kinobetreiber selbst entscheiden, wass sie wann spielen wollen!
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  4. WAs viele bei all dem berechtigten Kritisieren an der Filmverleihpolitik gerne übersehen: Es gibt kaum eine Branche, die einen so risikolosen Wareneinsatz hat, wie Kino. Der Nettoüberschuss vor Eigenkosten liegt zwischen 90 und 300%, ohne dass man hier in Vorleistung gehen müßte. Und der Endkunde bezahlt sogar, bevor er die Ware bekommt. Verleihanteile des Nettokartenpreises liegen zwischen (30) 33 und 51,5 (53)%, und werden von der Preisgestaltung gegenüber dem Endkunden erhoben. D.h. die Spanne ist nicht von einem ggf. gewährten Rabatt abhängig. Wir als Technikdiensleister wären über 30% Umsatzspanne extrem glücklich, die Realität sieht anders aus, und liegt sehr weit darunter. An 90 oder 300% zu denken, unglaublich. Wir müssen Ware beim Hersteller einkaufen, vorfinanzieren und uns mit unwilligen Kunden herumschlagen "Motto: Das FFA Subventionsgeld ist noch nicht eingegangen, also will kann ich noch nicht bezahlen." Kinos haben hohe Festkosten? Nun in vielen Fällen werden wohl kaum Renditemieten erhoben, und feste Kosten hat auch der Edeka Kaufmann und der Technikdienstleister, dieser sogar erhebliche. Da gilt es Ersatzteile- und Geräte vorzuhalten, Fahrzeuge, Betriebsräume und Techniker. Es ist zwar vieles nicht so verderblich, wie der frische Fisch beim Edeka, der am 2.Abend zum Lebensmittelabfall gehört, aber bei der Fischwirtschaft bezahlt werden muß. Im Technikbereich mal an Dolbyteile gedacht. Musste man am Lager haben, heute außerhalb von ein paar Amateuerinteressenten wertloser Plunder, weil diese Geräte kaum noch benutzt werden. Ähnliches gilt für Filmprojektorteile. Bis Ende 2013 noch notwendig, sind es heute, sofern vorhanden Kostenfaktoren ohne Recht auf Verbleib. Ja, und nun bitte nicht noch das Argument "Mindest-Garantie"... Wer die nicht einspielt läßt besser die Finger von dem betreffenden Kunstwerk, wer das des öfteren hat schließt dann lieber und sucht sich eine gut bezahlte Arbeitsstelle. Ich mußte das auch mal aus dieser Warte schreiben, mir geht dieses "Ich kann vor Hunger kaum Brot sagen"* Gejammere, welches mir zum ersten Mal in Baden Baden um 1980 als Student zu Ohren kam, nicht mehr hören. Kino ist ein Vollgewerbe mit Waren An- und Verkauf und dient nun mal der Gewinnerzielungsabsicht. Zum Schluß vielleicht noch, in meinem Freundeskreis befinden sich einige Kinobetreiber, die das bestätigen, was Martin hier schon erwähnt, in den ersten 10 Wochen 2018 gab es Zuwächse zwischen 25 und 30 Prozent, gegenüber den nicht mal schlechten Zahlen des Jahres 2017. D.h. die geschilderten Probleme müssen eher subjektiver Natur sein. *Damals "beim gemeinsamen Knabbern am Hummerschwanz", übrigens -St
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  5. Gratulation, Jürgen. Du hast vollkommen Recht. Unendlich viel Arbeit, und dann gibt es nur Gemecker. Insgeheim haben wir alle aber mächtigen Respekt. Chapeau!
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  6. Hmm, weiß wirklich nicht was du mir damit sagen möchtest,@Braunbaer. Und schwups, ist er wieder "oben"?
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