Hallo in die Runde
Ich kannte die blaue Königin nicht, also unabhängig vom Zustand und ohne Kenntnisse über das Wie und Warum hätte man in einem gescheiten Filmgesetz auch den Schutz solcher kleiner Abspielstätten verankern müssen. Der Abriss ist unwiderruflich ein Verlust für Land und Leute, denn jede/r hatte in diesen dunklen Hallen ein Erlebnis von unvergesslicher Tragweite.
Die Voraussetzung, solchen Raubbau zu verhindern, wäre die Bereitschaft, jegliche Kino-Formen als Kultur zu achten, akzeptieren und verteidigen. Und ich rede nicht nur von den vergeistigten Akademiker-Ergüssen im Arthouse-Bereich. Kino ist die 7. Kunst, das gehört ins Grundgesetz, auf den Lehrplan jeder Schule, in die Bibel von mir aus oder auf die Wand einer jeden öffentlichen Toilette - egal.
Im Fall von 1- oder 2-Saal-Kinos erwarte ich eine Prolongations-Regelung in Zusammenarbeit mit den Verleihern. Kinder-Filme nicht am Abend spielen müssen, Erwachsenen-Filme nicht im Kinder-Programm, keine Knebelung auf eine Mindest-Laufzeit usw.
Die Politik und die Behörden müsste man seit 60 Jahren beackern : Kino und Verleiher werden von der Mehrwert-Steuer befreit ! Keine Fantasie-Gebühren für jeden Furz ! Schutz der Leinwand ! Kulanz bei den Öffnungs-Zeiten ! Weg mit dem dämlichen Lärmschutz-Gesetz ! Denkmal- oder zumindest Bestands-Schutz für Kino´s, die - sagen wir - seit mehr als 20 Jahren existieren ! Weg mit dem Parkplatz-Terror ! Brand-, Bau- und Hygiene-Schutz ja, aber nur, wenn die Verantwortlichen die exzessiven Kosten mittragen !
Das erwarte ich von einer Politik, die meine Interessen vertritt. Oder von meinem Verband. Für die blaue Königin ist´s leider zu spät.