Erben alter Fotos kann auch ausgesprochen glücklich machen. Mein Vater starb, als ich zwei Jahre alt war. Ich habe seine (erheblichen Mengen an) Dias und Negative in den letzten Jahren Stück für Stück gesichtet und mühsam in Kontext gebracht, denn das meiste war leider unbeschriftet und somit erstmal "beliebig". Mit Hilfe seiner Schwestern, die jeweils ein großes Album mit einer Auswahl an Fotos bekamen und entsprechend Erinnerungen hervorsprudelten, konnte ich enorm vor zuordnen, plötzlich ging es beim Puzzlen voran. Randbeschriftungen der Filme halfen bei grober Zeitzuordnung, die (nun erkannten) Menschen und Orte darauf ebenso. Ich bin noch lange nicht fertig mit dieser Detektivarbeit, aber langsam entsteht eine komplette Biographie, die (mir) wichtige Lücken füllt. Ich habe viel aus seinem Leben erfahren, was keiner (mehr) wusste, auch brisantes, wie die (brisante) Todesursache seines Bruders und andere "Familiengeheimnisse".
Die Dias zB waren alle hinter Doppelglas, gerahmt mit gummiertem Papier. Alles verpilzt, zerfressen, verschimmelt, rot oder schlimm entfärbt. Durch schrittweise Bergung, Rettung und Digitalisierung habe ich viel Retten können – weil der analoge Film eben auch noch "lesbar" ist, wenn schon 70% der Informationen fehlen.
Dies nur als Gegenbeispiel zu Rainers Containergeschichte. Ich kann Bernhards Erhaltungswille also bestens nachvollziehen und bejahen, Schaltnetzteile hin oder her.