Gut Filmtechniker,
klugscheiße ich mal mit.
In meiner Kindheit hieß die Aluminiumfolie um Schokolade fälschlich aber umgangssprachlich Silberpapier (auch Stanniolpapier) und nicht Silberplättchen und Fachbegiff ist richtig Aluminiumfolie. Das ist mein geschriebener Begriff "Silberpapierblättchen", die sehen aus wie kleine Konfettischnipsel, da ich aber jetzt klugscheiße - richtig formuliet: Aluminiumfolieplättchen mit einem Durchmesser von ca. 3 mm. Passt jetzt hoffentlich so?
Diese wurden an den Rändern (jeweils 3 Stück) der jeweiligen Linse mit entsprechender Dicke z. B. zur Veränderung der Lage in Längsrichtung der optische Achse mit gleichdicken Plättchen oder zum Kippen in Querrichtung zur optischen Achse mit unterschiedlich dicken Plättchen justiert. Die innerste Linse wurde in der Kipplage justiert und die nach außen folgenden Linsen in der parallelen Lage zur Ausgangslinse und Verschiebung in der optischen Achse zur genauen Abstandsjustage zwischen den Linsen,. Dabei geht nicht um mm, sondern um 1/100-stel mm. Radial waren die Linsen gut gefaßt. Die drei Plättchern dienten zugleich beim Einlegen der Linse als Lagezentrierung zur Außenwand. Dazu wurden die Plättchen in der Mitte abgwinkelt. Alle Linsen liegen auf seperaten gedrehten Absätzen im Objektivgrundkörper (hier Außenhülle). Wegen der Toleranzen war eine Justierung untereinander unerlässlich.
In hochfiligranen Kameraobjektiven wird dies wohl eher mit Einstellringen erfolgen, das ist hochkomplizierte Feinmechanikerarbeit. Dieser Aufwand für Kinobjektive zu verwenden, war völlig unakzeptabel. Daher die etwas einfach anmutende Methode, zumal dies positiv der thermischen Belastbarket der Objektive zugute kam. Bei den Visionaren war wohl die optische Toleranz der einzelnen Glieder so berechnet, das erreichbare Fertigungstoleranzen vernachlässigbar wurden. Das ist hohe Kunst der Optik.
Stahlfeinblech rostete damals (Qualitätsfrage im Osten), also auf keinen Fall. Also Aluminiumfolie, die auch heute noch zum unterlegen verwendet wird. Z. B. auf einer ebenen Unterlage wird ein primatischer Körper an einer Ecke anghoben z. B. 0,01 mm, damit die oben liegende Fläche genau parallel zur Auflage liegt. Gut so?
Heutzutage besser --> Edelstahlfolie. Früher gab es bei uns keine Folie aus Edelstahl, heute kann man sie überall erwerben in extrem dünnen Abmessungen (0,005 mm). Hätten sie diese damals gehabt, hätten sie diese auch verwendet.
Mit der Montage der Optiken und den Zyklopen meine ich, dass es wohl schon ein Unterschied ist, ob jemand etwas einfach zusammenschraubt, oder derjenige der so etwas montiert insofern auch ein Fachmann ist, dass er zugleich auch die notwendigen Feinjustierungen sachlich und fachlich in hoher Qualität ausführt. Zumindestens in der damaligen Fertigung in der optischen Industrie bei CZJ bzw. ROW und bezog sich auf die abfällige Bemerkung von andere Stelle zu der Fertigung in diesen Betrieben.
Ein Objektiv auseinander zu nehmen ist einfacher als es wieder zusammenzusetzen und zwar so, dass es dann noch in Ordnung ist. Das hat nichts Ehrenrühriges oder Abwertendes für den Gutmenschen, der helfen will.
Für das Auflagemaß bei Kameras ist schon die Verwendung von Beilageringen zum Toleranzausgleich vorgesehen, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Auflagemaß .
Das ist keine eigene Erfindung, das war schon Praxis bei der Pionieren der Fotografie.
Daher nur meine Einlassungen zur Sorgfalt in Richtung Auseinandernehmen und Zusammenbau.
ff und frohe Lektüre zur Nacht
Filmuwe