Ein Schock war es auch für mich, das ernüchternde Vorwort der neuen Ausgabe zu lesen. Zwar bin ich erst seit fünf Jahren Abonnent der Zeitschrift, habe sie aber sehr lieb gewonnen und weiß, dass sie von vielen jungen und alten (Schmal-)Filmfreunden gelesen wird. Ich verstehe aber auch, wenn Uwe durch die Blume schreibt, dass er damit nach 12 Jahren einfach überlastet ist und gewissermaßen kenne ich das als Chef eines kleinen Kulturvereins auch nur zu gut. Man neigt dazu, fast alles selbst zu erledigen und ist dann irgendwann überlastet, obwohl man sein Hobby abgöttisch liebt. Wünschenswert wäre, wenn die Zeitschrift ein Reboot erfahren würde, aber so vielseitig talentierte Leute wie Uwe Brengel sind rar und nicht schnell ersetzbar.
Friedemann hat natürlich auch recht damit, wenn er schreibt, dass gedruckte Zeitschriften auf dem Rückzug sind. Die moderne Anzeigetechnik lässt sie auch mich nicht vermissen. Aber es ist keinesfalls so, dass die digitalen Äquivalente ebenso gut zusammengestellt sind wie die gedruckten. Meistens findet man im Netz eben doch nicht denselben Eifer, wie es hier ein rühriger Chefredakteur gestemmt hat. Die vielen Artikel, die Uwe übersetzt, zusammen gestellt und seinen Autoren abgerungen und sie damit auch herausgefordert hat! Eine solche Kraft, die gewissermaßen einen vierteljährlichen, aktuellen Schnappschuss des Schmalfilmlebens bietet, fehlt online derzeit.
Glücklicherweise haben wir auf fotografischer Seite noch die hervorragende PhotoKlassik, die für mich keine Wünsche offen lässt. Da macht der Druck auch wieder Sinn, denn man erhält hervorragende Reproduktionen. So etwas wird es für Schmalfilm vermutlich nie wieder geben.
Ich für meinen Teil werde einfach weiter auf Filmkorn.org schreiben und fühle mich da wohl, denn was ehrenamtlich geschrieben wird soll auch frei lesbar bleiben.