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  1. Ich habe mir heute mal im Kinopolis Main Taunus bei Frankfurt die zweite Samsung Onyx Installation in Deutschland mit Kinokollegen angeschaut. 'Unsere Erde 2' (4k DCP), in Flat, also mehr oder weniger vollformatig bespielt (die auf solchen 'Bildwänden' zumeist gespielte Mainstream-Ware ist ja in der Regel in '2k-Briefschlitz-Scope'). Der Saal ist auf sehr gedämpftes Restlicht getrimmt (was ja eigentlich bei so einer LED Wand garnicht unbedingt nötig wäre). Whatever, der Schwarzwert ist, selbst wenn man Sony SRX/SXRD Projektion gewohnt ist, schon 'erschreckend', zwischen den Trailern wird's einfach stockdunkel im Saal. Aber auch wenn Bilder gezeigt werden, ist der Eindruck nicht schlecht ? Die Saalauslegung scheint deutlich vorteilhafter als in Esslingen, man schaut nicht so steil auf die Bildwand, die Größe des Screens steht in sinnvollem Verhältnis zur Saalgeometrie. Tonsystem dort ist 7.1, in Verbindung mit der zum Onyx-Screen gehörigen Harman/JBL Frontsystemlösung. Man findet im Netz nicht viel dazu, aber offenbar gibt es dabei über dem Screen eine Lautsprecheranordnung, und zusätzlich links und rechts schräg vor der Bildwand (etwa auf Höhe der vordersten Surround-Lautsprecher) zwei zur Bildwand strahlende 'Reflektionsstrahler'. Der Center-Ton der Lautsprecher oberhalb des Screens wird bedämpft, und die Reflektionshörner strahlen überwiegend hohe Frequenzen ab, um die bedämpfte Wiedergabe des Top-Systems auszugleichen und gleichzeitig für den Zuhörer eine Signalabstrahlung aus Richtung der Bildwand bzw. mittig zu erreichen (die Schallreflektion funktioniert für hohe Frequenzen besser als für niedrige). Die darauf abgestimmte Signalverarbeitung übernimmt ein BSS Soundweb DSP. In der Kombination soll ein großer Teil der Zuschauer bzw. -hörer den Centerkanal überwiegend aus der Mitte der Bildwand wahrnehmen. Soviel vorab, selbst bei der im Grunde wenig anspruchsvollen Sprecherstimme des Kommentars zu 'Unsere Erde 2' war das Resultat vielleicht nicht gerade enttäuschend, aber kann wirklich dem Gesamtanspruch des Systems nicht gerecht werden, der Center ist nicht sonderlich präzise lokalisiert (Samsung stellt das sogar als Vorteil dar), und der klangliche Eindruck des Centers ist eher indifferent bis schwächlich. Einen zweiten Film wollte ich mir nicht antun - ich kann mir aber vorläufig nicht vorstellen, dass das bei üblichen Mainstreamfilmen sonderlich überzeugend klingt. Im Bereich der hinteren Plätze war die Frontsystemwiedergabe dann 'vollständig unzureichend'. Insgesamt war für meinen Geschmack aber auch die Lautstärke bei 'Unsere Erde 2' zu gering eingestellt. Ich vermute, dass das System noch verbesserungsfähig ist, aber wie schon oft hier im Forum diskutiert bleibt dieses Tonproblem vorläufig der größte Nachteil dieser LED-Bildwand. Der Bildeindruck an sich war ungeachtet der 'Buntheit' und des hohen Kontrastes keineswegs künstlich, und organisch mit schönen Verläufen und Abstufungen. Bilde mir ein, dass Spitzlichter etwas zu krass ausreissen, aber da müsste man auch anderes Material sehen, in dem Bereich sind viele digitale Systeme analogem Film immer noch unterlegen, jedenfalls was die subjektive Bewertung angeht. Die Onyx Bildwand kann bis zu 500cd/qm (oder von mir aus auch 500nits) erreichen, wird aber für alle normalen Inhalte auf DCI/SMPTE konforme 50 bzw. 48cd/qm bzw. nits gedrosselt. Vom Grundsätzlichen her ist der Bildeindruck dann nicht sonderlich verschieden von einer 'guten' Projektion, wie man sie von besseren 1.2"/2k DLPs, Sony SRX-5xx oder RGB Laserprojektion kennt. Das Ding sieht also nicht so überzüchtet aus wie die großformatigen LCD Glotzen bei Blödmarkt & Co, was zunächst mal positiv ist. Da ich speziell wegen dieser Bildwand die 200km gefahren bin, habe ich aber öfter mal die Sitzposition im (fast leeren) Saal gewechselt, um einen etwas vollständigeren Eindruck zu gewinnen. Die Winkelabhängigkeit der Farbwiedergabe ist sehr gering und die Wiedergabe somit deutlich homogener als bei den schlichter konstruierten LED Public Displays, die mittlerweile allerorten hängen. Wenn man sehr nahe zur Bildwand sitzt, und bei bestimmten 'typischen' Inhalten (überwiegend homogene Flächen in Bewegung bzw. bei Schwenks) sieht man sehr sehr schwach eine leichte Segmentierung an den Kachel-/Modulübergängen, die auf den modularen Aufbau der Bildwand zurück geht. Das muss man aber wirklich suchen, und bei allen anderen als den beschriebenen Bildstrukturen ist das überhaupt nicht wahrnehmbar, und auch bei Sichtabständen oberhalb der einfachen Bildwandbreite war das für mich auch mit viel Konzentration nicht mehr sichtbar. Sollte man nicht zu hoch hängen - Publikum, das Inhalte sehen statt LED Bildwände analysieren will, wird das nie wahrnehmen. ABER - die Bildwand zeigte örtlich (sehr geringe) Gleichmäßigkeitsfehler. Auf sehr geringem Niveau zugegebenermaßen, und nur für Nerds bei geringem Sitzabstand sichtbar - die Frage ist aber, wie sich diese Fehler zukünftig mit der Alterung der Module entwickeln. Speziell wenn man den Umstand berücksichtigt, dass die Bildwand überwiegend Scope Inhalte wiedergeben wird, und die LEDs im Bereich Scope gegenüber den oberen und unteren Letterbox-Balken zweifellos unterschiedlich altern. Die Hauptmodule, aus denen die Bildwand mechanisch zusammengesetzt ist, sind ihrerseits in kleine, etwa 15cm*16cm abmessende 'Kacheln' unterteilt. In einigen Bereichen der Bildwand zeigten einige dieser quadratischen Kacheln Helligkeits- bzw. Farbunterschiede zu den benachbarten Kacheln auf. Wie gesagt, sehr gering, und etwas deutlicher bei grünen Inhalten (da ist unser Auge am empfindlichsten). Was mich dabei am meisten irritierte ist, dass diese Abweichung sich eben im quadratischen Muster der Kachel bemerkbar machte - so als ob die Kalibrierung der Module nicht wie behauptet per LED, sondern per Kachel erfolgt. Nochmal: Das ist bei der Kinopolis Wand gegenwärtig nur sehr sehr schwach ausgeprägt, aber es ist ein 'objektiver' Mangel, der sich vermutlich mit zunehmender Alterung der Bildwandmodule verstärken wird. Ich habe zwar selbst in der Vergangeheit behauptet, dass sich das mit einer Messkamera rauskalibrieren lässt, aber sollte die kleinste kalibrierbare Einheit die Kachel sein und nicht die Einzel-LED, dann wird so eine Kalibrierung Grenzen haben. Ausserdem glaube ich, dass der Anspruch an die Messkamera, solche minimalen Unterschiede noch zu erkennen, sehr hoch ist. Ein Spektrometer kann das sicherlich, aber damit kann man keine solche Bildwand flächenbezogen kalibrieren bzw. vereinheitlichen. Zeigt sich mal wieder, dass einige inhärente Vorteile solcher Displaytechnik (bessere Gleichmäßigkeit 'über Alles' durch die Abwesenheit typischer optischer Abbildungsartefakte) auch mit inhärenten Nachteilen (örtliche Diskontinuitäten) einhergehen (örtliche Diskontinuiäten gibt es freilich auch bei Projektionssystemen, Stichwort 'stuck pixels'). Das ist wie gesagt Klagen auf sehr hohem Niveau, aber - wirklich perfekt ist die Technik doch (noch) nicht. - Carsten
    1 Punkt
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