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  1. Hallo liebe Filmvorführer, jetzt möchte ich einmal von meinen noch frischen Erfahrungen mit einem Beaulieu 708 EL berichten. Ein guter Bekannter brachte mir das Exemplar mit dem Hinweis: Beim Einschalten fliegt immer die Sicherung 3,15 A. Mechanisch läßt sich alles bewegen. Ich untersuchte die Platine mit der Motorregelung und fand rasch einen 47µF Elko, der einen Kurzschluß hatte. Nach dessen Austausch fuhr ich den eingeschalteten Projektor über einen Regeltrenntrafo langsam hoch. Sämtliche LED's begannen zu leuchten, incl. der Halogenlampe und der Hauptmotor lief an. Bei Nennspannung fiel mir auf, dass der Hauptantrieb gefühlsmäßig viel zu schnell lief. Die Regelung und die Umschaltung 18 - 24 Bilder/s funktionierten gar nicht. Darüber hinaus stellte ich noch fest, dass der Capstan Motor nicht lief. Also untersuchte ich die Platine erneut. Ein Transistor BC 327 war defekt, weshalb der Capstan Motor nicht lief. Erwartungsgemäß war auch der Darlington Transistor BD 646 defekt. Da der Kollektor-Emitter-Zweig direkt in der Kurzschlussstrecke des defekten Kondensators lag, wurde der Transistor durch den Strom-Peak beim Auslösen der Sicherung zerstört. Nach Austauch der Transistoren liefen beide Motoren wieder normal und die Geschwindigkeitsregelung arbeitet jetzt wieder ordnungsgemäß. Jetzt musste ich nur noch die Geschwindigkeit des Capstan Motors an die des Hauptantriebes anpassen. Ein alter Film, der bei dieser Prozedur zunächst zweimal riss, musste dafür herhalten. Die Einstelltrimmer liegen etwas ungünstig im Laufradius der Flügelblende, so dass man die Trimmer nur bei stehendem Antrieb nachstellen kann. Als ich dann einen Tonfilm einlegte, stellte ich fest, dass der Ton von Spur 2 fehlte und nur einen Brummen aus dem entsprechenden Lautprecher kam. Nach lösen der Bodenplatte, der Schrauben für die große Audioplatine und entfernen der Stecker konnte ich die komplette Audioplatine aus dem Gerät nehmen. Das ist sehr servicefreundlich. Einer der Elkos auf der Steckplatine mit der Hybridendstufe war durchgeknallt. Diese Hybridendstufen vom Typ "STK 4..." sind bei solchen Fehlern sehr robust. Nach Tausch beider Kondensatoren wird jetzt auch der Ton auf beiden Kanälen wieder einwandfrei wiedergegeben. Der Filmtransport läuft in beiden Richtungen sehr ruhig, das Bild ist hell und scharf. Ich kann an diesem Projektor eigentlich nichts aussetzen. Er sieht gut aus, ist sehr servicefreudlich und macht auch richtig Spaß. Ein paar kleine Kritikpunkte sollen jedoch nicht unerwähnt bleiben. Bezogen auf die massive, gute Verarbeitung des Projektors, erscheint mir die Abdeckhaube mit den beiden Lautsprechnern doch etwas schwabbelig. Wenn sie montiert ist, merkt man das nicht mehr. Beim Aufsetzen und Anstecken der Lautsprecher muss man unbedingt darauf auchten, dass die Leitungen für den vorderen Lautsprecher (objektivseitig) nicht am Schwungrad des Capstans streifen. Ist mir passiert, die Folge war eine Drehzahlabweichung und ein erneuter Filmriss. Dann ist da noch der große Schaltknopf, der relativ schwergängig ist und vielleicht als Schalter mit Steg besser ausgeführt wäre wie dieser gerändelte Drehknopf. Vielleicht bin auch auch vom ELMO GS 1200 mit den Tipptasten etwas verwöhnt. Also nochmals alles in allem ist der Beulieu 708 EL meiner Meinung nach ein guter Projektor und für mich ein ideales Zweitgerät, auch als kurzfristigen Ersatz. Vergangenen Herbst ist mein GS 1200 mit einem defekten Mororelais während einer Vorführung ausgefallen. Erst ein bauähnliches Relais - über Leitungsstücke mit Relaissockel an die Platine gelötet - brachte schließlich wieder Zuverlässigkeit in das Gerät zurück. Ein Problem sehe ich allerdings in absehbarer Zeit auf mich zukommen. Die Gummiandruckrolle des Beaulieu hat einige Haarrisse. Ich versuche hier eine ähnliche Rolle, wie sie in Video-rekordern zum Einsatz kamen, zu modifizieren. Das originale Nachbauteil, welches am Markt erhältlich ist , stellt für mich momentan noch keine Option dar. Liebe Grüße, Andreas
    1 Punkt
  2. Das ist auch mein Kenntnisstand - und ich bin mir zu fast 100% sicher. Da man bei Soundfilm automatisch "länger draufhielt" machten da die 60m durchaus Sinn. (das mit dem "Länger draufhalten" kann ich bestätigen...habe mal ein paar abgelaufene Revuechrome-Soundkassetten belichtet - da beachtet man bei der Einstellungslänge ganz automatisch auch das Tonereignis -auch in Hinblick darauf, daß man wg. des Bild-Ton-Versatzes Soundfilm schlecht schneiden kann- und da wirds automatisch schnell länger....
    1 Punkt
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