Es gibt keine silberne und gestreifte Objektive. Man spricht von blanken Metallen, von geschwärzten. Brüniert, gefärbt, bunt eloxiert. Was oft mit silbern bezeichnet wird, ist Aluminium. Das Gehäuse würde ich nicht mit einer Säure attackieren, sondern mechanisch aufpolieren. Wenn dir daran gelegen ist, nimm den Dremel, eine Filzscheibe und ein wenig Polierpaste. Wertvoller wäre eine Überholung des Inneren. Das Gehäuse kann aussehen wie Sau, der Mechanismus zählt. Die H-Kameras heben sich von anderen ab durch die Einfädelautomatik, den auskuppelbaren Federmotor, die Einzelbildschaltung TIME, jüngere Modelle durch die vorbereitete Aufnahme von Elektromotoren.
Die Paillard-Bolex H 8 ist von 1938 bis 1969 hergestellt worden, das ist eine Zeitspanne von 31 Jahren, während der technische und geschmackliche Änderungen passierten. In den 1930er Jahren gab es D-Mount-Objektive von Hermagis, Berthiot, Schneider, Meyer, Zeiss, Leitz, Taylor-Hobson und anderen mehr. Stilecht gibt es bei der H 8 nicht, so lange ihr Baujahr nicht berücksichtigt wird, und selbst dann darf man alles ansetzen, auch ein japanisches Objektiv. Zum Protzen gehören das Switar 13-0.9, das FILTIN-Yvar 12,5-2.8, das Switar 36-1.8, ein Macro-Yvar 100-3.3 und ein Macro-Yvar 150-3.3, beide mit H-8-Befestigungshülse. Verrückterweise kann man damit aufnehmen.
Filme selber machen ist unvergleichlich erfüllend und lehrreich.
Veit Helmer ist ein Sack.