@Cine-Reste : Wir beide blasen das selbe Horn, einfach nur mit unterschiedlichen Noten. Natürlich ist eines der Prinzipien von Cinemaxx, Cineplexx, Kinopolis, UFA und UCI und Co. das Vernichten von Konkurrenz, das ist überall so auf der Welt (Kitag Schweiz, Pathe Frankreich etc.). Es gibt und gab leider Städte und Länder, wo die träg alteingesessene Kino-Prominenz es den Riesen leicht gemacht hat mit ihren schlecht gewarteten, unterirdisch ausgerüsteten Kaschemmen (ich nenne explizit niemanden namentlich !) und das Publikum a) aus Neugier und b) wegen besserem Komfort die Gewohnheiten noch so gerne gewechselt hat. Ich war da nicht anders gestrickt, warum sollte ich mir im Röhren-verstärkten Mono-Bunker mit Mini-Leinwand meine Lieblingsfilme reinziehen, wenn ein paar Meter weiter prächtige Tempel für ein paar Kröten mehr Grandioses boten....
Den UFA-Palast in Stuttgart kenn ich halt, war beeindruckt vom Konzept, der Architektur, dem Komfort und der Technik. Und deshalb find ich es traurig, diese bestehende Großtat im Bereich Kino-Architektur billigen, kurzfristigen Rendite-Gelüsten von ein paar wenigen semi-kriminellen Groß-Kotzen zu opfern, die gerne weltmännisch im globalen Monopoly mitspielen wollen. Gottseidank sind nicht alle so, ich denke da an Lochmann, Weber usw.
Man müsste solche kulturellen Raritäten bewahren können, über alle Markt-Gelüste hinweg. Mir ist schon bewusst, dass ich da gefährlich an der Kante der freien Marktwirtschaft kratze, was sein muss, muss sein. Denkmuster zu durchbrechen muss erlaubt sein, ohne gleich auf dem Scheiterhaufen zu brennen. Die Geschichte wiederholt sich eben, damals hatte eine Bank (!) den Apollo-Cinerama-Palast in Zürich platt gemacht, weil sich keiner für verantwortlich fühlte. Und heute jammert die ganze Stadt diesem Traum-Palast hinterher.