Es geht voran, aber langsam, und mit den üblichen kleinen Rückschlägen, aber das macht nichts, das muss so.
Mein erdachter Einstellschlitten taugt. Die Feineinstellung geht sehr bequem, und stabil ist er auch, ausserdem wirklich spielfrei. Unpraktisch ist allerdings die Höhenverstellung, denn die ist nicht über so einen "Feintrieb" wie X- und Z-Achse machbar. Nervig wird das, wenn man auch N8 formatfüllend aufnehmen will. Da muss ich noch mal drauf rumdenken.
Was mir auch erst heute auffiel: In den Video-Modi hat die Kamera gegenüber Still-Photos natürlich einen Crop-Faktor. Da reicht dann der 35 mm lange Zwischenring. Nur sitzt meine Rohrschelle dann an der falschen Stelle. Auch da muss ich noch einmal nachdenken — oder mich einfach erstmal auf Standbild (also EInzelbildscans) beschränken und nicht von vornherein so flexibel sein wollen. Wege verbauen will ich aber auch nicht. Also: Nachdenken.
Für die LED habe ich ich eine KSQ gebaut, mit 19,3 V und 450 mA hat sie ein wirklich nahezu perfektes Spektrum. Einen Nachteil hat dieser "Ra 98+ COB" aber: 80% der Energie werden zu Hitze, sie ist halt nicht auf Effizienz optimiert. Ich muss als etwa 7 W der 9 W verheizen, wenn ich mich nicht verrechnet habe, sollte der bestellte Kühlkörper mit 3,5 K/W ausreichen. Wen nicht, kommt ein kleiner Lüfter obendrauf. Die LED muss ja auch nicht dauerhaft an sein. Volle Helligkeit muss aber schon sein, bei weniger (oder mehr) Strom kippen die Farben etwas, und wer will das. Der jetzige 2 x 2 x 2 Kühlkörper ist auf jeden Fall zu klein zum experimentieren.
Und noch mal zur Lichtquelle: Die Ulbrichtkugel ist nicht ganz so problemlos erschaffen wie gedacht. Die erworbenen Tischtennisbälle sind zwar nahtlos und weiss, aber innen hochglänzend. Ein Versuch mit weisser Wandfarbe im Inneren schlug fehl, die Farbe beeinträchtigt mir das Spektrum zu sehr. Wie aber bringe ich das 0,7 µm feine Bariumsulfit im Inneren auf, ohne dass es mir alles vollstaubt? Ich habe jetzt einiges probiert:
Sprühkleber in den Ball geben und danach einen Teelöffel des Bariumsulfat rein, schütteln. Nach Trocknung hatte ich etwa 2 mm mattes, weisses Bariumsulfat an den Innenwänden kleben, allerdings nicht wirklich fest. Jede Berührung sorgt für Staub. Und ABkratzen ließ es sich auch zu leicht.
Einmischen in Klarlack? Nicht gut. Die Oberfläche bleibt recht glänzend und das ganze wird beim Trocknen gelblich/bräunlich.
Lange lange suchen und endlich das originale Kodak-Patent finden, in dem die haltbare, matte, gleichmässige Beschichtung mit Bariumsulfat beschrieben ist. Dazu Polyvinylalkohol kaufen, als "Trennlack" kostet der sehr wenig. Die Mischung und der Auftrag gelingen, allerdings ist mein billiger Trennlack trendy in blau eingefärbt, die Ulbrichtkugel daher jetzt innen hellblau. Vielleicht taugt sie so für Negativfilm, aber das ist nicht was ich will.
Status: Out of Tischtennisbälle. Ein paar neue Bestellen, und ebenso farblosen PVA.
Ich merke gerade, dass ich viel Zeit in die Ulbrichttkugel investiert habe, aber es ist ja schliesslich auch Hobby und das Forschen ist mir wichtig. Vielleicht hätte es auch ein Stück einfaches mattes Acrylglas getan? Vielleicht falle ich darauf noch zurück, erst wird noch ein Anlauf mit der Kugel gemacht. Das offenabr funktionierende Rezept für den Spektrumneutralen Schwerspatlack:
100g Bariumsulfat
65 ml Ethanol 95% (Brennspiritus)
35 ml Aqua Dest
20 ml einer 5% Polyvinylalkohol-Lösung (aka PVA, Trennlack)
Sehr gründlich mischen, ich habe Magnetrührer und Fischchen genommen, damit das Baryt nicht klumpt und mir der Arm nicht abfälllt.
Eine dünne Schicht auftragen (in den Tischtennisball gießen, kreisen lassen, wieder hinausgießen). 10-15 Minuten warten, Zweite Schicht. Noch zweimal warten und zwei mal Gießen macht vier Schichten, das sah schon sehr gut aus. Andere nehmen 8 Schichten, haben aber auch kürbisgroße Kugeln. Ich denke, mein nächster Versuch bekommt noch einen Schluck mehr Ethanol zur Verdünnung und dafür zwei Schichten mehr.
Ach ja, und ich habe das Gate meines Noris aufgefeilt, um nicht auf die enge Projektormaske beschränkt zu sein. Leider habe ich meine alten, aber recht guten Feilen verliehen und sie hängen Coronabedingt in Südafrika fest. Die Idee, ein 12er-Nadelfeilenset für €5,40 aus dem Baumarkt tue es doch auch, die war ein Fehler. Meine Güte, was für ein Schrott. Gut, das Bildfenster ist jetzt vergrößert und alles funktioniert, aber dafür hat es jetzt runde Ecken. Merke: Bei Feinwerkzeug zu sparen ist kein Sparen, es ei denn man setzt es genau einmal ein und kann mit Kompromissen leben. (Neue Pferd-Feilen bestellt)
Ich drücke mich noch davor, Python zu lernen, bin eben ne alte C-Sau. Es sieht so einfach aus, dass es mir verdächtig vorkommt. Naja, man wird sehen.