Ist generell verboten, wurde aber in dieser Stadt noch Mitte der 60er durchgeführt.
Sondererlaubnis im Bundesarchiv-Filmarchiv in Hoppegarten mit dem von Kinoton umgebauten FP-Projektor mit eckigen Spezialtrommeln noch heute.
Aber es gibt (leider?) nichts Legendäres und Unwiederholbares, was man in Nitrofilmkopien entdeckt. Einige wird dies möglicherweise enttäuschen, weil auch in amerikanischen Internetforen Legenden verbreitet werden. Wenn alte Nitrokopien besser aussehen als spätere (etwa in den 60er Jahren über Duplikat hergestellte Sicherheitskopien in einigen Archiven, deren Name ich jetzt nicht nenne), rührt das daher, weil sie einst vom Originalnegativ kopiert wurden (und spätere Reprisen in den 60er Jahren oft sehr weich, mulmig und aufgehellt wirken). Das ist die einzige Magie bei guten Nitrokopien, die Direktkopierung, aber nicht wegen ihres Materialscharakters!
Mit Umstieg zum Tonfilm hatte Kodak sein Schwarzweiß-Aufnahmematerial in der Gradation angehoben und zugleich das Printmaterial flacher hergestellt. Das weichere Printmaterial entsprach somit der in der Gradation ähnlichen Sprossenschrift: dies war zwingend notwendig geworden.
Aber die Filme mussten nicht notwendig anders oder schlechter aussehen als zur Stummfilmzeit...
Auch in späteren Dekaden, verstärkt noch in den 60er Jahren und auch für Sonderanfertigungen und für Archivzwecke noch in den 70 Jahren bis mind. in den 90er Jahren, konnten von Nitronegativen Theaterkopien hergestellt werden mit einer identischen Qualität wie zur Zeit der Premiere (wobei mangels Nasskopierung in der Zeit vor 1968 hierzulande natürlich - der Alterung des Negativs entsprechend - mehr Verschmutzungen in Kauf genommen werden mussten).
Es hatten sich allerdings bereits in den 60er Jahren die Schwarzweiß-Printmaterialien nochmals geändert. Um jetzt neuerlich von älteren Nitronegativen zu kopieren, hatte man die Fernsehkopien aber auch die Theaterkopien über Lavendelmaterial hergestellt, und dieses zur Gradationsrrekorrektur speziell im Negativentwickler entwickelt, damit sie nicht zu "schwer" gerieten .
Hätte man über das normales Printmaterial kopiert, entstünde eine gewisse überbrillanz, die vielleicht manchen gefiele, aber eben auch zu weißen Gesichtern führen würde ("Ausreißen der Lichter").
-> In diesem Fall hatte ich das Printmaterial dann stärker belichtet und konsekutiv in der Entwicklungszeit verkürzt. Das Ergebnis war identisch zur Nitrokopie. Einer Kohlebogenlampe bedarf es nicht zwingend.
Insofern würde es mich freuen, wenn man ausser exklusiven Nitro-Festivals vielleicht auch einige analoge Nachkopierungen auf Sicherheitsfilm realisieren könnte: in der beschriebenen Weise. Diese könnten dann die Nachfolge authentischer Filmvorführungen antreten, falls tatsächlich das Nitromaterial irgendwann einmal keine Aufführungen mehr gestattet. Man kann in jenem Fall, wenn Bildauthentizität verlangt wird, auf Nitromaterial wirklich verzichten, und ich wäre geneigt zu sagen: man sollte es auch tun.
Apropos REBECCA: die in Deutschland neu gezogenen 35mm-Kopien in den 80er Jahren waren sehr diffus, klatschhell und unscharf. Was aus dem Film später geworden ist, weiß ich leider nicht.
Da scheint es z. B. bei SPELLBOUND kein vernünftiges Ausgangsmaterial mehr zu geben: nicht einmal für den profitablen Blu-ray Markt haben sie es hinbekommen. So wäre eventuell eine Nitrofilmkopie eine Ehrenrettung!