In Stockholm spielen alle Kinos (durchschnittlich bei 8 € Eintritt und am Montag noch billiger) und müssen dank der weit fortgeschrittenen Herdenimmunität (vorsorglich und rechtzeitig angeschoben, da auf einen Impfstoff kein Verlass war) nicht von Steuergeldern subventioniert werden. Waehrend weiterhin in Deutschland 90% Zuschuss zu den Fixkosten im Falle von 70 % Einnahmeverlust im Kinobetrieb ausgezahlt werden. So aber kann keine Wirtschaft und kein vernünftiger Wettbewerb funktionieren, denn die sinnlos zu Patienten erklärten Veranstaltungsstätten werden zu Dauerpatienten.
Man hatte in Schweden totale Lockdowns vermieten, und das hat sich jetzt in dramatisch zurückgegangen Neuinfektionen (die noch nicht eine durch Symptome eingeleitete ansteckende Krankheit darstellen) wie auch in einer weitgehend unbeschädigten Psyche der Bevölkerung und auch in einer geringeren Staatsverschuldung bewaehrt.
Die CDU-nahe Berliner Tageszeitung "B.Z." hat deutlich mehr verstanden als ZDF und ARD zusammen genommen und wünscht sich ein Resümee der letzten Monate. Denn auch Jens Spahn, unser Gesundheitsminister, hatte vor ein paar Tagen m. E. eingestanden, so auch die "B.Z.", dass die lockdown-Massnahmen vom April ein Irrtum gewesen seien (Hut ab vor seiner Ehrlichkeit!), was die "B.Z." wie folgt kommentiert:
Mit dem heutigen Wissen, so sagte er [Jens Spahn], hätte man weder den Einzelhandel schließen, noch Friseuren und anderen Dienstleistern die Arbeit verbieten müssen. Sogar die Besuchsverbote in den Alten- und Pflegeheimen stellte Spahn nachträglich in Frage.
https://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/wann-erfahren-wir-die-ganze-wahrheit-ueber-den-lockdown
https://www.merkur.de/welt/schweden-corona-covid-19-zahlen-sonderweg-infizierte-anders-tegnell-herdenimmunitaet-zr-90049560.html
https://www.morgenpost.de/vermischtes/article230489128/Corona-Schweden-Immunitaet-Faelle-Lockdown-Sonderweg.html
Nicht nur Senioren, sondern vor allem Kinder trauen sich in Deutschland nicht mehr in die Kinos, weil sie in den Schulen mit wirkungslosem Maskenzwang traumatisiert wurden und gleichermaßen Kino als Fortsetzung freiheitsberaubender Klassenzimmer/Versammlungsraueme empfinden:
https://www.heise.de/tp/features/Coronavirus-Das-Aufrechterhalten-der-Massnahmen-trotz-einer-dramatisch-gesunkenen-Sterberate-4906401.html?seite=all
(der auf dem Stand von Mitte September erschienene bislang klügste Essay zum Thema, verfasst von einem Psychologie-Professor).
Trotz der in immer kürzeren Spitzen auftauchenden Wellen eines offenbar durch Mutation sich abschwächenden Virus (so eine Prognose) müssen die Maßnahmen beendet werden, weil nach den sehr kurzen Corona-Wellen bereits ab November voraussichtlich wieder eine langwieriger gefährliche Grippewelle folgt und den lockdown ins Unendliche treibt.
Es sind sich hier doch alle einig geworden, dass die lange Auszeit ein dauerhaftes Fremdgehen der Kinogaeste zu den "Ersatzmedien" beflügelte. 007 funktioniert dann genauso viel ode wenig wie "Tenet", wenn es weitergeht wie bisher.
Je länger der lockdown in Deutschland anhaelt, desto geringer die Chancen auf eine Revitalisierung und Normalisierung nicht zuletzt des Kinos, das für die Filmverleiher von Tag zu Tag uninteressanter wird.
Schlimmstenfalls laufen noch "007", "Wonder Woman 84" und die neue "West Side Story" über den stream, wenn sie nicht jetzt sofort starten, und wenn nicht zugleich sämtliche Platz-Beschränkungen in Filmtheatern aufgehoben werden.