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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 05.12.2020 in allen Bereichen

  1. Es darf auch nicht vergessen werden, das Sparkassen Multiplex war ein Wunsch der politischen Führung in Bremerhaven, und mit Ulrich Marseille nicht gerade der Wunschpartner er Stadt war, und mit dem man nicht zusammenarbeiten wollte. Dass der Betrieb im Columbus Center eingestellt wird, liegt auch daran, dass man in Bremen alles unternommen hat, die Menschen aus den Zentren der Städte zu verbannen. Sie sollen halt in den Umlandgemeinden und online einkaufen, anders kann man die Vetreibung der Autofahrenden Käufer nicht bezeichnen.
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  2. Stimmt für den Augenblick, keine Frage. Eine Antwort kann für Europa mit seinen umfangreichen Fördersystemen sein, die eigene Filmproduktion, Abspielbasis und Distribution zu stärken. Wo steht geschrieben, daß nur amerikanische Filme erfolgreich sein können? Was erwartet eine Kinobranche, die sich von einer wirtschaftlichen & kulturellen Monokultur komplett abhängig gemacht hat? Welche bessere Startposition kann sich die europäische Filmbranche wünschen, als einen selbstgewählten Rückzug des dominanten Players am Markt? Diese Situation gab es seit dem Ende des zweiten Weltkriegs nicht mehr! Die amerikanische Medienmaschine steht monatelang produktionsseitig still, gibt den Kinomarkt im Prinzip verloren und wendet sich einer neuen Auswertungsform zu. Wie wäre es denn damit: 1. Kurzfristiges Subventionsmodell der EU, um den Kinobestand zu erhalten. 2. Koordination der Produktions- und Vertriebsförderung, Erleichterung von europäischer Koproduktion 3. Festlegung und regelmäßige Prüfung eines Präsentationsstandards für Filmtheater, an dessen Einhaltung die Förderung gebunden ist EU und D fördern so viel Schwachsinn und werfen das Geld in zahllose Löcher ohne Boden, da wäre eine krisenbedingte Bestandsgarantie für ein paar tausend Filmtheater kein großer Posten und eine sinnvolle Ausgabe. Wenn man das zusammenbringt mit Maßnahmen, den europäischen Film attraktiver zu machen und ihm die Auswertungskanäle zu geben, die bisher von der brachialen Marktmacht der US-Majors blockiert wurden, könnte das allen etwas bringen: Filmemachern, Kinos und dem Publikum. Es geht nicht um Planwirtschaft, sondern tatsächlich um einen Wettbewerb an der Kinokasse. Wer darauf wartet, daß die alte Maschinerie wieder anläuft und er weiterhin amerikanische Blockbusterfortsetzungen zu Knebelbedingungen spielen darf, dem wünsche ich natürlich Glück, aber weder kommen die 1980er mit Monopolstellung der Kinoauswertung wieder noch die "tentpole"-Hits der 2000er Jahre. Diese wird Hollywood auch nicht mehr liefern, weil dort immer mehr Risikovermeidung, Innovationsfurcht und jetzt noch die Pest der political correctness und "Identitätspolitik" die Kreativität zerfressen - die kulturelle Selbstzerstörung zählt unerbittlich Richtung Null, und weder ein veralteter Connery-Craig-Dalton-Bond noch seine angeblich herbeigesehnte nonbinäre PoC-Nachfolger*in wird den roten Draht (den roten, nicht den blauen!) durchknipsen. Keine schönen Aussichten, aber noch ist nicht alles verloren.
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  3. Warum waren Netflix und Amazon nicht von Anfang an Kinoproduzenten und Verleiher? Weil ihre Vorstellung von schneller Akkumulation damit nicht vereinbar ist. Bei diesen Firmen sind aufgrund von Reibereien mit den Vorständen der major companies (sicherlich auch mit Warner) gute Regisseure und Filme gestrandet. Es erscheint daraufhin ein audiovisuelles Produkt oder auch ein künstlerisches Produkt. Aber inwiefern helfen diese der flächendeckenden Kinobetriebsgrundlage? Wenn Filminhalte von Netflix, Amazon und Co nach und nach (nach Bröckeln des letzten Widerstands) im Kino eingesetzt werden, wandeln sich dann Amazon und Netflix umgekehrt zu Kinoverleihern, wenden sich fortan nur noch sozialen Begegnungen im öffentlichen Raum und in Begegnungsstätten zu, der großen Leinwand und den architektonisch bedeutsamen Lichtspieltheatern? Möglich ist ja alles, aber wie wahrscheinlich ist all dies? Ist nach der von Herrn Kuchenreuther im obigen Interview begrüßten Abschaffung der Kinofenster nebst Einführung noch unbewiesener neuer Marktmodelle nicht eher von einer "Marktbereinigung" zu reden? So gut es gemeint ist, so sehr klingt das Ganze nach Milchmädchenrechnung. Entrinnt man der Kino-Marktbereinigung, indem man sich dem stärkeren Partner unterwirft (Netflix und Amazon), sich über Nacht von den bisherigen Major companies trennt (von beiden Seiten betrieben) und sich damit der bisherigen Brotfilme entledigt? Das Kruemeln einen neuen Brots (gestreamte Ware der broadcast-Verwerter) ersetzt die bisherige Grundversorgung? Man müsste schon den Staat auf Sozialismus umstellen, um die flächendeckende Kinolandschaft abzusichern, zu fördern, als Immobilie zu sichern, und mit niederschwelligen und auch günstigen Preisangeboten nach und nach die Auslastung der Filmtheater wieder zu steigern. Und zugleich Ursachen des streamens auszutrocknen: Rückgewinnung der Künstler und Produzenten für die Filmtheateruswertung. Durch diese Ankurbelung, aber auch eine Eindämmung der Attraktivität des Streamens, wird die Theaterbranche und die öffentliche Kultur wiederbelebt und könnte wirtschaftlich eines Tages wieder auf eigenen Beinen stehen. Entfallen jedwede Korrekturen, kommt es mit einer Anpassung an die Streaming-Anbieter zu einem vorzeitigen Bruch mit den major companies (die gerade selbst zu streaming-Anbietern werden) - so erodiert die Grundlage für den Filmtheaterbetrieb: ein doppelter Bruch, eine doppelte Zangenbewegung für die Filmtheaterbranche. Da trotz des Boykotts der Kinoszene gegen streamings (siehe auch Oscar-Akademie und Filmfestspiele in Cannes) die major compagnies zu streaming-Anbietern mutieren (was bereits vor zwölf Jahren trotz der Einführung des DCI-Systems voraussehbar war), gibt es über kurz oder lang kaum noch ein kino-adaequares Warenangebot, mit der ein Kinobetrieb in der nötigen kritischen Masse kontinuierlich und nachhaltig zu versorgen ist. Worin liegt nun die im Filmecho zitierte win-win Situation? Da die existierende Marktwirtschaft an sich nicht in Frage gestellt wird (man hält einen Kampf gegen das streaming für sinnlos oder ungesetzlich, anstatt für hilfreich), soll allein aufgrund neuer Filminhalte (die von Netflix und Amazon kommen) oder der Einhaltung der Mindeststandards oder auch durch eine Rückkehr des Repertoires eine Kino-Renaissance entstehen? Eine Renaissance ist begrüßenswert und möglich, wird aber nicht mehr innerhalb der bestehenden Marktwirtschaft erfolgen. Diese ist destruktiv und zieht die Agenda der Marktbereinigung durch: der Kapitalismus erschafft also einerseits bis an die Grenze des Ausquetschens des Planeten neue Wunder der Produktion und zerstört zugleich seine bisherigen Kulturen und menschlichen Existenzen. Im Originalzitat bei Marx viel besser formuliert: "Mit seiner ihm innewohnenden und verfügbaren Energie hat das Bürgertum in seiner kaum hundertjährigen Klassenherrschaft massenhaftere und kolossalere Produktionskräfte geschaffen als alle vergangenen Generationen zusammen. (...) Die moderne bürgerliche Gesellschaft gleicht dem Hexenmeister, der die unterirdischen Gewalten nicht mehr zu beherrschen vermag, die er herauf beschwor. (...) In den Krisen bricht eine gesellschaftliche Epidemie aus." Digitale Pandemie: die Suche nach einem Impfstoff hat begonnen.
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  4. Ich würde sagen die volle Kritik ohne Härte. Sollte es so kommen, müssen wir Kinobetreiber in Deutschland zusammenhalten und defintiv diese Filme so spielen können wie wir es wollen und da kann sich dann der HDF, die Politik oder sonst wer darum kümmern wenn uns das nicht gestattet werden sollte, denn dann gibt es kein Auswertungsfenster mehr für das Kino und es werden sich sicherlich Termine mit anderen Verleihern kreuzen. Nix mehr drei Wochen Hauptprogramm in allen Vorstellungen und das auch noch bei einem Einsatz in der Zweiten oder Dritten Woche. Dann muß auch diese "Filmtriage" abgeschafft werden. Das Problem ist, das diese Filme dann am selben Tag in gleicher Qualität kostenlos auf diesen Sharingplattformen erscheinen und das sind eben keine Screener mit der Microfon Aufnahme aus dem Kinosaal. Von Qualität kann sowieso keiner mehr sprechen wenn nach Netflix Angaben 70 % ihrer Filme und Serien mit einem Smartphone oder Tablet angeschaut werden. Kino ist das Größte und kein kleiner Smartphone Bildschirm. Das ist auch dramatisch für den Handel und hier auch der Onlinehandel. Wer benötigt dann noch eine DVD(ein Wunder, das es das noch gibt) oder Blu Ray, wenn man für den Stream schon 20.-€ ausgegeben hat.
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