Lieber Friedemann, für die 16mm Filmentwicklung im großen Lomotank setze ich auch immer 5l an, 2,5l für den Erstentwickler mit Zusätzen und 2,5l für den Zweitentwickler. Daran lag es also nicht. Habe gestern noch folgenden Test gemacht: Neues Dokumol 1+7 angesetzt, zunächst mit 4g KSCN/l und 50 mg KJ/l, und dann einen Testschnipsel Foma R100, der mit der 1000 W-Fotolampe belichtet wurde, 5,5 min (bei mir übliche Zeit) entwickelt, einen weiteren, genauso belichteten im oben beschriebenen A71. Bei dieser Belichtung darf man wohl davon ausgehen, dass der Film nach dem Bleichen völlig klar ist. War er aber nicht, beim Dokumol besser, beim A71 deutlich (!) schlechter. Erst mit 7g KSCN/l wurde der Film in Dokumol nach dem Bleichen völlig klar, in A71 immer noch nicht.
Mein Fazit:
1. Der A71 - jedenfalls diese Tüte und wahrscheinlich auch einige früher - hat an Kraft eingebüßt, und zwar erheblich, schafft es also nicht mehr, den Film "durchzuschwärzen", so dass am Ende das Silber komplett ausgebleicht werden kann. Ist nach 30 Jahren also ein Wackelkandidat oder eine "lahme Ente".
2. Der Foma R100 braucht offensichtlich sehr viel Kaliumthiocyanat im Erstentwickler, 7g/l, um die Lichter blank zu putzen. Das ist in dieser Menge neu, vor einigen Jahren bin ich mit 2g/ l gut gefahren, da hatte der Film aber auch die vielzitierten weißen Pünktchen. Die hatte er zuletzt nicht mehr. Foma hat möglicherweise die Emulsion modifiziert, eine Inkonsistenz bei der Filmproduktion kann ich mir in diesem Ausmaß nicht vorstellen.
3. Rückkehr zu Dokumol, 1+7, 7g/KSCN/l, 50 mg KJ/l, 5,5 min Erstentwicklung. Werde noch ein paar Meter belichten und komplett ausarbeiten, danach wieder berichten.
4. Falls es Dokumol nicht (mehr) gibt, wäre Ilford PQ die Alternative. Der entspricht zu 98% dem D67 ( muss ich noch mal nachsehen), der als Entwickler für SW-Umkehrentwicklung lange Standard war, der jetzt aber nicht mehr hergestellt wird. Da muss ich aber Verdünnung und Zeit noch austesten.
5. Anfrage an Foma?