Eben habe ich ein Pan-Cinor 38,5 – 154 nach Überholung fertiggestellt, das ist ein frühes Zoom-Objektiv z. B. für die ARRIFLEX. Vom Standpunkt des ewigen Verbrauchs aus gesehen ist auch dieses Ding eine Wegwerfoptik. Die Blende mit den zapfenlosen Lamellen gibt schon genug Generve auf. Immerhin weiß ich seit einiger Zeit, wie diese Blenden zu behandeln sind, damit sie zuverlässig laufen.
Mit größtem Quatsch aller Zeiten meine ich feste Handgriffe.
Beabsichtigte Obsoleszenz gibt es. Amateur-Filmkameras sind ein gutes Beispiel. Immer erst ein ganz einfaches Modell, später kommen Sachen hinzu, die zum Kauf des entsprechenden Modells verleiten. Tatsächlich ist ein Filmo 70-HR das interessantere Modell als ein 70-A und eine Paillard-Bolex H von 1966 bietet auch mehr als eine von 1936. Der Filmo 70-A hat aber die A- oder die B-Fassung, welche Objektive zentrieren, was die C-Fassung nicht leistet. Die H-Kamera von 1936 hat Verschlußöffnung 190 Grad, die jüngeren haben kleinere Winkel. Ein wenig Relativierung meiner Aussage
Obsoleszenz ist seit den 1980er Jahren richtig aufgekommen. Wir haben einen Mikrowellenwärmer aus den 1970ern in der Küche, der funktioniert noch immer. Schlimm sind Staubsauger, die gehen schnell kaputt. Auch hier wieder: Es gibt teure Staubsauger, die etwas aushalten, den Nilfisk GM 80 gibt es immer noch.
Die Filmerei entzieht sich der Diskussion ein Stück weit, weil niemand sie eigentlich benötigt. Das Kino hat man nie gebraucht, es war von Anfang an nur Geldmacherei. Fragt die Lumière oder Pathé frères oder Oskar Messter.
Super-8 kann schon spaßig sein, für ernstere Sachen wähle ich ein anderes Format. Handzittriges Makro finde ich nicht angenehm.