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  1. Eher nicht. Unsere Themen liegen mehr beim Dreh neuer Filme mit Super 8 und in der Nutzung der Kameras.
    2 Punkte
  2. Du stößt also „nachträglich“ hinzu, Martin? Sehr gut und viel Spaß – wobei ich den nicht wünschen muss, den wirst Du haben 🙂 Beste Grüße und ebenfalls voller Vorfreude! Jan
    1 Punkt
  3. In vielen Punkten möchte ich da zustimmen! Es ist wichtig, ältere Kunstwerke einzuordnen, damit heutige Betrachter verstehen, vor welchem kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Hintergrund sie entstanden sind. Einer meiner Lieblingsfilme ist SPUR DER STEINE (DDR 1966) von Frank Beyer, und vieles von den Fragen und Ideen, die im Film angesprochen werden, ist für ein junges Publikum gar nicht mehr verständlich (westliches, hätte ich vielleicht sagen sollen). Mit viel Glück weiß man noch, daß es einmal zwei deutsche Staaten gab, danach kommt aber meist nichts mehr. Mich als BRD-Sozialisierten hat der Film motiviert, vieles zu den Hintergründen nachzulesen. Einordnung halte ich immer für wichtig. Was ich anders sehe, betrifft den oft zitierten "Wandel der Gesellschaft". Immer gibt es Veränderungen, und natürlich wandelt sich auch die Sprache im Lauf der Zeit. Damit klar zu kommen und auch die positiven Aspekte zu sehen, ist sicher eine lebenslange Aufgabe, auch ein Teil des Älterwerdens. Was ich ablehne, sind Sprachregelungen und Begriffe, die der gesamten Gesellschaft mit Gewalt aufgezwungen werden sollen. Das halte ich für undemokratisch und übergriffig, und es ist das erste Warnzeichen für Schwächung demokratischer Ordnung und diktatorische Tendenzen. Weder Zeitungen noch Fernsehanstalten, weder Behörden noch Regierung haben die Aufgabe, "volkserzieherisch" zu wirken und Ideologien zu propagieren. In den 1970ern führte man Euphemismen (=schönfärberische Begriffe) wie "Entsorgungspark" (=Atommüll-Lager) oder das harmlos erscheinende "Kernenergie" (um das Wort Atom zu vermeiden) ein. Auch die Bezeichnung "Brummi" war ein maßgeschneideter PR-Begriff der Speditionsbranche, der von "Bild"-Zeitung und anderen Medien wirksam verbreitet wurde. Harmlos, wenn man sich den heutigen Druck anschaut, der medial und in der Erziehung ausgeübt wird. Wer Leute zwingen will, so zu sprechen und zu denken, wie er selbst oder sein eigenes Soziotop es für richtig halten, erniedrigt meiner Ansicht nach das Individuum und hat ein zumindest fragwürdiges Menschenbild. Aber nun doch noch das ein oder andere Wort zu dem HdR-Artikel von Ferdinand Meyen: Der Autor scheint mir weder Tolkiens Buch gelesen zu haben noch die Unterschiede zur Verfilmung zu kennen. Das wäre aber Voraussetzung, um über Tolkien eine Aussage machen zu können. Die wichtigen Frauenfiguren erwähnt er gar nicht, obwohl die Jackson-Filme diese noch deutlicher herausarbeiten. (Oh Schreck, am Ende einer von diesen gefährlichen "Incels", von denen man derzeit in Fernsehkrimis so Schlimmes hört?) Die Herkunft der Orks kennt er nicht, obwohl der Film über Tolkiens Hinweis, daß Sauron sie als seine Werkzeuge erschaffen hat, weit hinausgeht, indem er sie als genetisch gezüchtete Kampfmaschinen zeigt. Zitat: Warum wir gelassen damit umgehen sollten, dass Der Herr der Ringe rassistisch ist Der Herr der Ringe ist ein Klassiker. Doch wie bei vielen Filmen, die 20 Jahre oder älter sind, beschleicht uns der Verdacht, dass hier Rassismus reingelesen werden kann. Sollten wir den Film deshalb canceln? Eine persönliche Auseinandersetzung mit einem Lieblingsfilm. Aha. Erst ist er rassistisch - zack, Feststellung. Dann erst "beschleicht uns der Verdacht". Ja, man kann Rassismus hineinlesen - das ist unfreiwillig, aber richtig bemerkt. So wie man auch Sexismus in eigentlich alles hineinlesen kann, wenn man wirr genug im Kopf ist und hinreichend identitätspolitische Schlauschwätzphrasen absorbiert hat. Der "strukturelle Rassismus" darf keinesfalls fehlen, auf den kann nicht verzichtet werden! Also, wenn ich zum Ergebnis käme, daß ein Film rassistisch ist, dann würde ich ihn nicht launig entschuldigen, sondern in der Tat dafür plädieren, daß er nur Erwachsenen mit entsprechender Einordnung zugänglich sein sollte (Beispiel: Veit Harlans JUD SÜSS). Natürlich ist der Herr der Ringe ein Stück weiße Kultur. Und natürlich lese ich ihn deshalb auch strukturell rassistisch. "Latürnich", hätte Obelix dazu gesagt. Nichts hat der Zeitgeist damit zu tun, nichts die erfahrene mediale Indoktrination. Der Verfasser geht davon aus, daß er und sein Umfeld auf der Seite des Guten und an der Spitze der denkbaren Selbsterkenntnis stehen. Aus dieser Perspektive kann man den ollen Tolkien und den nicht ganz so ollen Jackson zwar als Rassismusbeförderer abhaken, sieht aber großzügig darüber hinweg, weil man sich selbst erkenntnismäßig geimpft fühlt. Großzügig wird die Vollstreckung des Urteils ausgesetzt: Ich kann mich bei diesen Filmen aber immer noch über den großartigen Look freuen, die Landschaft, die Motion-Capture bei Andy Serkis, die epochalen Schlachten, die witzigen Dialoge und die großen Gefühle am Ende. Nur glorifizieren sollte man das alles heute nicht mehr. Was würde man zu einem solchen Satz (frei erfunden) sagen? Ich kann mich bei KOLBERG aber immer noch über den großartigen Agfacolor-Look freuen, die Landschaft, die epochalen Schlachten, die dramatische Leistung von Heinrich George und Horst Caspar, die witzigen Auseinandersetzungen und die großen Gefühle der Kristina Söderbaum. Nur glorifizieren sollte man das alles heute nicht mehr. Hier wieder Zitat: Auch, was den interkulturellen Austausch betrifft, mangelt es an allen Ecken und Enden. Hm, und da gibt es Leute, die die "Fellowship of the Ring" als eine Art Mittelerde-Blauhelmtruppe sahen, in der Angehörige verschiedener Völker gezwungen sind, zur Erreichung ihres Ziel Vorurteile und Mißtrauen zu überwinden. Aber vielleicht wird eine Gruppe bei Herrn Meyen erst dann interkulturell, wenn die Hautfarbe divergiert? Zu dumm, daß Jackson keine Schlümpfe mitspielen ließ! Ich möchte den Verfasser übrigens keinesflls "canceln", sondern frage mich nur, ob dieses geistige Herumstolpern unbedingt gebührenfinanziert vom BR publiziert werden muß. Es gibt im Netz viele großartige Blogs und Websites, in denen kompetent und kontrovers über Film geschrieben wird. Einen Schülerzeitungsersatz halte ich nicht für Aufgabe des Ö/R Rundfunks. Herrn Meyen möchte ich eigentlich nur zurufen: "Check Deine Privilegien, Digga!" Und Vorsicht bei Filmen, die älter als zwanzig Jahre sind. 😮 Bleibt gesund!
    1 Punkt
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