Nicht nur. Der Film war schlecht vermarktet (man hätte viel mehr darauf gehen sollen, dass es der neue Spielberg-Film ist), startete zeitgleich mit Spider-Man und Matrix. Außerdem haben sich im Vorfeld viele (nicht ganz zu Unrecht) gefragt, wieso überhaupt ein Remake von West Side Story gemacht wird, wenn er dann nicht mal modernisiert wird, sondern im Trailer sehr stark an die erste Verfilmung erinnert. Und man darf auch nicht vergessen, dass wir im Dezember auf dem bisherigen Höhepunkt der Pandemie waren (der in den nächsten Wochen wohl noch übertroffen werden wird). Spider-Man spricht eine junge Zielgruppe an, die durch die Pandemie deutlich weniger gefährdet ist, als die Zielgruppe von West Side Story, welche evtl. noch Vorbehalte hat, ins Kino zurückzukehren. Und wenn doch, dann wohl nicht für eine Neuverfilmung eines 60 Jahre alten Musicals, die (vermeintlich) nicht viel Neues bietet.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist recht reduzierend, nur die heutigen Kinogänger für den Flop von West Side Story verantwortlich zu machen. Mir tut es auch weh, dass offenbar nur noch Marvel, Star Wars und Fast & Furious Geld machen, aber der Misserfolg von West Side Story war absehbar. Dessen Riesenbudget von 100 Millionen USD hat er auch nur bekommen, weil er Spielberg ist, jedem anderen Regisseur wäre der Pitch, West Side Story originalgetreu neuzuverfilmen um die Ohren geschmissen wurden. Ein Glück, dass er es durchgezogen hat, schließlich ist der Film fantastisch geworden, aber eine vernünftige Investition war das nicht für TSG Entertainment und (damals noch) 20th Century Fox.