Huch! Scheinbar sind Aufwand/Kosten doch wesentlich geringer als Vermutet...
Habe mir grad mal die Schaltpläne genauer angeschaut und den TS mit dem MS verglichen.
http://www.olafs-16mm-kino.de/Anleitungen/Bauer P6 Verstaerker Plaene.pdf
Und siehe da - die beiden Schaltungen sind fast identisch! Im NF-Audiopfad sind stolze 4 zusätzliche Bauteile (C60, C61, R89, L1), allesamt Cent-Artikel, die in den meisten Bastelkisten finden sein dürften.
Das Audiosignal wird im "Aufnahme"-Modus direkt aus dem Lautsprecher-Pfad ausgekoppelt (!), ohne zusätzlichen EQ oder Signalaufbereitung (was erklärt, warum der Sound bei Nachvertonung im Projektor angeblich oft nicht so gut klingt). C60 und L1 sorgen dafür, daß die Vormagnetisierungs-HF nicht in den Verstärker zurückfeuert.
(Die Signalauskopplung und Gleichrichtung für die Pegelanzeige (R93, R94, D4, C65) schenke ich mir hier mal fürs erste.)
Und dann ist rechts davon der HF-Teil, der aus einem 52 kHz-Oszillator besteht (links vom Trafo Tr 2) und zwei Bias-Trimmer / drei Kondensatoren (rechts vom Trafo Tr 2), um das hochtransformierte HF-Signal anteilig auf die beiden Köpfe zu geben. (Trickregler P5/6 schenke ich mir hier auch erstmal.) Das kann man verbessert mit heutiger Technik für ein paar Cent in wenigen Minuten auf dem Steckbrett aufbauen.
Der Tonkopf hat, wie ich jetzt weiß 100 Ohm (gemessen DC) / 80 mH.
Im Serviceplan ( http://www.olafs-16mm-kino.de/Anleitungen/Bauer P6 Verstaerker.pdf ) steht auf Seite 18, man soll temporär einen 10 Ohm-Shuntwiderstand zwischen Masse und Tonkopf löten und die HF so einstellen, daß über diesem Widerstand (s. Seite 13) 11-12 mV HF zu messen sind. Das sollte auch kein Problem darstellen.
Bleibt noch die Sache mit dem Löschkopf, die aber doch sicherlich nicht so kritisch ist, oder? In der Trommel da unten sind bei mir tatsächlich keine Bohrungen, und auch ansonsten ist da kaum Platz. Ich dachte, man könnte evtl. einen Vollspur-Löschkopf aus einem VHS-Recorder, oder einen Halbspur-Löschkopf aus einer Bandmaschine zwischen zwei 16mm-Rollen platzieren und dieses Paket zwischen Filmrolle und Filmeinfädelung montieren, da läuft der Film ja auch weitestgehend mit konstanter Geschwindigkeit (wenn man die gefederte Rolle bei der Einfädelung für den Zweck mal weglässt).
Der Tonspur ist es doch ziemlich wurscht, wann und mit welcher Frequenz sie gelöscht/entmagnetisiert wird, oder hab ich da einen Denkfehler?
Das Thema reizt mich sehr, und ich würde sehr gerne meine Schaltung auf die von Alberto aufgebrachten Tonspuren optimieren - allerdings habe ich bislang (mangels Nachvertonungmöglichkeit) keine eigenen Filme bespuren lassen und auch gerade keine 60 Meter Verschnitt für eine Bestellung hier rumfliegen...
Hat zufällig jemand von euch ein kleines Stück Verschnitt (1 Meter dürfte zum Testen ja ausreichen, gerne auch mehr) von Alberto bespurten 16mm-Film, das er/sie mir gegen Portokosten zuschicken könnte?
Ich möchte nochmal ausdrücklich darauf hinweisen, daß ich mir über die Argumente, die für den Kauf eines MS-Projektors sprechen natürlich im klaren bin (obwohl ich bei dem auch evtl. die minimalistische Aufnahmestufe modifizieren/verbessern würde), aber ich bin nun mal auch ein Tüftler und habe immer Spaß daran, das Rad neu zu erfinden. 😁
P.S.: Hatte gestern mal testweise die Tonkopf-Leitung eines Tapedecks an den P6-Tonkopf gehängt - das hat schon funktioniert, aber der aufgenommene Sound war erwartungsgemäß sehr bescheiden, weil die HF in diesem Deck 104 kHz betrug und der Tonkopf natürlich auch ganz andere Spezifikationen hat.