Der Vergleich zwischen Grundig und Philips ist so eine Sache. Technisch kann man aber wohl sagen:
Philips war mechanisch nicht so der Hit. Das System mit den wirbelstromgebremsten Asynchronmotoren neigte gerne zu Motordefekten, wie ich auch bei meinen Reparaturen immer wieder festgestellt habe. Der Bandtransportmotor hat die Wirbelstrombremse direkt auf der Motorwelle und um Überhitzung zu vermeiden auch gleich noch ein Lüfterrad mit drauf. Bei defekt des Motors äußert sich das dadurch, dass er ein Mü langsamer läuft, als die Mindestgeschwindigkeit und Kopfrad und Band nicht mehr synchronisiert werden können.
Grundig regelte das elektronisch über die Motoransteuerung.
Auch war die Grundigmechanik mit ihren 4 Motoren wesentlich ausgefeilter und verfügte überdies über einen Bandzugregler, was ein großer Vorteil gegenüber den Philips ist.
Die Elektronik bei Philips ist etwas chaotisch aufgebaut und die einzelnen Abschnitte etwas wüst auf den 3 Hauptplatinen unter dem Chassis verteilt. Aber immerhin ist noch alles kommerziell mit Einzelbauteilen und Einzeltransistorstufen aufgebaut, was eine Reparatur erheblich erleichtert.
Nicht so Grundig. Alles ICs, die teilweise schwer beschaffbar sind. Haufenweise Tantalkondensatoren, die man eigentlich sicherheitshalber gleich alle tauschen kann. Die Programmablaufsteuerungsplatine und die Motorsteuerplatine für das Schwenken des Kopfrad und die Wickelmotoren sind fast immer hinüber. Bei der Programmplatine ist der Chip nicht mehr erhältlich, so dass eine neue Steuerung selbst dazugebaut werden muss. Hat mich 3 Wochen beschäftigt.