Simon hat bestimmt wieder irgendein französisches Wrack am Wickel. Das schlägt auf die Laune und dann spricht er in Rätseln. 😉
Erst einmal Glückwunsch zur gelungenen Umkehrentwicklung!
Es gibt viele mögliche Ursachen, warum die "+1" Belichtung am besten aussieht. Die Ursache(n) kannst Du aber in der Regel nicht am entwickelten Bild erkennen. Auch nicht mit Randbeschriftungen, denn die haben keine definierte Dichte.
Ein einfacher Grund wäre, dass Du eine Reflexkamera verwendest, die z.B. ca. eine halbe Blende schluckt. Die andere halbe Blende könnte dann durch FD-Zeit oder auch zu geringe Temperatur oder Agitation kommen. Es gibt aber (leider) noch mehr Möglichkeiten. Wichtig ist, dass du Dich einem idealen Ergebnis annäherst und dabei strikt immer nur einen Parameter zur Zeit änderst. Also *entweder* mehr belichten, oder länger erstentwickeln, oder einen aktiveren Entwickler nehmen, oder die Temperatur erhöhen, oder das Agitationsmuster verändern, etc. Sobald du zwei oder mehr Dinge zur Zeit änderst, verlierst Du die Gewissheit über die Ursache einer sichtbaren Veränderung. Das ist etwas stupide Arbeit, aber sie lohnt. Notiere akribisch alle Parameter im Laborbuch, denn schon im August hast du "the truth" sonst schon wieder vergessen.
Es gibt noch (mindestens) vier weitere mögliche Parameter:
1. Altes Material. Die meisten Filme verlieren pro Jahrzehnt so etwa eine Blende Empfindlichkeit. (Kann mehr oder auch weniger sein)
2. Emulsionstoleranzen. Vor allem ein Foma-Problem. Da ist jeder Guss quasi ein neuer Film. 🙂
3. Fehlende Additive im FD. Ohne Kaliumthiocyanat kriegst du bei den meisten Filmen belegte Lichter und einen durchgängigen Schleier, der auch eine ganze Blende (oder mehr) ausmachen kann. Es lohnt sich nicht, nie, die Additive wegzulassen.
4. Verbrauchte, nicht mehr frische Chemie. Im Zweifel immer neu ansetzen. Chemie ist viel billiger als durch fehlerhafte Entwicklung versauter Film.