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Wenders sagt doch selbst, dass seine Negative in einem klimatisierten Filmarchiv aufbewahrt werden. Offenbar ist ihm diese Denke also nicht fremd. Die angebliche Gewissheit, mit der digitale Daten 'verfallen' sollen ist im Übrigen Blödsinn. Ich habe als Privatmensch ohne besondere Anstrengungen oder besondere Kosten digitale Daten aus den Neunzigern vollständig verfügbar. Komplette Emailarchive z.B., sämtliche Bilder meiner ersten Digitalkamera. Und abseits üblicher Verfahren wie gelegentliche Sicherheitskopien habe ich dafür nicht sonderlich viel aufwenden müssen. Auf kommerzieller oder institutionalisierter Ebene ist das alles kein Problem mehr, jedenfalls nicht für Master. Von alleine erhalten sich digitale Daten aber natürlich auch nicht. Wer will, darf ja im Übrigen auch zusätzlich zum digitalen Master noch eine analoge Version ausbelichten lassen, aus dem Artikel geht ja nicht hervor, dass das nicht passiert. Faktisch scheinen Rechte eher ein Problem zu sein. Juristische Konstruktionen wie Rechteinhaber sind offenbar fragiler als Filmkopien, egal ob digital oder analog, soweit sie kommerziell ausgerichteter Natur sind. Es ist unbegreiflich, dass viele sehr erfolgreiche Filme nicht mehr legal öffentlich vorgeführt werden können. Offenbar hat Wenders sich dazu eben auch Gedanken gemacht. Kritischer fand ich beim Lesen, dass es nötig war, in einem Film verwendete Musik auszutauschen (obendrein über eine einigermaßen kritische Technik). Zugegeben, in diesem Fall kein absolutes rechtliches, sondern 'nur' ein Budgetproblem, sprich, mit mehr Geld wäre es möglich gewesen. Bin mir aber sicher, dass trotzdem eine Version mit der Originalfassung generiert wurde, nur darf die eben derzeit nicht öffentlich vorgeführt werden.2 Punkte
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Mal von der schlechten Übersetzung ganz abgesehen, muss ich leider folgendes dazu sagen: Wim Wenders ist ein auch einer von denen, die es nicht kapieren. Es ist zwar gut, dass man mithilfe der Digitaltechnik ein Originalnegativ restaurieren kann und es so wieder herrichten kann, dass es wieder im neuen Glanz erstrahlt. ABER: Dann macht man im Anschluss daran auch gefälligst eine Ausbelichtung auf modernem Negativfilm, von dem man man dann auch gefälligst neue Kopien auf modernem Kopierfilm. Das heute zur Verfügung stehende Material dafür ist tausendmal besser geeignet, als gleich alles nur als Digitalkopie zu archivieren. Und wenn es ihm nicht passt (oder noch nie gepasst hat), dass sein S/W-Film damals auf Farbmaterial kopiert wurde, wegen der kurzen Farbsequenzen, warum hat er es dann nicht gleich so gemacht, wie einst Steven Spielberg es bei "Schindlers Liste" hat machen lassen? Die kurzen Farbsequenzen extra auf Farbe ziehen lassen und später nachträglich in die S/W-Kopien einzusetzen? Dann gibt es auch keinen Sepia-Farbstich. Das weiß doch jeder, der sich auch nur ein wenig mit Kopierprozessen auskennt. Wie Dumm muss man eigentlich sein? Ich habe es schon gefühlt zehntausend mal gesagt, aber ich muss es wahrscheinlich noch zehntausendmal mal sagen, bis das endlich wenigstens einer die Fakten versteht: Digital kann helfen, unterstützen, ergänzen, ersetzt aber analog auf keinen Fall. Ich bin mal gespannt, ob er seine digital hergestellten Kopien in 20 Jahren noch in irgendeinem Kino spielen lassen kann. Bis dahin sind die ganzen Pixel höchstwahrscheinlich schon schneller zerfallen und nicht mehr "lesbar", als es ihm lieb sein wird. Es will einfach niemand begreifen, was mit dem Filmerbe heutzutage angerichtet wird. Digitale Restaurierung, ok, aber digitale Langzeitarchivierung, oder gar Vorführung: Nein! Das was er gerade für die Zukunft zu retten versucht, zerstört er in Wirklichkeit und begreift es noch nicht einmal. Noch so ein digitales Schaf...2 Punkte
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Sehr interessantes Interview mit Wim Wenders über die Restaurierung seiner Filme in Little White Lies: https://lwlies.com/interviews/wim-wenders-with-restoration-theres-a-danger-you-can-falsify-the-film/1 Punkt
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Du hast keinerlei Ahnung vom Kino-Alltag, insbesondere vom Arthouse. Inzwischen dürften bei den Arthouse-Kinos (inklusive derer mit ausgezeichnetem Programm) die mit spielbereiter 35mm-Projektion in der Minderheit sein. Ich betreibe übrigens ein Kino mit spielbereitem 35mm-Projektor. Das ist für diese Diskussion völlig belanglos. Es wird zu ca. 99,98 Prozent digital distribuiert - das ist entscheidend. 35mm ist mit extrem wenigen Ausnahmen (Hateful 8 etc., aber auch einige sehr kleine Projekte) für die Auswertung von aktuellen Filmen irrelevant. Das ist grundfalsch. Mag sein, dass viele am Anfang skeptisch waren - und natürlich waren die Investitionskosten ein Riesenproblem. Ich kann jede Nostalgie fürs analoge Kino verstehen, aber niemand will im Alltag 35mm zurück haben - die Vorteile des digitalen Kinos sind gigantisch. Schon weil es so viel einfacher ist, an Kopien zu kommen. Vielleicht gibt es einzelne Gegenbeispiele - mag sein. Es gibt auch Kinobetreiber:innen, die schlicht nie irgendwas investiert haben. Das geht digital nicht - aber das waren auch nicht die Häuser, die eine hochwertige 35mm-Projektion hinbekommen haben. Aber ansonsten ist das Thema ist schlicht durch. Und abgesehen davon gehts darum im zitierten Artikel gar nicht - das ist schlicht und einfach eine sehr informierte und differenzierte Sicht eines großen Filmemachers auf den Umgang mit seinem Erbe.1 Punkt
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Falsch! Auch falsch! Zur EA gab es beides, Kopien in s/w mit farbigen Klammerteilen und Kopien vollständig auf Farbmaterial. Wir hatten damals zuerst eine Kopie auf s/w mit farbigen Klammerteilen, bei der das s/w Material mit irgendwas beschichtet war. Diese Beschichtung löste sich immer mehr vom Film und setzte sich an der Filmbahn und den Andruckbändern ab und verklebte dort. Nach einigen Tagen war die Kopie nicht mehr ohne Unterbrechung spielbar. Die UIP hatte uns dann eine Ersatzkopie geschickt, die vollständig auf Farbmaterial war. Diese lief fehlerfrei, hatte aber einen Farbstich Richtung blau. Viele Grüße Salvatore1 Punkt
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Du bemängelst die Übersetzung eines von einer britischen Publikation vermutlich auf Englisch geführten Interviews? (Wenders spricht sehr brauchbares Englisch.) Kino ist abgesehen von musealen Anwendungen (die toll sind aber nicht mehr der Standard) digital - sowohl in seinen Produktionsabläufen als auch in seiner Vorführtechnik. Das wird sich auch dadurch nicht mehr ändern, dass Du beleidigend wirst und ganz feste auf den Boden stampfst.1 Punkt
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Der Trick bei der Filmprojektion ist, daß die Lichtquelle punktförmig ist. Der Wirkungsgrad der Kohlelampe ist schon sehr schlecht, obschon das Licht fast nur zu einer Seite abgestrahlt wird, etwa 4,9 % des erzeugten Lichtes gehen Richtung Bildwand. Bei einerm Xenonbrennen wird, durch Hilfsspiegel oder tiefe ellyptische Spiegel ein sehr großer Anteil des Lichtes erfaßt. Immerhin fast 10% des Lichtstromes erreichen die Bildwand. Bei Glühlampen gelingt das nicht. Zudem nimmt der Wirkungsgrad mit steigender Spannung ab. Nimmt man eine Glübirne, dann erreichen bei der 400 W FKW Lampe nur knapp 2,3% des Primärlichtstroms die Bildwand. Bei den hochbelasteten Lichtwurflampen (10A - 2 oder 5 h Lampen) ist es prinzipbedingt noch schlechter. D.h. um bei Thomas' Beispiel zu bleiben, bei der 0,5 kW Xenonlampe kommen etwa 1000 Lumen Richtung Bildwand raus, bei der FKW Lampe nicht mal 400 Lumen. (Eine 500 W Xenonlampe erreicht etwa 10500 Lumen im sichtbaren Bereich, von den etwa 115 W Strahlungsausgang entfallen etwa 65 auf Infrarot und etwa 10 W auf UV Strahlung; bei der 700 W Lampe sind die Verhältnisse wesentlich besser) Diese Werte bezogen auf volle Fensterhöhe, bei Kaschierungsbreitwand siehts noch übler aus. (Quelle der Verlust Zahlen: Bessert, K., Filmwiedergabetechnik (Manuskript 1983)) Es ist nicht nur der bessere Weißpunkt. Um für das Auge die doppelte Helligkeit zu scheinen, bedarf es eines 10 fachen Lichtstroms. Weshalb die FKW Lampe brauchbar erscheint. Ferner, Leuchtdichten unter 50 cd/m2 sind im Übergangsbereich zum Dämmerungssehen, ermöglichen keine gute Farbwahrnehmung. Folge: Glühbirnen sind für Projektion kaum zu gebrauchen.1 Punkt
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Danke dafür! Da scheint sich bei Beaulieu dann etwas weiterentwickelt zu haben, bei meinen Modellen waren Messwerk und Sucher noch nicht verbunden. Das ähnelt jetzt der Bauweise bei der 4008 ZM und der R16, da ist in beiden Fällen das Messwerk angeflanscht. Der Sucher ist oft auch trübe, man kann ihn auseinander bauen un die Linsenflächen reinigen, doch Vorsicht, Fotos von den Linsenpositionen machen, sonst endet das im Durcheinander, weil man die Linsenkombination und die korrekte Einbaurichtung nicht mehr hinbekommt. Entschließt man sich dazu, unbedingt (!!!!) Fotos machen! Viel Erfolg bei der Instandsetzung! Für den Fall, dass die CdS-Zelle hinüber ist, ich hab noch welche, schick' ich Dir dann gern zu!1 Punkt
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Musikalisch anspruchsvoller Livevertonungswettbewerb. Sehr amüsanter Abend mit ausgesuchten Filmen. Heute geht’s zum Super 8/16mm Wettbewerb.1 Punkt
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Ist zwar 11 Jahre her, aber meines Wissens steht ein Projektor in Grimma für 3000€ bei Ebay Kleinanzeigen zu Verkauf. In der Artikelbeschreibung steht u.a. auch, dass von 12 Anlagen 8 verschrottet wurden und der Verkäufer noch eine zweite besitzt.1 Punkt
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Was machbar ist, und was bezahlbar ist (man vergleiche zum jeweiligen Zeitpunkt der Produktion mal die wirtschaftlichen Umstände von 'Der Himmel über Berlin' und 'Schindlers Liste') sind ausserdem zwei verschiedene Paar Schuhe. Und seit wann hat bei sowas der Regisseur oder Kameramann das letzte Wort? Wer war Wenders 1987, wer war Spielberg 1993? - Carsten0 Punkte
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Die Schindler-Kopien sind durchgehend Farbfilm. Ansonsten gibt es mehrere Vorbilder in der Filmgeschichte, zu den bekanntesten gehören The Women von 1938, deren Schwarzweißkopien je einen Technicolor-Teil eingesetzt bekommen haben, oder Le mystère Picasso von 1956, wo der letzte Akt in Farben und CinemaScope ist gegenüber Schwarzweiß-Normalbild. Wenders hat u. a. verkannt, daß es Kopierfilme auf Polyesterunterlage gibt, was es erlaubt, unterschiedliche Teile zu verschweißen. Das hält.0 Punkte
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Gerne stimme ich euch zu, nur fehlen die Filme für gepflegtes Kino. Ich bleibe dem Lichtspiel seit 20 Jahren fern, weil es nicht für Erwachsene gemacht ist. Gestern abend habe ich mir wieder ein Mal The Pink Panther am Fernsehen in voller Länge angeschaut. Ja, 1963 ist viele Jahre her, es war eine andere Zeit, der Erzählfluß ist schon fast erstickend schleppend, doch was gespielt wird, nimmt mich als geistig vollwertigen Menschen. Es wird auf jeden Fall nicht alles mit dem optisch-akustischen Trichter und dem Stopfstock verabreicht wie den armen Gänsen in Frankreich. Ich kann mir Einzelheiten heraussuchen oder einfach nur zuhören. Die Frisuren zum Beispiel sind der Wahnsinn und wie mit denen gescherzt wird. Avatar, Jurassic Park, Ice Age, Minions, entschuldigt mich, das ist für Teenies.0 Punkte