Einer der Gründe für mein gespanntes Verhältnis zu Super8 ist der Bildstand des Materials, der mich in keiner Weise zufrieden stellt. Habe viel gelesen, u.a. auch im amerikanischen Forum "Cinematography.com", und bin mehrfach auf den Hinweis gestoßen, dass die Friktion des Aufwickeldorns oft zu hoch ist und gerade auf den ersten Metern der Kassette der Bildstand darunter leidet.
In der Reparaturanleitung der Beaulieu 4008 wird an einer Stelle beschrieben, dass mit einer Meßkassette der Zug des Aufwickledorns maximal 27 Gramm betragen soll. Das ist nun keine Maßeinheit für ein Drehmoment. Vielleicht waren Pond gemeint, als Kraft, aber auch diese Maßeinheit beschreibt kein Drehmoment. Egal. Die Beaulieu bietet die Möglichkeit, die Friktion einzustellen, indem man den Druck einer dreiflügeligen Feder auf eine rotierende Scheibe justiert. Fummelig, gewiß. Im Idealfall ist der Zug, der über den Aufwickeldorn auf den Film in der Kassette ausgeübt wird, gerade so groß, dass der Film aufgespult wird, ohne an ihm zu "zerren".
Gesagt, getan, mit einem Scala als Testfilm wurde die Friktion iterativ, konkret durch "Versuch und Irrtum" soweit reduziert, dass der Film gerade gut aufgewickelt, aber nicht durch die Kassette gezerrt wird. Schließlich soll ja gemäß Spezifikation bei S8 der Filmtransport durch den Greifer bewerkstelligt werden, der Aufwickeldorn soll nur aufspulen, mehr nicht.
Jetrzt kann es natürlich sein, dass etwas schwergängigere Kassetten oder dickerer Farbfilm nicht richtig transportiert werden..., mal sehen, wie Tri-X durchläuft.
Ergebnis: toller Bildstand mit Scala, tolle SW- Qualität bei 32-40 ASA und Selbstentwicklung in Dukomol 1+7 mit 5g KSCN und 50mg KJ pro Liter, Entwicklungszeit 14 min.
Das bringt mich wieder deutlich näher an Super 8...😀