Das bleibt richtig und ist auch weiter hervorzuheben.
Bei den den Digisaten gibt es aber unzählige Titel des 35 mm-Formats, die entweder von Fehlern bereinigt oder sogar verbessert wurden. Oder nach heutigem Grading nahezu exakt so aussehen wie vor 60 oder 70 Jahren.
Bei den Dich interessierenden 70 mm-Filmen war zu 99% aller Fälle immer die Erstaufführungskopie im Kaltprozess unübertroffene Referenz, die seither fast nie mehr erreicht wurde (nur beim letzten "My Fair Lady"-Digisat hat man sich in Farbe und Kontrast und im Szenausgleich dem Eindruck so stark angenähert, dass Kritik sehr schwer fällt. Allerdings habe ich auf 4k DCP noch nie eine 70 mm-Originalschärfe gesehen, schon gar nicht bei "L.o.A", auf dessen nicht sonderlich hochauflösendem 4k DCP außerdem die Farben aussahen wie von einer Dupkopie, trotz des Scans vom Originalnegativ).
Selbst herausragende und bewundernswerte Leistungen wie "Wonderful world of the Brothers Grimm" bedürfen der Nachkorrektur, weil etwas zu rot, vier Punkte zu hell und zu wenig Schwarz: reicht also nicht heran an die sehr dichte und angenehm farbgesättigte Cinerama-Erstaufführungskopie von 1963, auf welcher auch der deutsche Ton besser war als alle späteren Töne in anderen, sonstigen Sprachen. Der deutsche Ton soll evtl. demnächst hinzugefügt werden von einer 35mm-4 Kanal Magnetton-Kopie. Die jetzige Digital-Version ist zwar auch scheinbar bunt, aber bisweilen nicht ganz stimmig im Farbgleichgewicht: etwa bei der Zigeunerszene zu "bon-bon"-farben.
"L.o.A." in der Erstaufführungskopie 70mm hatte in meiner Stadt (und so auch in USA, wie ich zur Bestätigung auch bei Grover Crisp herauslas, dem fast dasselbe in nahezu gleicher Beschreibung zugetragen wurde) eine nicht streng neutrale Abstimmung, war aber seither nie wieder so brillant zu sehen. Das kann man als Referenz sehen oder anderseits auch nicht. Als gefadete Altkopie allerdings lässt sich das Material heute nur bedingt noch heranziehen: vielleicht aber wäre der offenbar nicht mehr vollständig erhaltene "2001" einen verzweifelten Versuch mit einer Altkopie wert, sofern jene vor Ende April 1968 gezogen wurde. Das "2OO1"-Originalnegativ scheint unkomplett und gealtert zu sein, die davon erstellten Heissprozess-Interpositive wiederum (herangezogen auch für 70 mm-Neukopierungen von Ende 2000 und wiederum Anfang 2018) passen nicht zum Kaltprozess-Originalnegativ. Ein somit seit fast vier Jahrzehnten vollkommen verunstalteter Film, überwiegend aufgrund von Inkompetenz (zuletzt Vitali und auch Nolan).
Die Vermutung vom "Zirkelschluss" ist Quatsch: ich weiß genau, was niedergeschrieben wird, und auch stets angepasst an unterschiedliche Szenarien, die unterschiedliche Herangehensweisen erfordern.
- muss mich jetzt um Familiäres kümmern! -