Danke, magentacine:
Dann war meine Vermutung wohl richtig: "Flachware" einerseits, und die tatsächliche Erstellung einer Wandermaske bei "Der Herrscher von Cornwall" andererseits, sind zweierlei. Der Crass Kopiertisch hätte bei diesem Film nicht geholfen.
Wie ich auf die Idee "flacher" Einzelphotographien zur Kombination zweier Bildelemente kam ?
Wahrscheinlich, weil das für einen Laien ohne Spezialwissen und ohne Spezialausrüstung noch am ehsten vorstellbar ist. Es geht bei der Kombination zweier Bildelemente ja immer darum, ihren Bildinhalt durch Nichtbelichtung voneinander abzugrenzen. Denkt man an einzelne Photographien, genügt dazu theoretisch eine Schere, und eine Mattscheibe. Lege das ausgeschnittene Photo auf die Mattscheibe, projiziere den Hintergrund, fertig.
Natürlich hat das Nachteile in Punkto Bequemlichkeit und Qualität. Es war eben die frühe Idee eines Laien, noch vor der guten Informationsversorgung übers Internet.
"Front light - Back light" ist damit auch klar für mich. Es entspricht tatsächlich meiner Beschreibung, wie sie teilweise von ILM angewandt wurde. In dem Fall mit elektronisch bewegten Raumschiff Modellen, einmal mit "Front light" - hellem Modell und schwarzen Hintergrund aufgenommen, einmal mit "Back Light" - weißem Hintergrund und schwarzem Modell aufgenommen.
Der polnische Kurzfilm "Tango" ist tatsächlich ein interessantes Beispiel dafür, daß man Photographien durchaus mit einem Hintergrund kombinieren kann. Ich frage mich, wie der Filmemacher bei der Vielzahl der Figuren alle zusammen auf dem Hintergrund unterbringen konnte. Er wird ja wohl nicht auch noch alle sich überlappenden Figurenbereiche einzeln ausgeschnitten haben !?
Die Matraze im Vordergrund weist teilweise einen merkwürdigen Farbsaum auf, dort wo sich die nackte Dame hinsetzt, und eine Frau ihr Kind ablegt.
Für Regular8:
Die Bilder erscheinen deshalb nicht halbtransparent, weil das so aufgenommene Zeichentrickmotiv nicht transparent ist. Dort wo Farbe auf der Zeichentrickfolie die Figur darstellt, wird das Licht der Projektion aus dem Hintergrund blockiert, nichts scheint durch, nichts wird transparent.
Für den Rest der Projektion aus dem Hintergrund, also um die Zeichentrickfigur herum, stelle ich mir vor, daß die Lichtstrahlen in genau dem Winkel in die Kameralinse projiziert werden, in dem die Kameralinse ihr Bild sowieso aufnehmen möchte. Eine Umlenkung der Lichtstrahlen an einer denkbaren Mattscheibe findet nicht statt, der damit einhergehende Qualitätsverlust wird vermieden.
Die obige Zeichnung von Magentacine zeigt es ja: Unter der Zeichentrickzeichnung sitzt ein ziemlich großes Linsenpaar, das die Lichtstrahlen vom Projektor exakt zur Aufnahmelinse passend umlenkt. Ohne Mattscheibe.
Natürlich lenkt auch eine Linse um, aber der Qualitätsverlust dürfte eben geringer sein.
Richtig ?