Ich finde ja auch, man kann es mit der Dynamik übertreiben.
Sicher waren die Schlachtfelder an den Stränden der Normandie in der Tat eine Hölle auf Erden, und kein Abenteurspielplatz. Aber ein Kinosaal soll ja nicht durch hundertprozentig realistischen Tonverhältnissen ebenfalls zu einer solchen Hölle werden. Man möchte das Kino bereichert verlassen, nicht erschöpft.
Persönlich fand ich immer schon, daß ein gutes Bild viel wichtiger ist als ein guter Ton. Wenn Cary Grant seinen Charme mit 8000 Hz versprüht, hatte ich nie das Gefühl "Da fehlt was, das kann ich mir nicht antun".
Das heißt aber nicht, daß ich gegen guten Ton was hätte. Ob Stereo oder Mono, ob 6000 Hz oder 15000 Hz, das macht einen Unterschied, der unmittelbar als bessere "Natürlichkeit" wahrnehmbar ist.
Ich habe ja den Verdacht, die Herausstellung verbesserter Tonverfahren und -geräte ab den 70er Jahren, mit Dolby Stereo, Cinema digital sound, Dolby Digital, SDDS, Dolby Prologic, und wie sie alle heißen, ist auch als ein Ausweichen auf preiswerte Arbeitsfelder zu verstehen. Eine Verbesserung des Bildes, zum Beispiel durch bessere Arbeit in den Kopierwerken, hätte eben mehr Geld gekostet.
Heute locken die Anbieter mit 10 Kanälen und 40 Lautsprechern, aber wer braucht sowas wirklich !? Ob sich die Industrie da nicht ein bisschen verrannt hat ?
Übrigens, außer verbessertem Ton und Bild gibt es auch verbessertes Drehbuch und verbesserte Inszenierung. Es soll sogar Drehbücher geben ohne Super-Spider-X-Laternenman auf der computergenerierten Kloschüssel der Rächer der Galaxis... aber das könnten auch nur Gerüchte sein. 🤔