Wollen wir feiertagsfreie Filme ?
Kann man drüber nachdenken, aber treffender und zielführender ist vermutlich eine andere Frage: Wollen wir ein Leben in Freiheit, und das was dafür vermutlich notwendig ist, wie Demokratie, und gegenseitige Achtung vor Mensch und seiner Individualität, und rechtsstaatliche Legitimation, und Trennung von Staat und Kirche. Oder wollen wir das nicht ?
Mit dieser Frage kommt man dann schnell zum eigentlichen Kern der "Feiertagsfreiheit" - als eines der vielen Überbleibsel der jahrhundertewährenden Einflußnahme der Kirche auf das Leben und die Freiheit in Deutschland und Europa. Denn soviel zumindest ist klar, streng logisch lässt sich eine solche Einschränkung nicht legitimieren. Sie ist einfach ein de facto Zugeständnis an alte Macht, und an die Macht der Gewohnheit.
Man darf bei der Gelegenheit natürlich gerne daran erinnern, ob man unbedingt platzende Zombieköpfe am Ostersamstag im Fernsehen oder Kino braucht. Aber das ist auch nur eine Frage, wie die Frage, ob man Meinungsfreiheit über den Menschenfreund Wladimir Putin wirklich braucht, oder lebensverlängernde Cola und Buttercremetorte zum Frühstück, oder 40 Shampoos im Drogeriemarkt.
Und ja, das braucht man alles. Wenn man ein Leben in Freiheit führen will. Von "stimmig", "kaloriensparend", oder "frei von Entscheidungsqual" hat keiner was gesagt. 😊
Manche werden einwenden, daß der arbeitsfreie Feiertag aber auch auf religiöse Wurzeln zurückgeht, und somit logischerweise abgeschafft werden müsste. Darüber kann man nachdenken - aber mit Einschränkung.
Erstens hat ein Feiertag nicht nur Auswirkung auf die Arbeit an diesem Datum, sondern auch auf die gesamte Jahresarbeitszeit, und somit auch den Durchschnittsverdienst von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Zweitens spielen für die Feiertage mit religiösen Wurzeln selbige seit Jahrzehnten de facto keine Rolle mehr. Und drittens bringen Feiertage, ähnlich wie Wochenenden, Menschen zusammen, sofern sie an eben jenem Tage zusammen arbeitsfrei haben.
Für die meisten ist Weihnachten kein religiöses Fest mehr, sondern ein Jahresendfest, eine Pause nach 12 Monaten Arbeit. Und Ostern ist oft ein Frühlingsfest, eine Freude über längere Tage und sprießende Blumen.
Und, je nach Geschmack, über platzende Zombieköpfe und Buttercremetorte in der Werbepause. 😄