Pilzsporen gibt es tatsächlich fast überall. Im Wald, wo die Balsamtanne wächst, gibt es Pilze. Deren Sporen befinden sich schon im Harz, wenn es gewonnen wird. Kanadabalsam als Linsenkitt enthält trotz Reinigung Pilzsporen. Das weiß man seit 250 Jahren.
Der Pilz kann wachsen, wenn er Nahrung hat und Wasser. Kanadabalsam ist über kurze Zeit wasserabweisend, langfristig jedoch wasserdurchlässig. Wenn die Umgebung feucht genug ist, wird Wasser vom Balsam aufgenommen, der Pilz erwacht zum Leben. Pilzsporen sind fast wie Viren, sie sind Schläfer.
Abhilfe bei gewachsenem Pilz bringt nur Neukitten mit synthetischem Bindemittel. Ich habe verschiedentlich schon mit UHU-Glas geklebt, das ist wundervoll bis auf den Moment, da man wieder lösen will.
Vorbeugend ist Ultraviolettlicht schon gut, sofern man genügend UV einbringt. Man muß Optiken stundenlang in die Sonne stellen, damit etwas passiert. Wichtiger ist trockene Lagerung.
Dialyte, Objektive ohne Kittflächen, kann man problemlos reinigen. Dazu gehören fast alle Triplette, das Goerz-Celor mitsamt Abarten, die Ernostar-Typen, das Perlynx und seine Nachkommen oder verschiedene einzelne Konstruktionen, wie die Tevidon 10 mm, 16 mm, Bausch & Lomb 29 mm f/1.0, Staeble-Choroplast, Schneider-Radiogon, -Isogon und -Angulon, kurzbrennweitige Graf, Kern-Switar 75 mm f/1.9, Rüo-Caleinar, Astro-Tachar, -Tachonar und -Tacharett f/1.8, TTH Ivotal 2 inch f/1.4, Angénieux Y 32, Y 12, R 11, J 11.