Nein, die Leute haben keine Ahnung. Ich sehe Yvar 150, also die Dreilinser, für 1000 bis 2500 Euro angeboten, was einfach nur eine Frechheit ist, denn eine Garantie leistet keiner. Es wird mint condition und vintage in einem Satz geschrieben, woraus man sofort schließen kann, daß die Sache unseriös ist. 300 Euro ist die Obergrenze für solche Objektive. Die gleichen doofen Leute halten dafür ein Weitwinkelobjektiv, das aus mehr Linsen besteht, für wenig wert. Das Switar 10 darf bis gegen 600 kosten meinetwegen. Yvar 75 sind auch bei 400 bis 600, völlig daneben. Die Hälfte ist genug. Nach dem Zustand, in dem sich die Dinger befinden, sind eigentlich nur zweistellige Beträge angebracht.
Was den Bildcharakter betrifft, gehe ich mit dir einig. Triplette haben eine gewisse Weichheit, wenn man so sagen will, die darauf beruht, daß sie nur für zwei Farben einigermaßen korrigiert werden können. Meistens hat man Blau, den kurzwelligen Anteil, nicht berücksichtigt, was auch richtig ist. Du setzt eine Gelbscheibe ein und schon ist alles UV, Violett und viel Blau nicht mehr im Spiel. Mit anderen Worten, man kann mit einem Triplett und warmfarbigem Filter sehr scharfe Aufnahmen auf Schwarzweißfilm machen. Vierlinser leisten dann einen großen Schritt nach vorne. Das sind die Tessar-Typen, die Ernostar-Typen, erweiterte Triplette und wie du sagst, einige Leitz-Konstruktionen. Das Macro-Elmar 90-4 besteht auch aus vier freistehenden Einzellinsen. Weiter sind da noch die alten symmetrischen Vierlinser, Dialyte, Zeiss-Unar, Goerz-Celor und manche andere mehr. Wem das alles nicht zusagt, dem rate ich zu Spiegelobjektiven.