Köln, Hamburg, Nürnberg, Freiburg bitte 😉
So ein System ist immer eine Wette darauf, wie das Publikum es nutzen wird. Einige nutzen es sehr oft, einige nutzen es sehr schwankend, einige nutzen es kaum - im Schnitt muss eine Zahl rauskommen, die in gesunder Relation zu den Einnahmen steht. So weit, so trivial.
Moviepass ist bei seiner Wette krachend gescheitert. Bei Cineville ging die Wette auf - und hat innerhalb von 15 Jahren den Markt komplett aufgerollt: Die Arthouse-Kinos haben grandiose Besucherzahlen, eine sechsstellige Abonnentinnen-Zahl und rechnen die Hälfte aller Eintritte über Cineville ab.
Ich bin (als Mit-Initiator und Vorstands-Mitglied von Cineville) natürlich befangen - aber wir sind überzeugt, dass der Schlüssel zum Erfolg darin liegt, dass es eben nicht nur um ein Abrechnungs-Tool geht, sondern um ein gemeinsames Marketing-Instrument, das von uns Kinos angetrieben wird: Das Abo bindet die Gäste stark an ihre Arthouse-Kinos und lädt sie ein, die Vielfalt zu nutzen, die ihre lokale Szene ihnen bietet. Das heißt auch: Cineville wird wohl langfristig ein Konzept sein, das vor allem in den großen Städten bzw. in den Städten mit einer breiten cineastischen Zuschauerschaft funktioniert.
Wir sehen diese Effekte schon sehr deutlich: Natürlich sind bei den Cineville-Tickets auch die Filme vorn, die sonst gut funktionieren - daneben sind aber auch viele kleine Filme, die sich sonst schwertun, weit überrepräsentiert. Und wir sehen den Effekt, dass die Abonnent:innen oft gemeinsam mit anderen Leuten ins Kino kommen, die selbst kein Abo haben.