Also aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß auch gerade die Ernemann X und IX defekte Kopien problemlos schluckt. Auch die Meo 5 ist hier als sehr gut hervorzuheben. Ebenso machen die alten Bauers mit dem alten TN 10 Anbautongerät (das mit den vielen Rollen, ohne Bremsrolle) keinerlei Probleme. Die Dresden ist da schon sehr anspruchsvoll, was den Kopienzustand angeht, kann aber durch Einfügen eines runden und zurechtgefeilten Delrinklotzes über der Zelle auch ganz gut fledderige Kopien spielen, ist aber immer noch kein Vergleich zu meinen erstgenannten Maschinen. Auch die Prevost P 93 liegt da gut im Rennen.
Vom Hörensagen sollen in dieser Beziehung die alten Philipslaufwerke (FP 5 usw.) mit Abstand das Beste sein und die DP 75 wiederum sehr anspruchsvoll.
Der Trick, Kopien mit defekter Perforation gut durchzubekommen ist folgender: Bremszug durch das Tongerät in einem ähnlichen Bereich einstellen, wie der Aufwickelzug, aber etwas niedriger. Hierdurch zieht erstens der Aufwickelzug den Film gegen die Nachwickelrollenzähne (die Kanten entgegen der Laufrichtung liegen an den Zähnen an, Perforationsschäden kommen aber fast immer an den Kanten in Laufrichtung vor (durch zu starken Abwickelzug, abgelaufene Zähne an der Vorwickelrolle und nicht gegebene Flucht durch fehlende Einlaufrolle vor der Vorwickelrolle, die den Film seitlich exakt auf die Vorwickelrolle führt)), und zweitens gleicht sich die Belastung an den Perforationskannten an der Nachwickelrolle durch Gegenzug im Tongerät und Aufwickelzug fast aus (Beispiel 450 Gramm konstanter Aufwickelzug und 300 Gramm Bremszug im Tongerät macht eine Perforationsbelastung von nur 150 Gramm an der ablaufenden Kante (was sich dann durchaus noch auf mehrere Zähne im Eingriff verteilt)). Abwickelzug aus oben genannten Gründen so gering wie möglich einstellen.
Und ich halte das Schleifenblech, oder wie wir es auch immer nennen mögen, an der Ernemann 15 zusätzlich für sehr hilfreich, das Spannband mit Samt wiederum aber für schädlich. Aber da kann man bestimmt mit Kunststofflaufflächen auch noch experimentieren.
Gruß
Martin