Paar des Tages:
Jean-Pierre Gutzeit und die Tochter des Malers Goya
So würden wohl Boulevardzeitungen titeln. Es sind die kleinen Geschichten am Rande, die zu besonderen Ereignissen dazugehören. Aber es wäre armselig, sie darauf zu beschränken.
Ich gebe zu, ich hatte nicht besonders Lust, in die Astor Filmlounge zu fahren und mich dem Film „Goya oder der arge Weg der Erkenntnis“, einem DEFA 70mm-Film von 1971, den ich schon einmal gesehen hatte, nochmals auszusetzen. Um so überraschter war ich, als ich merkte wie mich der Film von Anfang an fesselte, anders als ich es in Erinnerung hatte. Man muss den Film im zeitgeschichtlichen Zusammenhang seines Enstehens sehen, eine Zeit, die ich als Schüler und Student kenne. Dann versteht man (oder interpretiert man für sich), warum gewisse dramturgische Höhepunkte so geschaffen wurden, wie sie zu sehen sind, und nicht so wie man es sich vielleicht anders wünschte. Das macht den Kopf frei, um sich auf anderes Wesentliches zu konzentrieren, das Thema an sich. Immer an der Grenze des technisch Machbaren beeindruckte der Film. Die Präsentation und das Ambiente herum ergänzten wohltuend den Eindruck.
Nachdem der Vorverkauf zurückhaltend war, überraschte die Zuschauermenge. Eine sympathische, hübsch anzusehende Frau, die sich in der Pause am Stand des Kinomuseum e.V. ausgiebig über das Zustandekommen der Vorführung informierte, entpuppte sich als die Tochter des Malers Goya, genauer gesagt als vierjährige Kinderdarstellerin in dem Film.
Gut, dass es sie gibt diese Höhepunkt mit den kleinen Geschichten am Rande.