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Der Video-Codec h.265 war seit Längerem schon entwickelt, und auch bessere Kompressionsalgorithmen waren gefunden worden, die dem DCI-Standard nahekämen, wenn ich das richtig verstanden habe. Beschwichtigend davon auszugehen, 4K-Heinkino werde sich nicht so bald durchsetzen, kann nicht überzeugen, denke ich. http://www.projectorreviews.com/technical_blog/4k-uhd-update-april-2014/ "However, even if it takes longer to develop the new Blu-ray standard, the adoption of 4K will be much faster than HDTV.", zit. aus: http://www.myce.com/news/blu-ray-4k-specification-to-be-finalised-by-the-end-of-2014-70125/ "Kino" als Kulturausübung beinhaltet sicher mehr als "Auflösung": die Theater entwickelten in den letzten Jahren viele neuartige Angebote und soziale Vernetzungen gegenüber den oft sehr "verknöcherten" 1980er Jahren. Die Eroberung immer neuer Nischen und Standorterschliessungen ist positiv zu bewerten. Dramatisch verändert hat sich die Lage aber deswegen, weil die Filmtheater bisher (in 100 Jahren) technologische Vorreiter gewesen waren: Technologieführer und Trendsetter. Noch heute nachhallend: vor 60 Jahren verteidigten weltweit viele Filmindustrien mit auffallenden Bild- und Sound-Innovationen die Theaterbranche gegen die Nachauswertung auf damaligen "Würfelfernsehern" - sehr erfolgreich. Die Ertragsgarantie und die Funktion eines "Schaufensters" wurde Lichtspielhäusern beinahe exklusiv zugebilligt. 2008 schien das mit der Wiederkehr des "3-D" wieder so zu sein - und Kinoleute (auch in diesem Forum) verwahrten sich gegen Spekulationen, dass auch der Heimkinomarkt 3-D-Content hervorbrächte. Wenn nun, ist zu ergründen, grosse Produktions-Companies sich über ihre Verbände nicht zu einer Bestandsgarantie der Kinotheater "verpflichten" lassen möchten - gibt es dann eine Notwendigkeit, dass staatliche Instanzen etwas befördern oder auch zu "verhinden" haben? Kann man eine Theaterlandschaft dem "Spiel des freien Marktes" und der sie nachwievor versorgenden Companies erlassen, ist zu fragen? Das flächendeckende "Heimkino in 4K" zu verhinden, für das SONY bereits in den Sportstadien während der Live-Übertragungen wirbt - see more details -, ist illusorisch: http://uhd-tv.info/ In diesem Wettstreit rüsten man als Kino nach, aber man gewinnt ihn schwerlich auf Dauer. Gelingt es der Theaterbranche dann mit Blick auf die letzte Bastion, ihre Auswertungsfenster zu verteidigen? Ziemlich eindeutig könnte man darin ein erfolgreiches Bollwerk gegen den Konsum neuester Filme vereinbaren. Gegen den Konsum auf viel schnelleren und flexiblereren Audivisonsgeräten, die sich "krakenartig" rund um den Globus in unsere Hirne einzunisten trachten.
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Fred Zinnemann laut Autobiographie? Der Prozess befand sich s.E. noch im Versuchsstadium, und er schiebt die Existenz von nur einer einzigen Bug-Eye-Lens für den 65mm-Aufnahme-Prozess vor, um den 35mm-Zweitdreh zu rechtfertigen. Michael Todd hinwiederum ließ den Todd.AO-Folgefilm, AROUND THE WORLD IN 80 DAYS, ausschließlich auf 65mm aufnehmen. Übte aber die Abbehr bei der europäischen Auswertung: mit 34mm- und 35mm-Kopien. Todd ist vielleicht auch als Erfinder des 70mm-Films zu relativieren (die Techniksektion übernahm die Format-Idee von 'The Bat Whispers' [R: Roland West; K: Robert H. Planck (Magnifilm 65/) & Ray June (35mm version)]). Ich finde es nicht verabscheuenswürdig, die Säulenheligen in Frage zu stellen. *** LAWRENCE OF ARABIA existiert in unzähligen 70mm-Kopien.
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Was ist das? Schokolade?
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Die bundesdt. FIlmproduktion hatte auch noch den stärksten Marktanteil. Daher Proteste ab 1956, als die MGM eine Filmtheaterkette in Dtld. erbauen wollte, um ihre im Rückstand geglaubte Auswertung von Prestigefilmen voranzubringen. Tatsächlich liefen einige (Cinema-)Scope-4-Kanal-Magnetton-"Roadshow"-Versionen aus US-Produktion in den Metropolen in oft kleineren Kinos oder sogar in den Bezirken an, während Häuser am ersten Platz oder mit den größten Kapazitäten eine bestlaufende dt. Mittelware zeigten (LIchtburg Essen, Zoo-Palast Berlin. In beiden Häuern ust auch das Vermeiden von Panorama-Bildwänden auffallend - gab es vielleicht die Angst, die dt. Filme in "unpassender" Übergröße zu präsentieren?).
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a. Bei Sammelrunde für die Heranholung der farbtüchtigen EARTHQUAKE-70mm-Kopie aus Oslo bin ich dabei: (Selbstbeteiligung: 100 EUR - vielleicht ergibt sich ein Pool?). b. [Dolby-Debatte gerne in Bln: setzen dort gerade die Deckenlautsprecher ingang, um eine Art "Atmos" zu simulieren. Zeit ist genug - man kann auch über Nacht im Kinosaal durchziehen, was das Herz begehrt ...]
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Anhand der oft bei SMPTE/ ISO und DIN divergergierenden Standards habe ich das mal bis zu 20 Stellen hinter dem Komma "übersetzt"! Bei GREYSTOKE scheint mir die 35mm-Kopierung fehlerhaft zentrisch versetzt zu sein, linksseitig beschnitten. Auch auf Videomedien noch anzutreffen. Auf 70mm war der Film gestochen scharf, gleichwohl im Super 35-Prozess eigentlich keine Direktkopien vorgesehen waren. Einige Super 35-Produktionen wie ABYSS hinwiederum sind in Wahrheit Flat-Drehs auf 1.85 : 1 mit Lichttonkaschierung. Techniscope begann spektakulär mit hohem kopierwerkstechnischem Aufwand und changierte immer mehr zur Schäbigkeit. Aber in den letzten Jahren gab es ja auch 35mm 2-Perf-Drehs mit Aufnahme-A.R. von 16 : 9 / 1.78 : 1. War Arri ganz stolz darauf... ;-)
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SKY OVER HOLLAND in neuer Kopie 2009 in Berlin gelaufen. EARTHQUAKE: da hat @Stefan2 Maßstäbe gesetzt: Dass seine farbige Kopie und das Array jetzt den Weg auch zu anderen Wiederaufführungen schafft, möchte man sehr begrüssen.
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Die Berliner Praxis beherbergte immer mehrere Derbries, individuell getrennt für unterschiedlich Anwendungen: Matipo Debrie: mit Sperrgreifer ausgestattet auch für 4-Kanal-Magnetton-Kopierungen regulär eingesetzt (bei der Mosaik bspw. eingesetzt, für Fox- und MGM-Filme und/oder Titelkopierungen). Aber auch verwendet zur Herstellung von Dupositiv vom Lavendel oder zu s/w-Farbauszügen oder für Klammerteile. Auf Schleifengrösse musste geachtet werden, aber die Debrie war negativschonend. Für normändernde Formatveränderungen hätte man eine optische Kopiermaschinen verwendet, ist daher kein Fehler. Bei der Serienkopiermaschine von Debrie arbeitete man mit 10-12 Bildern/Sek. bei s/w, bei Farbe 2, 3 oder 4 B/s (bei der Reduktion mit Naßkopierung: sie konnte bis zu 8mm-Kopien auf 35mm-Band herstellen).
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Nicht alles bei CineMiracle war perfekt, und so gab es Pannen und Beschwerden zur Zeit der Beriner Erstaufführungen im SPORTPALAST. Obwohl das Verfahren avancierter war als CINERAMA. Bei WINDJAMMER aber bin ich mir über den Farbcharakter der EA-Kopien unsicher: tendierte WINDJAMMER stark zu blau-grün-blau oder waren es neutrale, normal gesaettigte Eastman Color-Abstimmungen?
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In eine neue Musical-Box hineingesehen: THE KING AND I: nie so scharf auf HD gesehen, aber auch schaurige Hauttöne im Braunton, kein wirklich schönes Blau im Himmel usw. (Szene mit dem Segelschiff am Anfang ist dafür signifikat) . 55mm OCN offenbar gescannt? Aber auch die damalige deutsche 35mm-Dupversion DER KÖNIG UND ICH [massiv in den Songs gekürzt] war ähnlich beeinträchtig, etwa mit verfärbtem Weiss. CAROUSSELL: farblich deutlich ggü. der vorigen Version verbessert, obwohl angeblich die Dups der alten Version Probleme bereiteten, und fällt farblich hinter KING AND I zurück. Beide KING AND I and CAROUSSELL sehen kornloser und schärfer als alle bisherigen Todd-AO-Transfers, die ebenfalls von hervorragender Güte waren. Das bedeutet: "CinemaScope 55" hätte das Breitfilmverfahren mit den grössten Potentialen werden können. SOUND OF MUSICS sieht aus wie in der bisherigen Version, wie immer leicht grobkörnig. SOUTH PACIFIC vom Look wie in der alten Blu ray, die Komplettversion aber gibt es nunmehr nicht nur in SD, sondern Full HD. OKLAHOMA! ist gestochen scharf, aber in der Todd.AO-Version im Ton um etwa 6dB leiser als in der Scope-Version. Ein minimales Atmen in den Farben, aber von einem schwerbeschädigten oder gefadeten Negativ könnte man aufgrund diese Sichtung nicht ausgehen. Mechanische Schäden in anbetracht der zusammengeschusterten 65/70mm-Kopiermaschinen kann man sich zwar ausmalen, aber ein grausames Negativ-Fading?
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Hitchcock drehte nicht direkt in 1.5 : 1. Dies ist zunächst die A.R. eines Vistavision-Negativs, und selbst noch auf Positiv anzutreffen, sofern man direkt auf 8-35 kopiert oder von 8-35 auf 4-35 linear verkleinert. Gut erkannt. Die intendierte (Projektions)-A.R. ist dann bei VistaVision bspw. immer 1.66, 1.85 oder 1.96 : 1 - entweder durch hard matted auf denprints oder durch die Projektormaske kaschiert.
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Wieder beim Thema, habe ich der AG Dok ein relativ kühles und trockenes Lager bei uns angeboten. Man wolle sich zurückmelden, hieß es.
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You are right: sharpness is a little bit "soft". But a very interesting case. Probably there were struck minor than a handful prints in this manner (OKLAHOMA, 80 DAYS). Such a test reel of OKLAHOMA was showed there (without magnetic tracks), you are right. Compensation print for downward projection. That screen in Krls. has another problem: cropped frames in the headspace...
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Bei einem Sammler gerade in 1 Akt FRENZY hineingeschaut. Über die obige "Diagnose" kann ich mich nur wundern... Eine Spur zu gelb in dieser Version, das sei eingeräumt, aber von dunkel keine Spur: Zeichnungen selbst noch in Nachtszenen erkennbar, die im DCP fehlten. Muss man annehmen, dass Hitchcock "keine Ahnung" hatte? Er betrieb einigen Aufwand zur Abstimmung seiner Filme im Technicolor-Druckprozess - der bereits im Dreh berücksichtigt ist -, und ohne diese maßgebliche Kopierwerksarbeit wäre der der Look nicht zustande gekommen.
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Das genau leider nicht mehr - daher die ironische Breitseite. Also trotz (oder wegen) Digitalisierung kein Original, schon gar nicht bei 40% der Innenaufnahmen nach dem ach so tollen Scan (technisches Licht mit 1 Wert für Tag- wie Nachtaufnahmen), die nun a. absaufen und b. unter Grünschwund leiden. Aber manche schreiben darüber "so gut sah der Film noch nie aus..:". Fragt sich, was manche zuvor gesehen haben? ;-)
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Flammenneue 35mm-Kopie der MGM-Produktion von 1949, BATTLEGROUND im Zeughaus vorgeführt: William Wellmanns Thematisierung der Ardennenoffensive mit hervorragenden kammerspielartigen Einlagen: wunderbar gespielt, gestochen scharf. Mit Fach-Einführung des 35mm-Verteidigers Lukas Foerster (der auch schon zu WideScreen-Veranstaltungen schrieb)- Dagegen gestern im ARSENAL die Mogelpackung: FRENZY von Alfred Hitchcock - angekündigt in 35mm - lief in blankgeputzter elektronischer Projektion. Verlockend, aber bei einigen Silhouetten und Nachtaufnahmen war ein Zeichnungsverllust in den Schwärzen konstatierbar. Der Ton wurde von der Theaterleiterin M.G. extra auf "angenehm" gestellt: wie Flüstertüte bei den empfindlichen Rentnern in der Berliner URANIA. Tags zuvor den sehr bösen Film in der gleichen Digi-Fassung auf ARD erlebt, die neugierig machte, wie eigentlich die zeitgenössische 35mm-Kopie herausgebracht wurde! Eine solche historische Kino-Erfahrung scheint nach ARSENAL-Doktrin obsolet zu sein?
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Auch hypothetiische 100K und 50bit Farbtiefe und mehr usw. verfälschen den Wirkungszusammenhang einer Filmvorführung und Kinodarbietung, die nach Wunsch der Filmemacher und Produzenten eine spezifisch festgelegte Aufführungs- und Rezeptionsweise beinhaltet. Die Filmemacher nachträglich in ihrer Willenäusserung umzuinterpretieren, finde ich gewagt. Der METROPOLIS auf einem UHDTV-Fernseher im Media-Markt (oder in einem mulitplexalen Schachtel- oder Museumskinos à la CinemaxX 8/ARSENAL) wirkt und fungiert wie ein Musikclip oder ein aufgeblasenes Youtube. Die in 8K gescannte 70mm-Produktion BEN HUR im Seitenverhältnis 2,75 :1 nur in eigens dafür hergerichteten Kinos und im magnetischen 6-Kanal-Original-Soundmix. In einigen Kinos (ARSENAL) oder Home Cinemas hat man sich aber angewöhnt, beides auf den gleichen Schirm zu werfen. Und möglichst digital, weil das klassische Filmbandformat Angst macht.
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Womöglich verharmloste ich die gängige Doktrin oder übertrieb die Brandgefahr. Spekulierend, ob nicht doch staatliche Einschränkungen zu Kostenexplosionen führen (das BArch ist m.E. massiv unterfinanziert), könnte es auch das Trauma des "Wiederholungsfalls" sein, das zu restriktiveren Maßnahmen führte. Von Grossveranstaltern in Gebäude ist mir bekannt, wenn Unfälle passierten, dass die Behördern danach kaum noch oder unter höchsten Auflagen Betriebsgenehmigungen erteilten. Kurzstellungnahme auch im SPIEGEL: [...] Das Problem: Von 1890 bis in die fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts hinein wurden die meisten Filme auf Nitrocellulose gedreht, die wie auch TNT auf Stickstoffverbindungen beruht. Ihre Sprengkraft liegt weit über der von Schwarzpulver. Um zu brennen, braucht alter Film nicht einmal Sauerstoff; er entzündet sich schon durch Schläge oder zu hohe Temperaturen. "Wenn ein Film sich auflöst, fängt er zunächst an zu kleben, wird dann spröde und löst sich schließlich zu Staub auf", sagt Koppe. Alter, bröseliger Film kann sich spontan entzünden - doch wann es brenzlig wird, lässt sich kaum vorhersagen. Ein schwelender Film könnte dann benachbarte Filmrollen in Brand stecken - bis alles in die Luft fliegt. Die Außenwände des Filmlagers geben im Ernstfall leicht nach, um den Überdruck abzuführen. Vor dem Gebäude ist sicherheitshalber ein Erdwall aufgeschüttet. [...] Aus: http://www.spiegel.d...d-83865283.html Allerdings verfolgt das BArch auch die Aufgabe der Umkopierungen auf 35mm-Filmformat. Machten dies in letzter Zeit noch die Berliner Kinemathek, das Münchner Filmmuseum und andere Filmmuseen? Sie alle gehen den Weg des geringsten Widerstandes: Es wird nur noch gescannt oder abgetastet. Eine amoralische und geschichtsfälschende "Restaurierung", darf man hierzu anmerken. Im BArch werden auch ganzjährig unter klimatisierten Bedingungen Filmmaterialien gelagert. Ob das Norsk Filminstitutt diesen Kostenaufwand betreibt (das seim Material offenbar in den Norden des Landes bei niedrigen Plusgraden auslagerte), weiß ich nicht. Verzichtbar sind Nitrokopien dann, wenn von gut erhaltenen Nitro-Originalnegativen eine neuzeitliche Schwarzweißkopie und ein Lavendel gezogen werden könnten: die replizieren bei stimmiger Entwicklung den gleichen Look wie eine Nitrokopie. Da es aber seit Jahren und Jahrzehnten kaum noch Nitrobrände gab, sollte man eine Duldungspflicht der Materialien anmahnen. Sowohl richtig wie unrichtig (Nitrokopien als Originale zu bezeichnen, so lange ein intaktes Negativ vorliegt ist fehlleitend) erscheint mir dieses Fazit, in der Rechtsauslegung eventuell in Deinem Sinne: Die Kassation der Nitro-Filmoriginale ist nicht nur nicht gesetzlich angeordnet, sie widerspricht auch im Grundsatz dem gesetzlich normierten Erhaltungsgrundsatz und ist nur bei Bestehen einer konkreten und gegenwärtigen Gefahr zulässig. Die latente Gefahr, die von alten Nitro-Filmen generell ausgeht, genügt nicht, um eine Kassation zu rechtfertigen. §1 BArchivG regelt die Sicherung und Nutzbarmachung des Archivgutes zum Zwecke der Forschung. Insoweit muss sich die Kassation auch an verfassungsrechtlichen Maßstäben und Wertungen ausrichten. Diesbezüglich bestehen Bedenken vor allem im Hinblick auf die Freiheit der wissenschaftlichen Forschung. Deren Beschränkung ist vor dem Hintergrund einer bloß abstrakten Gefahr nicht hinnehmbar. Zudem dient die Filmkopie nicht als Ersatz des Originalfilmträgers, da diverse Daten und Informationen durch die Vernichtung unwiederbringlich verloren gehen. Die Kassation darf daher nicht die Regel, sondern allenfalls die Ausnahme sein. Aus. http://www.bloomsbur...chapter-007.xml
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Zwei berühmte Kopierwerke unterm Hammer
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Allgemeines Board
Die Lieselotte ... wer kennt sie nicht! -
Zwei berühmte Kopierwerke unterm Hammer
cinerama antwortete auf preston sturges's Thema in Allgemeines Board
Von Geyer (meine alte Arbeitsstätte) wenigstens noch Weniges erworben, so den Bauer Selecton Studio-Projektor. Leider fehlen die Magnetton- und Lichttonkarten, weil das zugehörige Rack an einen anderen verkauft wurde. Fotos gemacht und einige deprimierte Tage erlebt - wenn man durch Hallen läuft, in denen einst vertraute Gesichter arbeiteten und die nun wie eine Industrieruine aussehen. Waren grauenhafte Stunden. Tausend Dank aber an den verdienten Betriebsrat und die RFFU/IG Medien, die eine tarifliche Entlohnung und Nachtzuschläge erkämpften, die in den 1970er/80er/90er Jahren durchaus eine Famlie durchbringen konnten. Damals kam ich aus der Kinobranche der Riech-Betriebe ("jegliche Überstunden sind im Bruttolohn enthaten") und traute meinen Augen nicht.... -
Bei der jüngsten Ausschreibung der Kopierwerksstelle wurden die qualifizierten oder engagierten Bewerber wie ich hörte abgecancelt. Den Zuschlag erhielt eine (nicht weit von der Pensionierung stehende) ehemalige Mitarbeiterin der Geyer-Werke mit beschränktem Fachwissen und (so etwas spricht sich in der Szene schnell herum) auffallend geringem Fleiss und Engagement, wie der Kollege von Arri-Sch. meinte. Frage: Möchte man damit das erst vor wenigen Jahren neuerrichtete Filmkopierwerk sozusagen "auf Abruf" schnell stilllegen können? Die Anstellung fähiger oder jüngerer Kräfte hätte dies womöglich verhindert - dem eine Behörde dem Anschein nach nun vorbeugen muss? Einen Satz wie "Kodak liefert ja schon bald kein Rohfilmmaterial mehr" habe ich erstmals vor sechs Jahren auf einem Restaurierungssymposium der Deutschen Kinemathek von Martin Koerber, Restaurations-/Archivleiter des Hauses gehört. "Wir müssen schnellstmöglich digitalisieren .- wobei wir heute bitte nicht über 1,4K oder 2K in diesem Raum duskutieren wollen und werden - denn wenn nicht sofort digitalisiert wird, gibt es bald gar keine Filme mehr". [fast wortwörtlich wiedergegeben]. Gern verbreitet wurde auch aus den Berliner Häusern wider besseres Wissen, dass in Deutschland angeblich kaum noch 35mm-Vorführgeräte stünden, fast alle Kinos hätten sie ausrangiert. In dieses trübe Lied stimmt nun ausgerechnet das Bundesarchiv mit ein. Vielleicht, weil es auf öffentlichen Veranstaltungen stets wie ein altbackener Bauernhof von der Kinemathek regelrecht vorgeführt wird? Die Ironie des Herrn Koerber macht da jeden konservatorisch sinnvollen Ansatz zunichte, wo selbst eine Frau Dillmann, Leiterin des DFM/DIF in Frankfurt Main nach Koerbers postmodernistischen Moralansprachen wie eine Nostalgikerin wirkte, die noch immer mit alten Kochrezepten arbeitete. Diese Spitzen aus dem Hause der Kinemathek verfehlten dann auch ihre Wirkung nicht, sodass man sich im Digitalisierungswettlauf fast gegenseitig überbietet. Mit noch so unsinnigen Argumenten und verdrehten Sachumschreibungen. Dennoch erhoffe ich mir eher im Bundesarchiv eine Chance, noch zu retten was zu retten ist: Hier ist eben die Bedeutung eines Archiv offensiver herauszustellen, anstatt primär auf die Vermarktung der Archivalien abzustellen, wie es die Kinemathek betreibt und dabei letzlich ihren Museumscharakter verlieren könnte. Das Bundesarchiv muss populärer werden und im Diskurs wieder eine Vorreiterrolle spielen, die sie seit den Amtszeiten des Restaurierungsleiters Harald Brandes verspielt hatte ("wir restaurieren in 1K - 35mm-Kopien ziehen ist ja abwegig, weil eine Kopie nach drei Durchläufen kaputt ist"). Hinsichtlich der Nitrovernichtung gibt es allerdings auch Auflagen des Gesetzgebers, denen sich das Bundesarchiv als Bundesbehörde zu beugen hatte. Die erste große Katastrophe mit Nitratfilm ereignete sich während einer Filmvorführung anlässlich der Weltausstellung 1897 in Paris. Das Material ging während der Projektion in Flammen auf. In dem anschließenden Flammeninferno starben einhundertvierzig Personen, darunter die Herzogin von AlenÇon, eine Schwester der Kaiserin Elisabeth von Österreich. Kinovorführungen haftete seitdem die Aura eines gefährlichen Abenteuers an. Trotz immer effektiver werdender Sicherheitsvorkehrungen sollten Kinobrände und Brandkatastrophen in Filmarchiven die Geschichte von Fotografie und Film bis in unsere heutige Zeit begleiten. Hier verweise ich besonders auf die Vernichtung des Reichsfilmarchivs 1945 in einem Salzstock bei Braunschweig oder auf die Brandkatastrophe 1988 in den Filmmagazinen des Bundesarchivs auf der Festung Ehrenbreitstein. In beiden Fällen war eine Selbstentzündung von Nitrozellulose-Filmmaterial die Ursache. Und dies, obwohl das Material in beiden Fällen in Kenntnis seiner Brisanz unter allen nur erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen eingelagert worden war. zit. aus: http://www.klaus-kra..._top_04-09.html Bei Film- und Videoprint hatte ich auch mal an den B&Hs gearbeitet, war eine Krauterbude des M.-Wolff-("Moasik"/"Contrastfilm")-Rivalen Herrn Wachholz. Sie hatten einen genialen technischen Leiter, Herrn Koss, der das SMPTE-Journal fast auswendig zitieren konnte: er wurde aber immer nerdhafter und verstarb wohl vor ein paar Jahren kaum noch ansprechbar, wenn diese traurige Anekdote stimmt.
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PARIS BRENNT? hatte nur knapp 20 Besucher - bedrückend in Anbetracht der aktuellen Thematik und der Bedeutung des Films: * Zum heutigen "D-DAY" laufen im Zeughaus-Kino in Berlin Wochenschauen. Ebendort: Am Pfingsmontag, den 9.6.14, 19.. Uhr endlich auch wieder THE LONGEST DAY. Gleichfalls in schwarz-weiss und CinemaScope. In englischer Tonfassung auf 35mm. (Präsent ist mir noch die deutsche 4-Kanal-Magnettonfassung anlässlich einer Wiederaufführung in einem Film-Palast am Zoo um 1980: erstmals hörte ich dort auch den Einsatz des Effektkanals, der offenbar über die Jahre deaktiviert worden war.) Text des Zeughaus-Kinos: "USA 1962, R: Ken Annakin, Andrew Marton, Bernhard Wicki, Gerd Oswald, Darryl F. Zanuck, B: Cornelius Ryan, Romain Gary, James Jones, David Pursall, Jack Seddon, K: Jean Bourgoin, Walter Wottitz, M: Maurice Jarre, D: John Wayne, Henri Fonda, Curd Jürgens, Gert Fröbe, Rod Steiger, Arletty, 178' · 35 mm, OF Als in den 1960er Jahren zunehmend europäische und transatlantische Koproduktionen entstanden, setzten sich diese Großprojekte oft auch mit dem Zweiten Weltkrieg auseinander. In einigen Produktionen flossen dabei die nationalen Film- und Erinnerungskulturen zu einer transnationalen Erzählung zusammen. Das mustergültige Beispiel für ein solches Unternehmen ist die multiperspektivische Rekonstruktion des D-Days in The Longest Day. In bis dato selten gewagter Form setzte The Longest Day darauf, die verschiedenen Landessprachen der Soldaten auch zu Gehör zu bringen. Fünf Regisseure realisierten unterschiedliche Teile der internationalen Erzählung, und natürlich hatte ein Heer von Beratern dafür Sorge zu tragen, dass alle Requisiten historisch korrekt zum Einsatz kommen und das Publikum von der Realitätsnähe des Films beeindruckt ist. (ft)"
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Je mehr Vorgänge automatisiert werden, desto komplexer das Entstörungsmanagement? Gemäss @stefan2 stellt das in einer Welt der Konzerne, die Kostenreduktion betreiben, eine Kostennutzen-Analyse dar, die die kurzfristige Rendite vor der Nachhaltigkeit des Lebensraumes stellt. Dem könnte man sich anschliessen: hier muss leider auch von Verbrechen oder zumindest von Vertuschung ausgegangen werden. * In der Luftfahrt drängen offenbar ähnliche Fragen zur Diskussion: "Mensch-Maschine-Interaktion und Störanfallmanagement in hochautomatisierten Verkehrsflugzeugen": http://zfs-online.ub.uni-bielefeld.de/index.php/zfs/article/viewFile/2949/2486
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Also soll während der Weltmeisterschaft mit einer Doku über Rio an die Tradition des Kinos erinnert werden? Das "Ding an sich" - Schopenhauer schreibt zu "Kunst und Wille" Vertiefendes: Der Wille als Ding an sich ist von seiner Erscheinung gänzlich verschieden [...]. Der Wille als Ding an sich liegt [...] außerhalb des Gebietes des Satzes vom Grund in allen seinen Gestaltungen, und ist folglich schlechthin grundlos, obwohl jede seiner Erscheinungen durchaus dem Satz vom Grunde unterworfen ist: er ist ferner frei von aller Vielheit, obwohl seine Erscheinungen in Zeit und Raum unzählig: er selbst ist Einer: [...] - kleine Scherzeinlage - nicht böse sein -
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Wg. des Heranholens von Tarantino als Kronzeugen gegen das "Bahnhofsscreening" (s.o., prestons berechtigte Replik, dass solche Unsitten nie passieren dürften!) muss man Tarantino aber auch noch im Nachsatz ergänzen, wo er generell bei Digital Cinema vom "Death of Cinema" spricht. Nun bin ich kein Prophet für Termine à la Nostradamus - aber einer Sache bin ich sicher: wer einen 70mm-Film nicht mehr auf 70mm zeigt, sondern als 4K-"Fernsehkino" (in diesem Begrifft wörtlich Tarantino foglend), annonciert den Tod von 70mm.