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Von den 60er-Jahre-70mm-Kopien ist THE DIRTY DOZEN (leider nicht mit deutschem Ton anbietbar) eines unser noch am besten erhaltenen Versionen. Dies hängt auch mit dem einsetzenden Zeitpunkt einer geänderten Lagerung zusammen. Wie es nun zu einer permanent rotstichigen 70mm-Reihung kam - gemischt mit Blu ray Discs ("Die beliebtesten Filme der Geschichte" heisst die Reihe? Laut der Vorseite mit buntem Ankündigungsplakat) könnte Herr Flebbe vielleicht erläutern.
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Von wem wurde diese Art des Kinos erdacht, geplant, organisiert und betrieben? Welcher Mensch kam auf Ideen, dort und in dieser speziellen Weise ein Filmtheater zu eröffnen?
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Besser wäre, es gäbe ausreichend Filmkopien! Sie können bessere Kontraste verarbeiten als DCI-DCPs. Ansonsten ist es traurig, dass Heimkinomedien und damit artverwandte DCPs den Weg in die Kinosäle finden konnten. Bisweilen aber gibt es Programmkinos, die verhungern würden, würden sie von verschiedenen Verleihern nicht mit Blu ray Discs beliefert werden. Mehrkosten verursachen diese keine. Ohne Ingest (DCI) und ohne Vorgeplänkel (Kauf-Blu ray Discs) ist der Einsatz unkompliziert und kosteneffizient. Traurig, aber die Wahrheit über die zu ähnlichen "Brüder" DCI-DCP und Blu ray Disc. Der Aufwand mit versenden Festplatten ist da anachronistisch in meinen Augen. Das mag schon stimmen. Aber wer hat es denn so gewollt? Was sollen die Drop-Out-Kinos in Europa tun? Schiessen, damit die Kommerzspieler mit ihrer Einheitsware den Markt zustopfen?
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Von den Verfilmungen von 1977 und 1979 dürften ungefadete 35mm-Kopien erst ab Ende der 1990er Jahre (Special Editions) erhalten geblieben sein. Mit Ausnahme der Technicolor-Druckkopien, von denen es von der Verfilmung von 1977 in der BRD nur wenige gab, von der von 1979 und 1982 m.E. gar keine. Eine Anekdote zur Verfilmung von 1977: Für die Illge-Film Berlin wurde zur Voransicht (vor dem 70mm-Start im Berliner `Royal Palast im Europacenter` von Frau J. (der technischen Beauftragten der 20th Century-Fox) eine englische Technicolor-Kopie mit Mono-Lichtton ausgeliehen. Dass die TC-Kopien des Titels von 1977 auch dolbysiert gewesen sein sollen, höre ich zum ersten Male. Die 70mm-Kopie im `Royal Palast`hatte viele Unausgeglichenheiten, war aber vom Originalmegativ kopiert - weswegen der Film inkl. der CRI-Inserts in keinem guten mechanischem Zustand mehr ist. Spätere Versionen auf Film unterlagen Farbmanipulationen. Erst die jüngste Blu ray Disc zeigt wieder den Look der Eastman Color-Premierenkopien. Die dritte Verfilmung von 1982 war von den 70mm-Fassungen die einzige farblich intakte Version der Trilogie, die mich je erreichte, weil auch die einzige 70mm-Version auf LPP (bis auf eine New Yorker Kopie der Special Edition der Verfilmung von 1977). Dass die TC-Kopien laut US-Report als "Heiliger Gral" bezeichnet werden, bedürfte einer Begründung Die Magnettonkopien auf 35mm und 70mm der Verfilmungen von 1977 und 1979 sind allesamt gefadet. Vom der Verfilmung von 1982 kenne ich keine Magnettonkopie auf 35mm. Kopierwerkstechnische und hochauflösende Highlights waren sie alle nicht. *** Heute gucke ich mir die Filme nur noch selten an, weil der vertraute Look und Klang der 70mm-Erstaufführung und die Umwölbung durch die damalige Mammutbildwand (am angestammten Platz) nicht mehr gegeben sind. *** Dank an @cosmin für einige Frame-Entdeckungen. Warum hier auf ihm herumgehackt wird, verstehe wer will. Man sollte froh sein, wenn historische Bildbelege herausgesucht werden, sie erscheinen mir als der einzige Lichtblick in einer digital verbogenen Unterhaltungskultur, die uns von morgens bis abends manipuliert. Wobei aber der Filmclip mit dem hard matted-1-85er Bildstrich vermutlich aus einem Trailer stammen dürfte?
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Bei "Simplex E7" wäre aber doch die Vorder-Umlaufblende von Nachteil? Schlechte Lichtausbeute und Flimmern? Und - weitere Frage meinerseits - welche Projektoren vor dem "Ernemann X Steilprojektion" hatten verschiebbare optische Achsen am Objektivträger und angekippte Bildbühnen? Die Steilprojektion müsste sich bei effizient auf max. Helligkeit eingestellter Spielgellampe doch nachteilig auf die Schärfe ausüben: es sei denn, die Petzval-Optik wurde abgeblendet? Die Steilprojektion im Berliner ROXY ist zum Glück nicht die steilste gewesen, weil mithin der BWR noch hinter der letzten Reihe auf dem Rang positioniert ist (kann man sich täglich in der Rheinstrasse ansehen, da der "Laden" bekanntlich offen ist und alles einsehbar. Steiler waren m.E. die mitten im Raum an der Decke hängenden BWRs auf einigen 20er Jahre Kinos.
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Durchaus ist das Digital Intermediate bisweilen von verschlechternder Auswirkung auf Transfers/Kopierungen vom photochemischen Negativ: Farbreinheit wie auch Auflösungsvermögen betreffend. In dieser Betrachtung geht es zunächst nicht um künstlerische und geschmackliche Erwägungen, sondern um "Erbsenzählerei": wie sonst fänden sich Bewertungskriterien? Eine echter Scope-Dreh auf 35mm kommt durchaus auch vorteilhaft in einem 4k DCP zum Ausdruck. Wenn jedoch der künstlerische Ausdruck zuletzt versagt, so in vielen Fällen nicht nur durch die beeinträchtigenden Einschränkungen der Postproduktion, sondern wegen eines Unvermögens, ein Handwerk auf Grundlage von allgemeinen Lehren der Photographie korrekt auszuführen. Dennoch kann das "entscheidende" Endergebnis auch genau dies diskreditieren, was die Aufnahme-Kompetenz und den Kunstwillen einiger Filmemacher ausmachte. Das Endergebnis z.B. der Nolan-Filme, die für die IMAX-Bildwand herausgebracht wurden, sind ein Desaster der Postproduktion. 16mm ist an diversen Filmhochschulen und auch bei Bildenden Künstlern in Gebrauch. Ob man aber aus einem Super-16-Dreh mit mittel- oder hochempfindlichen Material und Ausschnittsvergrößerung von 2.39 : 1 ein sinnvolles Bild komponieren sollte lasse ich dahingestellt. * Der neue STAR WARS-Film soll in den Real-Life-Szenen auf photochemischem Film gedreht werden. Läuft der Thread nicht besser im "Allgemeinen Board"?
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Dolby ATMOS - der neue Thread
cinerama antwortete auf Sony Digital Cinema's Thema in Allgemeines Board
Der schlechtere Standard setzte sich ("mal wieder" ;-) ) durch Aber in der Debatte geht es ja um Vorschläge des Normenausschusses der DKG. Todd verkaufte schon zu Lebzeiten das Verfahren. Rasche Übernahme des Todd-AO-Verfahrens durch die Fox und United Artists, zeitlich war MGM mit fast identischem Konkurrenzverfahren auf dem Markt angelangt (einziger Unterschied: leichte anamorphotische Bildpressung in den Theaterkopien der ersten beiden Filme). Die Adaption der SMPTE Normen zumeist mit wenigen Monaten Verzögerung im Ausschuss der DKG aufgenommen. In den Fachzeitschriften KT u.a. verzeichnet so wie im DIN-Institut am Din-Platz, Nähe Europa-Center Berlin. Das Blättern macht grossen Spass. Gruselig auch die Theaterpraxis: der Effektton wurde jahrzehntelang in diversen Roadshow-Häusern abgestellt ("Beschwerden" des Publikums als Begründung hierfür vorgeschoben) Vielleicht nur wenige, leider. So im Hamburger SAVOY vorbildlich errichtet. Die weiteren Häuser nach diesem Vorbild (verstellbarer Bildwandrahmen, Deckenlaussprecher) hätte ich gerne mal als Liste vorzuliegen. Durchgesetzt hat sich das Prinzip der Deckenlautsprecher m.W. nur in einigen Konferenzräumen (und singulären Cinerama-Kinos jenseits des Industriestandards). Oder doch mehr als bekannt? -
BLUE JASMINE 00 SCHNEIDER (bei GRAVITY sollte man vorher nach dem Zustand fragen)
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Dolby ATMOS - der neue Thread
cinerama antwortete auf Sony Digital Cinema's Thema in Allgemeines Board
Ist zwar ein Thread mit Verkaufsinteresse für Equipment, stets lizensiert für Mainstream mit aufwertenden Marken-Lables und angekoppeltem Merchandising. Ketzerisch und off-topic also angefragt, wüsste ich gerne, ob ich Analog-Archivalien über DSP-"upscales" aussteuern könnte? Nachgedacht wurde in den Diskussionen bereits über lizenzfreie Umnutzung der 16 DCI-Kanäle für nicht kodierte ATMOS-/Auro3D-/ImmSound-Eindrücke. Erwähnt ist ein DATASAT AP24, der ein Decoding vornimmt. Mir ist das zu kostenexpensiv und restriktiv, um wirklich Experimente ungehindert angehen zu können und barrierefrei Programm anzubieten. Konkret hätte ich mir mal den Scherz erlaubt, BEN-HUR als 55 Jahre alte Magnettonkopie experimentell über die Algorithmen aufzuspreizen und damit bei uns 9 Deckenlautsprecher anzusteuern. Ein Tabubruch wegen Eingriff ins Werk-Original, ist einzuwenden, aber es interessiert das Experiment, nicht der lizensierte Standard. Danke für Tips - haben ernstlich vor, dies auszutesten... -
Wir zeigen tägl. im "Filmrauschpalast" in Moabit, Lehrter Str. 35, 10557 Berlin (Nähe Hauptbahnhof): 00 SCHNEIDER - IM WENDEKREIS DER EIDECHSE tägl. 22.00 Uhr, ab Donnerstag, 9.1.2014 tägl. 18.00 Uhr. Ab Donnerstag, 16. Januar 2014 tägl. um 22.00 Uhr BLUE JASMINE Ebenfalls im Januar ersteht eine sog. multi-purpose-Breitbildwand - mit stark geschwungener Durchbiegung so wie hergerichtet für alle standardisierten Filmformate.
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Danke Dir herzlich für die Expertise - beim nächsten Objekt würde ich dies durchziehen wollen. Zwischenzeitlich haben wir uns hier auf eine erste Version geeinigt, an der Mitte Januar weitergebaut wird: eine lochlose, aber schalldurchlässige Textilbildwand, umgenäht von der Sattlerei. Und mit vorzubiegenden Keder-Profilen. Durch die umgenähte Falz sozusagen ist ein Seil gezogen. Beides wird dann durch bodenseitig wie deckenseitig gespannte Kederprofile gezogen, wodurch die Längstspannung gleichmässig verteilt wird. Die Erstausführung ist für 90 Grad vorgesehen, ähnlich dem CINEMIRACLE-Verfahren. Spätestens Ende Januar ist das Konstrukt dann fertig und zieht sich von Wand zu Wand auf die volle Saalbreite. (Zu früh hatte ich "2001: A Space Odyssey, O.V." bestellt, weil wir zwischen den Feiertagen eigentlich fertig werden wollten). Eine radikal abweichende Version entsteht für die 70mm-Projektion in Ultra Panavision 70: nur für dieses Format käme eine vollkommen fache Bildwand. Mit BEN-HUR ist der erste Film darauf geplant. Dieses Projekt wird noch nicht im Januar realisiert. ;-)
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Alleinstellungsmerkmale können ein einziger oder auch mehrere sein. 35mm-Film sehe ich seit 1895 als Alleinstellungsmermal ortsfester Filmtheater, nicht immer aber einen dunklen Raum (Theater und Oper nicht zu vergessen oder noch andere Etabissements, die darüber verfügen). Gesetzliche Rahmenbedingungen können auch restriktive (Verbots-)Maßnahmen tangieren. Auf Film bezogen gibt es sie seit jeher weltweit aus guten Gründen (Kartellrecht, Umweltmassnahmen, Jugendschutz, Auswertungsfenster). Eine Wildwest-Mentalität wäre oft die Alternative. Ich wünsche sie mir nicht. ;-) Sehr viele. http://www.uni-augsburg.de/akademische_frage/12_Richterspruch_oder_Gesetz.html
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Warum der wenig warmherzige Hieb auf unsere Mitdiskutanten? Menschen beeinträchtigter Wahrnehmung eben so wie Universitäts-Professoren haben ernstzunehmende Gründe jeweils zu sagen: "heute ist alles besser" / "früher war alles besser". @tk-bastler hat alles eingängig und einleuchtend beschrieben. Und gleichzeitig Dienenigen "Ewiggstrige" genannt, die blindem Marktutopismus nachhängen. Der Markt regelt leider nicht alles! Film ist nicht nur Massenprodukt, sondern auch Experiment, ist Kunst und Risiko. Auch politische Propaganda und damit oft mitnichten massentauglich. Leider schielen immer mehr Avantgarde-Regisseure und auch Major-Companies auf die bislang noch immer als Nachauswertungskette eingestuften Medienträger und Dienste - am Kino vorbei. Da sich in diesem Begehren Kommerz wie Avantgarde kreuzen, kann tatsächlich von der Entstehung neuer Leitmedien die Rede sein. Es gibt sicher Gründe dafür, die Kino-Rezeption als die eindringlichste zu erachten und zu verteidigen. Aber ein Garant für eine ewige Vorherrschaft der theaterbasierten Darbietung ist die derzeitige Entwicklung nicht. Durchaus ist möglich (und geschichtlich bewiesen), dass sich das Schlechtere durchsetzt. Darum führen m.E. sämtliche Kino-Typen seit Jahren einen Verteidigungskrieg, ohne an die Vorherrschaft der Zwanziger oder Fünfziger Jahre anknüpfen zu können. Der 35mm-Film konnte im Connex der Herausbildung marktwirtschaftlicher, sozialistischer oder standardisierter Forderungen lange Zeit als wirtschaftliches und technisches Alleinstelliungsmerkmal der ortsfesten Filmtheater gelten. Mit großen qualitativen Abstand zu anderen Medien wie Fernsehen oder Rundfunk. Dieser Abstand ist dahingeschmolzen und das Konsumverhalten ist flatterhafter als noch vor Jahrzehnten. Dabei hat sich das Wertebild soweit gewandelt, dass die Konsumtion eines Films quasi zum Nulltarif oder als illegaler Download zur Selbstverständlichkeit gehört. In einer Zeit grossgeworden, als diese Konkurrenz sich noch in Grenzen hielt, finde ich das beängstigend und sehe auch nicht, dass ungezügelte Märkte uns mehr Glück, Frieden und Ordnung bringen. Es bedarf also gewisser Eingriffe auf gesetzlicher Ebene, um das Schlimmste zu verhindern und Kultur zu schützen. Und des Überdrusses von Berieselungs-Medien.
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Die Sache nagt an meinem Gewissen ... und den entsprechenden Technikleiter, Herrn D, erreichte ich noch nicht. Sein Kollege ließ indessen verlautbaren, dass auf dem NuOptix-Aggregat ein Dolby-Emblem haftete. Demnach kann ich die Aussagen noch nicht revidieren. Kopierwerke mit angeschlossener Tonabteilung hätten somit Sondervereinbarungen mit Dolby schliessen können bzw haben sie in diesem Falle auch geschlossen. *** Ohne abzulenken - interimsweise einige Eindrücke neuerer Transfers (auf Blu ray - resp. auf DCP kaum anders zu erwarten): NIAGARA, EAST OF EDEN, CARMEN JONES: ein Desaster. WAR AND PEACE (VistaVision): enttäuschend. THE BIRDS: exzellent. Ein Super-Desaster: die HDTV-Ausstrahlung auf "arte" von SPARTACUS. Braun, dabie ohne Relief, Kontraste oder Schärfe. Dementgegen wurde vor einigen Jahren auf RTL ein im Bildformat auf 4:3 festgelegter Transfer gezeigt (und beide Transfers gehen auf die Harris-Restaurierung von 1989 zurück): auf RTL mit hervorragenden Farben und direktionalem, dynamischen deutschen Ton. "arte" nun kündigte seine Ausstrahlunge mit Superlativen ohne Gleichen an. Zu Erinnerung: Als der Film noch ordentlich in 70mm oder auf 35mm Technicolor gezeigt wurde, prahlte niemand mit der Qualität. Dass "arte" immer wieder unkritisiert davon kommt und dann die Nomenklatura an Filmexperten über ihren Lieblingssender schweigt, verstehe ich einfach nicht. Sowas fällt nun wirklich ins Auge, beleidigt doch sehr das Ohr. Es funktioniert wie in einer kollektiven Selbstbeweihräucherung: alle finden es "so gut wie noch nie". Die Motti: "HD - schärfer als die Realität ... Kino war gestern".
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"tagesthemen" strahlen nachher einen Report aus. Wer ein wenig Zeit zum Fernsehgucken hat, schalte doch die ARD ein gegen 22.15 Uhr.
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Ein Screen, der beim Bau einmal für 8-perf 70mm.Projektion ausgelegt war. Das Projektionssystem soll aber nie eingebaut worden sein. Seinerzeit ein Kind von Georg Fricker?
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Guter Bericht von @uly, danke dafür. Vorgestern auch dort gewesen, hätte ich nicht erwartet, wie gross die Enttäuschung dann doch ausfiel. In Farbabstimmung, Dichte, Szenenschärfe, Farbalance und Treue, Bildkomposition, Transfergüte, Auflösung und Projektionsschärfe (das Vorprogramm sogar total out of focus) ein Desaster in Anbetracht des versprochenen claims "IMAX is believing". Die Filmemacher sind von Schuld nicht ganz freizusprechen: denn gab es eine einzige Einstellung, die wirklich faszinierte und bezauberte? Irgend ein Shot, wo man sich sagen müsste, "das war`s auf IMAX 65mm" wirklich wert und man nagelt sich das Bild an die Wohnzimmerwand? Bereits an DARK KNIGHT teils DMR - teils in echter Analog-65mm-Direktkopierung zum 70mm-Positiv erarbeitet - schieden sich die Geister. CATCH OF FIRE aber ist der Tendenz nach der Abgesang des Gesamtanspruchs auf allen Gebieten. Die Bildwand übrigens etwas kleiner als zu Zeiten der IMAX-Analog-Projektion an diesem Standort. Der Sound war fast nur Mittelwellengüte, teils Sprachunverständlichkeit, wabblige Bässe, kraftlose Höhen, diffuses Panorama und verschwimmende Direktionalität. Gute 35mm-Projektion einer Referenzkopie hätte ich vorgezogen.
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Das Problem einer zu kleinen Bildwand (und daraus resultierende Anregungen eines neuen Bildwandrahmens) wurde doch noch angegangen. Nicht nach dem Extremvorschlag ausgelotet, den Rahmen vertieft im Bühnenböden (und leicht höher zum Deckenansatz) zu erweitern. Aber mithin im Rahmen des vorgegebenen Bühnenrahmens. Kein Höhengewinn, sondern um anderthalb Meter Breitengewinn, die Sinn machen. Das ist sicher nicht die Umsetzung die "Vierte Wand = Leinwand". Aber das Schimpfwort "das Zoo Palast-Bild war immer eine Briefmarke" (eine Folge unsinniger Kaschierungen bis 2009) ist damit vom Tisch. Der Vorhang mit der Bordüre der letzten Betriebsjahre in der Max Knapp Kommanditgesellschaft / Norden Knapp & Co /Berliner Filmtheater GmbH mit Übergang zu den H.-J-Flebbe-Betrieben - war er, so frage ich, auch so zur Eröffnung, oder handelte es sich 1957 um eine homogene Fläche ohne Zierde? Die Decke wurde schwarz gestrichen, und das ist gut so - und eine kleine Reminiszenz an den "Royal Palast", zumindest aber Ausdruck der Erfahrung mit CinemaxX Saal 7 am Potsdamer Platz. Vielleicht haben Sprechbühnen helle Decken (wer sie vermissen sollte), aber in Filmtheatern sind sie eher zu vermeiden. Die Beleuchtung kann changieren: Heute abend vielleicht ein wenig zu expressiv (geschmackliche Anm.). Die Vorstellung fürdar, durch einen besonders intensiven Farbton auf der eher neutralen Frontfassade des Kubus eine Signalwirkung zu entfachen, ist nachvollziehbar. Oft wird der Ansatz später ein wenig zurückgenommen und vielleicht einer dezenteren Farbbeleuchtung weichen. Die Anordnung der Kassenhäuschen knüpft an die UCI-Konfiguration an, die ich immer sehr gelungen fand. Der ursprünglich orthogonal angeordnete "Kassenriegel" der alten Kassenhalle um 1957 nämlich konnte zu wenige Besucher abfertigen und verursachte Schlangen fast bis zum Breitscheidplatz. Und der Riegel hatte ästhetisch eine geringere Wirkung als die triadische Kassenanordnung seit 1993 (Einstieg UCI Kinowelt) / 2013 (Einstieg Premium FTB), welche geradezu soghaft den Publikumsstrang in das Foyer überführt.
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Die "Sperrung" für die 70mm-Fassung von 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM für den "Royal Palast" wurde erstmalig 1985 für die Spätschiene im "Delphi Filmpalast" so wie 1988 für die Eröffnung des neuen "Gloria-Palast"-Kinos am Kurfürstendamm aufgehoben.
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Mit dieser Anekdote hat die TAZ dann doch noch die "Büchse der Pandora geöffnet". Jetzt werden Erbsen von mir gezählt, bis die Büchse bröselt! [scherzformuierung] Etwas Püree für den geneigten Leser: 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM ist niemals im "Zoo Palast" gezeigt worden. In der Epoche der Roadshow-Kinos war das Epos von den Verleihern MGM, später CIC und dann UIP für einen benachbartem Filmpalast, den "Royal Palast", gesperrt worden. In einem anderen Interview (s.o.) findet Herr Flebbe die DP75-Projektoren erhaltenswert, da damit BEN HUR und DOKTOR SCHIWAGO gezeigt werden können. Diese Filmtitel wurden in der "Zoo Palast"-Vergangenheit noch nicht eingesetzt. Sie waren in der Berliner Lokalgeschichte bisher Domäne der 70mm-Häuser "Delphi Filmpalast am Zoo", "Royal Palast im Europacenter", "MGM-Theater Kufüstendamm" und "City im Europacenter". Die "Kathedrale des Schauens und Staunens", wie ich überenthusiastisch gern "Royal Palast" und "City" im Europacenter bezeichne, hatte bis Anfang der 1990er Jahre viele Eigenschaften, die obenstehend von kritischen Forumskollegen gefordert sind: die größte Breitleinwand der Erde, eine am modernen Operbau orientierte Akustik, die Funktion des Black-Box-Saales (obwohl niemals schwarz: farblich und räumlich dem Gefühls des Aquariums entlehnt. Der Blick auf den Riesenbogen von Vorhang und Cinerama-Bildwand schweifte wie aufs Meer hinaus...). Später wurde alles schmuddeliger und kleinformatiger. So kommt es, dass man in der Aufregung um die Wiedereröffnung dem "Zoo Palast" Legenden andichtet, die aus einem anderen Universum stammen. Ein "Zoo Palast" ist das gelungene Beispiel für Gala-Veranstaltungen und theatergerechtes Ambiente. Eine Sehmaschine allerdings, ein Breitwandtempel oder eine Akustik-Orgie wurde architektonisch erst Ende der 1950er Jahre zum Ideal großer Kinobauten: von denen Imax später profitierte (dabei aber Breitleinwände vergass). Das alte Westberlin mit gelegentlichen Besuchmöglichkeiten in Berlin - Hauptstadt der DDR fand ich sehr reichhaltig; ähnlich Paris und London, in dem ebenfalls die herausragendsten Breitwand-Paläste verschwanden. Mit Ausnahme des Cinerama Domes in Los Angeles oder dem Seattle Cinerama, die nicht einmal die größten Roadshow-Theater ihrer Zunft waren, hat kein echtes Superbreitwand-Haus überlebt - und es fehlen Filme, die sich ideal in das Ambiente einfügen.
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Die Antwort - wäre sie vielleicht eine Entsprechung der Aura auf der sozialen und kreativ-technisch/künstlerischen Ebene? Das konkrete Durchleben und Nachleben von Vergangenheit, gelebtes Handwerk und Inhaltsanalyse? Spannende Frage.* ** https://www.taz.de/Zoo-Palast-in-Berlin/!127964/ http://www.berliner-zeitung.de/berlin/traditionskino-berliner-zoo-palast-oeffnet-wieder,10809148,25103172.html https://www.facebook.com/ZooPalastBerlin ** Hier das "Panorama" in der Silbersteinstrasse in Berlin Neukölln (wo ich 1978 GOLDFINGER erstmals sehen wollte - nur dass die Spielstätte zwei Tage vor meiner Ankunft überraschend "geschlossen" hatte):
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Man hätte nicht gedacht, daß massive Maßnahmen zur Akustikoptimierung in anbetracht der kritischen Größe des Riesensaals so deutliche Ergebnisse nun brachten (tlws. waren die Dämmvorrichtungen 1956 aus kostengünstigen Materialien der Aufbau-Ära kurz nach dem Kriege errichtet worden). So gelingt es, selbst reine auf Akustik abgestimmte Zweckbauen am Potsdamer Platz (etwa CineStar mit Dolby Athmos oder das "neue" Imax, das ich gestern besuchte), zu überrunden. Mit grosser Konsequenz wurde von der Architektengemeinschaft Suhren + Maske die Idee verfolgt (und realisiert!), nicht dem nüchternden Zeitgeist rein funktionaler Auditorien zu verfallen (die heute von Tonstudios, Black-Boxen oder Teppichlagern kaum zu unterscheiden sind). Verfallen ist man dort der Faszination der historisch überlieferten Palette von Kinobaustilen und der Erkenntnis, dass darub nicht selten bleibende Maßstäbe geschaffen wurden. Diese Erfahrung kennen wir ja auch aus der Kunst. Oder aus der Literatur oder auch aus Filmklassikern. Im Vorfeld der Eröffnung wurde daher eine längere Recherche zum Kino- und Industriearchitekten Gerhard Fritsche betrieben, die auf 12 Stelen vor dem Kino-Entré ihren Niederschlag findet. Der große Wurf der Innenausrichtung liegt aber in der kühnen Vorstellung, Jenes, was gut war, wiederzubeleben oder in den modernen Veranstaltungsbetrieb so einzubinden, dass zeitlos wirkende Kinoräume von Bestand entstehen. Was zeitlos ist, wird zumeist erst nach Jahren und Jahrzehnten deutlich - und das Beschränken auf nur moderne und aktuelle Stile im Theaterbau und Kinobau führte bekanntlich zur Enttäuschung über die Multiplexe, deren Faszination nach nur wenigen Besuchen für Teile des nachdenklicheren Publikums abgeschliffen war. Man hat es also gewagt, ganz radikal frühere Bezirkskinos des Gerhard Fritsche, etwa das "Panorama" in der Silbersteinstrasse, in das Denkmal "Zoo Palast" zu verpflanzen und dem Schachtelkinosyndrom der Anbauten der 70er Jahre eine Absage zu erteilen. Es bleibt abzuwarten, ob die bisweilen mit der Nierentisch-Ästhetik beschriebene Ausdrucksform bei gerade jüngeren Zuschauern Anklang findet. So gibt es auch seit jeher die architekturtheoretische Kritik an einer zu strikten Replik einer früheren Epoche, denn diese sei eben nicht wiederholbar, sie scheine nur nur gebrochen in unsere Zeit hinein, und man könne sie allenfalls nur als Zitat einarbeiten. Dieses dialektisch geprägte Theorem der Avantgarde aber hat sich meines Erachtens doch ebenfalls abgeschliffen? Ganze Generationen an Kinobetreibern, Architekten und Filmfestivals, die bisweilen primär der Filmgeschichte und gesellschaftlichen Veränderung sich verpflichtet fühlen, haben ausser dem Zitieren wenig hervorgebracht. Weder wuchsen die neuzeitlichen historischen Zentren der kommunalen Kino- und Geschichtspflege über den Black-Box-Standard hinaus, noch waren die Macher der kulturellen und historisch avancierten Kinoarbeit gewillt oder imstande, die Vielfalt der Archivkopien und Formate anständig zu bedienen. Es ist daher mehr als beglückend, dass dieser Misere des "Immergleichen" ein Lichtblick entgegensetzt werden kann. Auch aus der Erkenntnis genährt, dass nur das coole Zeigen von Filmen nicht mehr ausreicht. Auch aus der Einsicht, und so steht es mit Bezug auf Siegfried Kracauer auch auf den Stelen der Ausstellung manifestiert, dass das Kino seinen Alleinstatus unter den Freizeitbeschäftigungen eingebüsst hat. Und um so mehr daher die Chance besteht, aus ihm jetzt etwas Besonderes zu machen.
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Hat der illusionierten bürgerlichen Gesellschaft den "Spiegel" vorgehalten und Politprominenz bis aufs Blut gereizt. Aber der Staat hatte in ihm auch ein Feigenblättchen, mit dem er sich als grenzenlos liberal und meinungsoffen präsentierte. Man könnte sagen: Fernsehen ist zu 99 % scheisse - aber beim Einschalten seiner Sendungen ging die Sonne auf.
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Aktuell weitere Links, wobei die Mitteilung des Eröffnungsfillms mit Ben Stiller ins Auge fällt. Auch der Web-Auftritt ist recht geschmackvoll gestaltet. So langsam also gilt: "am Zoo geht`s los!" http://www.morgenpos...Zoo-Palast.html
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Auch das gehört zum freien Recht auf Meinsungäusserung - und ich habe es bisweilen getan. HJF ist von teilweise guten, aber auch schlechten Beratern umgeben. Die bereits viele Monate vor Eröffnung des SAVOY in Hamburg oder jetzt des ZOO PALAST eingereichten Vorschläge (Schenkung der Original-DP70 des SAVOY, Bilder der grösseren Bildwand als Orientierung), aber auch Bitten um Umbauten im Bühnenbereich des ZOO PALAST zwecks Bildvergrösserung verhallten ohne Resonanz. Neben enormen Begabungen ist HJF auch zu attestieren, dass ihm im Detaill dann oft Kraft und Durchsetzungsvermögen fehlen. Es fehlt das letzte Quäntchen an Konsequenz, um wirklich als grosser Kinomacher in die Geschchte einzugehen. Schade, aber es gibt ja noch immer die Programmkinos, die die Lücken füllen - und auch Curved Screens und 70mm einbauten.