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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. Nach der obigen Auflistung der Filmtitel, die ausweisen, dass keine Signierungen im VistaVision-Kameranegativ enthalten gewesen waren - und bei einigen der Titel kann auch ich das Fehlen der Signierungen in anderen in Berlin gesichteten Theaterkopien bestätigen - erweist sich der Fachartikel der Kinotechnik als Reportage eines technisch kundigen Fachjournalisten, aber nicht eines Kopierwerksinsiders (ich habe diverse Artikel von ihm seit 2006 gescannt vorzuliegen: auf Wunsch bitte melden). Gelogen hat auch wieder Robert Harris, dessen Stories man ebenfalls ad acta legen darf. Ein Experte der 60er Jahre-Kopiertechnik, den ich in der Sache befragte, entgegnete mir schon vor 2 Wochen kalt: "In WHITE CHRISTMAS sollen die F-Signaturen in der Horizontalkopie laut Archivistenauskunft von Originalnegativ stammen? Wenn das bei den anderen Filmen Unfug ist, warum macht es bei diesem Film Sinn?" Überraschte nicht nur Dich, sondern auch andere in der Kopierwerksszene: es wurde laut gelacht. "Licht ist Licht" (und fliegt nicht mal gerade eben dreimal um die Ecke...). Das alles erntet hier nur noch Kopfschütteln. Es ist aber noch nicht das Ende der VistaVision-Diskussion, weil nun noch andere Fragen abzuarbeiten sind, die zur Kameratechnik anfielen. *** Zur Herstellung der Balance Diskussion / Filmankündigungen ein Hinweis nah am Thema: der VistaVision-Film KRIEG UND FRIEDEN läuft im Zeughaus Kino Berlin. *** Text der kommerziellen Bewerbung des Zeughaus-Kinos KOSTÜMFILME War and Peace Krieg und Frieden USA/I 1956, R: King Vidor, Kostüme: Maria De Matteis, Giulio Ferrari, D: Audrey Hepburn, Henry Fonda, Mel Ferrer, Vittorio Gassman, Herbert Lom, Anita Ekberg, 208' 35 mm, DF Die Schilderung der Napoleonischen Kriege aus der Perspektive zweier russischer Adliger, die im Krieg die Möglichkeit sehen, ihren unglücklichen, hochkomplizierten Liebesbeziehungen, den Ausritten zur Jagd, den Herrenhäusern und Tanzveranstaltungen zu entfliehen. Mit immensem Aufwand rekonstruiert die italienisch-amerikanische Adaption von Leo Tolstois grandiosem Roman Krieg und Frieden (1868) den Russlandfeldzug Napoleons im Jahre 1812, bei dem einer der Protagonisten in Gefangenschaft gerät, den Brand von Moskau und den Untergang der „Großen Armee“. Das Resultat ist ein beeindruckender Monumentalfilm mit Audrey Hepburn an der Spitze einer internationalen Starbesetzung. Bei den Dreharbeiten in den Cinecittà-Studios bei Rom und der Darstellung der Schlachten kamen an die 8.000 Statisten zum Einsatz, und einmal mehr wurde der Vergleich mit Gone with the Wind gezogen. Der eigentlich skeptische Film-Dienst lobte: „Der kolossale Aufwand an Kostümen und Bauten, das Massenaufgebot an Menschen und Pferden werden nie zum Selbstzweck, auch die Schlachtenszenen und der Todeszug durch den russischen Winter wirken als menschliche Tragödien und Protest gegen den Krieg. Trotz der Breitwand-Effekte gibt es Szenen von großer Innigkeit. (...) Alles in allem ist dies kein Monstrefilm im üblen Sinne, sondern ein in seinen ungewöhnlichen Dimensionen interessantes und ansehnliches Werk.“ (14.2.1957). (ps) am 22.7.2012 um 19.00 Uhr Ende des Textes der kommerziellen Bewerbung des Zeughaus-Kinos *** Aus: http://www.filmvorfuehrer.de/index.php?app=forums&module=post&section=post&do=reply_post&f=11&t=7470&qpid=167152
  2. cinerama

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    Der ersten These kann ich beipflichten, bei den historischen Aufführungsformen aber optimistisch darauf verweisen, dass sie in einigen Kunstgattungen (und auch in Technikmuseen) schon gefragt sind. Gewagt liesse sich mit Blick auf das zweite Gedankenmodell auch die Hypothese ausweiten, ob in 100 Jahren die zweifelsfrei fortexistierende Kunst der Audiovision noch auf abgedunkelte Theaterräume angewiesen ist und welche Folgen damit einhergehen. Und ob hier schon früher einschneidende Umbrüche zu erwarten sind.
  3. cinerama

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    DIE HARD IV kenne ich nur auf 35mm und im TV, also kein Beitrag möglich. *** Bei einer I.P.-Abtastung schon gewisse, wenngleich minimale Auflösungverluste. Die Vorzüge im Farbgleichgewicht, gerade bei älteren Filmen, jedoch herausragend. Das, was ich meine, waren im Klassiker-Bereich überwiegend I.P.-Abtastungen, selbst bei BARAKA (bei welchem die Werbung "alle vom Negativscan" etwas irreführend ist). Beim Negativscan immer neue Lichtbestimmung; beim bereits vorliegenden I.P., das fertig und authentisch lichbestimmt ist, dagegen eine riesige Erleichterung. Die Paramount- und MGM-Klassiker-Revivals auf Blu ray, in die ich hineinschaute, waren beinahe allesamt Abtastungen vom I.P. Bei BARAKA einerseits ein Negatiscan in 8k, aber für die Blu ray-Edition eine Abtastung vom 65mm-I.P. mit gutem Ergebnis (die leichte Unschärfe rührt in diesem Falle nicht vom I.P.). Aber auch neue I.P.s, wie im Falle von DOCTOR ZHIVAGO: brandneue Lichtbestimmung eines noch jungen Coloristen, den man als Meister seines Fachs bezeichnen könnten (perfekte Angleichung der Gradationen und Farbnuancen bei den mit Kunstlicht aufgenommenen Innen- an die Aussenaufnahmen, die in dieser Nunanciertheit auf Eastman Color-ECP-Kaltprozessmaterial 1966 nicht immer möglich war, auch nicht auf 70mm). Das Problem, das ich damit habe? Trage ich nicht gerne vor, da man hier zerfleischt wird. Kommt kein Verständnis für wenigstens einige Ansätze zustande, erspart man sich das. Ich glaube nicht, dass durch rücksichtslose Anpassung an die Marktforderungen und Konsumgewohnheiten die Zukunft in allem besser wird. Das ist eine politische, keine technische Frage.
  4. Wenn Du dies möchtest... Zum einen wurde darauf verwiesen, dass entsprechende Fachartikel in Frühphasen nicht immer ausschlaggebend für den dann regulären Produktionsprozess waren. Zum anderen auf VistaVision-Filme verwiesen, die auf 16mm keine F-Signaturen enthalten, weshalb diese Signaturen kaum im Kameranegetiv sein können. Und dann wurden meinerseits einige Titel genannt, die auf 35mm in zumindest in dieser Region gelaufenen Kopien keine F-Signaturen enthielten. Letzlich wurde auf die Kopierwerkspraxis aufmerksam gemacht und die Symptome und Methoden im Einzelfall einer ersten Untersuchung zugeführt. Das alles zu ignorieren, verstehe ich überhaupt nicht. Die Gründe hierfür aber kann ich mir denken. Es würde mich schon nicht mehr erstaunen, wenn die sog. F-Signatur im 8-Perf-Kameranegativ ein einmaliger Vorgang wäre, zumal Du offenbar die Horizontalkopie von WHITE CHRISTMAS vorzuliegen hast?
  5. Weiterer kleiner Nachtrag (als Diskussionsanregung - keine "Klugscheisserei"): Überblendzeichen bei Technicolor-Kopien: im Kamerannegativ kaum vorstellbar, weil es dafür ein paar weitere Gründe gäbe: Gestanzte Überblendzeichen standen nie perfekt ruhig im Bild, auch nicht die Dreiecksstanzungen des ZDF u.a. Man kann sich also förmlich vorstellen, wie die in den 3 Schwarzweissnegativen der Technicolor-Filme "theoretisch" eingestanzten Zeichen in der Theaterkopie zu wackligem Durcheinander mit Farbsäumen geführt hätten. Schaut man sich die Überblendzeichen der Technicolor-Theaterkopien an, sind die grünen Kreise meines Erachtens immer sehr sauber und scharfkantig. Auch hier bieten sich m.E. nur die Matrizen an für die entsprechenden Einbringung von Überblendzeichen an. Gegenvorschläge? Gegen eine Gravur der F-Signatur in Kameranegativen spärche auch die sehr filigrane Struktur (gegenüber etwa runden Lochungen), die früher oder später zu Kantenausrissen führen würde. Ein doch barbarischer Akt, der sich nicht als Regelfall empfiehlt. Dies ein paar "Praxisberichte", auch wenn ich mich immer über neue Literaturhinweise (etwa zur RANK-Kopierung) sehr freuen würde.
  6. Ganz in Ruhe - auch wenn man es nicht einfach ist, die Thesen mit kühlem Kopf zu betrachten (anstatt auf Personen bezogenen Spott zu betreiben): Sowohl durch die Beiträge von @SAM als auch @Magentacine (und seit längerem auch meine Zweifel mit Beispielnennungen) wurde Deine These von der F-Signatur im Vertigo-Kameranegativ und eine generelle Signierung der VV-Kameranegative widerlegt. Auch der frühe Fachartikel der deutschsprachigen Zeitschrift zum VistaVision-Verfahren wurde als nicht repräsentativ erkannt. Das scheint Dich nicht im geringsten zu beeindrucken? [Dafür hätte ich jetzt einen satirischen Vergleich einzufügen, lasse das aber aussen vor] Heute mittag befragte ich zusätzlich Bekannte und Kollegen mit Kopierwerks-Erfahrung in Übersee: niemand mochte sich Deiner These anschliessen. Die Bezeichnung Gravur hatte m.E. ich vor Jahren in die Diskussion gebracht, neuerdings auch Einstanzungen (es kommt auf die von mir genannten Beispiele an). An der Gravur mit Stichel zweifelte ich ebenfalls nicht: die Technik ist seit Jahren bekannt. Die Horizontalkopie von WHITE CHRISTMAS wäre ja als Bildbeleg recht interessant - aber auch da kommt nichts aus Deiner Sphäre kein direkter Nachweis. Diese Kopie wäre der mir bekannte einzige Fall, dass man im VistaVision-Kameranegativ Gravuren /Stanzungen vornimmt. Unabhängig von meiner Widerrede (und Protest gegen die hiesige Darstellung technikhistorischer Abläufe) wird von mehreren Seiten angezweifelt, dass die Signatur in der Horizontalkopie von WHITE CHRISTMAS die Bewandnis hat, die damit kommuniziert wurde. Allein die subraktive Kopierung mit Lichtbestimmung dürfte bei Technicolor massive Probleme in der Kontaktkopierung einer horizontalen Direktkopie mit sich geführt haben. Wir nicht.
  7. Ja. Gut, dass wir das herausfinden konnte und somit dt. und fremdländische Quellen komparatistisch gegenüberstellen. Zum ersten Punkt: den Aufwand, in die Theaterkopie die F-Signatur zu prägen, halte ich für zu gross. Glaube dies nicht. Sie würde auch zu unkontrollierbare Schwankungen führen. Auch weiss ich nicht, ob bei Technicolor die Horizontalkopien im Kontaktverfahren kopiert wurden (-> subtraktive Kopierung). Vielleicht ja, falls die Horizontalkopie von WHITE CHRISTMAN Signaturen vom Orignalnegativ enthalten würde. Aber der Vorgang an sich ist untypsch für Technicolor, und die Rollengrösse müssten deutlich ansteigen. Zum zweiten Punkt: Da Du von Rank sprichst, dürften hier andere Voraussetzungen als bei Technicolor gegeben sein.
  8. Noch einmal zurück zum obigen Post von Preston Sturges: das liest sich amüsant und gekonnt satirisch, sagt aber wenig zur Sache. Er versteht nicht (oder schiebt es absichtlich beseite), dass seine Behauptung, nachdem es so gut wie kaum Nachweise für Gravuren und Stanzungen in VistaVision-Negativen gibt, einfach nicht durchzubringen ist. Es gibt allerdings ein Zitat einer Aussage meinerseits, die auf Irrtum beruhte (von 2006). Bei nochmaliger Beschäftigung mit dem Thema bleibt es bei den bisherigen Aussagen: die F-Signaturen in der 70mm-Version von VERTIGO befinden sich in abwegiger Position und haben keinerlei Funktion. Sie können nicht, wie Preston Sturges behauptet, aus einem Kameranegativ sein. Weder graviert noch gestanzt. Gestanzt sind sie allenfalls im Duplikatnegativ! Also noch einmal Annäherung die Fragestellung: da die F-Signaturen in VERTIGO auf 70mm in der Opazität nicht vergleichbar sind mit Durchstanzungen in einem Originalnegativ (wovon Preston Sturges ausgeht), da es ihnen an entsprechender Schwärzung fehlt (ich hatte die Kopie kürzlich wieder in der Hand), zeigt dies eine vom üblichen VistaVision-Verarbeitungsprozess total abweichende Bearbeitung- Für die es kein weiteres Beispiel in der Geschichte gibt. Also sind diese F-Signaturen eine Neuschöpfung von 1997. Man hätte sie dann aber zumundest in der common top-Lage vernünftig positionieren sollen - so wie gehabt machen sie einen Sinn und sind allenfalls ein Gag! Preston Sturges möchte bitte einen einzigen weiteren Titel von über 80 VistaVision-Filmen nennen, der ein vergleichbares F-Zeichen wie in der 70mm-Kopie von VERTIGO aufweist. Ich bitte freundlich darum. Spätestens an diesem Punkt sollte doch auch er stutzig werden ... was, da es nicht der Fall ist, sehr wundert. Hat Preston Sturges jemals einen Irrtum eingeräumt oder Aussagen revidiert? Ob ich das noch erlebe? *** Auch die Überblendzeichen sind bei Technicolor nicht in den Originalnegativen oder Schwarzweiss-Auszügen eingraviert/eingestanzt. Würden sie dort eingestanzt sein, ergäben sich im Prozess der Herstellung von Matrizen und schliesslich der Theaterkopien ungeahnte Deckungsprobleme und Farbsäume! Bitte einmal darüber in Ruhe nachdenken. Es gab, darunter auch ÜBER DEN DÄCHERN VON NIZZA, einige Kopien auf 35mm ohne F-Signatur. Ich weiss durchaus, dass es auch welche mit den Signaturen gibt. Wir konnten nicht alles klären, jedoch ist sind die Annahmen a) F-Signatur von VERTIGO stammt aus dem Orignalnegativ, b ) Überblendzeichen in den Technicolor-Negativen, c) F-Signaturen sind generell ins Kameranegativ graviert meines Erachtens nicht mehr zu halten. Polemik führt dann zu nichts anderem, als zu Vergiftungen der Diskussionskultur. Eher nicht. Diese spezielle Technicolor-Kopie des Films ( http://www.ebay.de/itm/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=360469095219&ssPageName=ADME:B:SS:DE:1123 ) war sicher keine adäquate Abbildung der Eastman Color-Farben, die Lean und Young vorschwebte: es fehlt ja fast jedes Grün. "Challenge" ist also m.E. keine Beschreibung dessen, wie der Film im Gesamtbild erst noch beurteilt werden muss. Wir können gerne weitermachen mit der Analye. Finde das interessant.
  9. Teil 2 ("Der Zorn des Khan") sowie Teil 3 ("Auf der Suche nach Mister Spock") in 70mm erlebt. Alles andere nur 35mm (von IMAX einmal abgesehen), immerhin war der erste Filme (von Robert Wise) in 4-Kanal Magnetton.
  10. Überblendzeichen in den Matrizen: magentagefüllt beim Grünauszug (meist anzutreffen bei den TC-Kopien von Eastman Color-Negativen), aber auch schwarz möglich. Bei völliger Durchstanzung erscheint eine weisse Signatur. Die F-Signatur in der 70mm-Kopie VERTIGO ist nicht wirklich tiefschwarz: ein Symptom für die Durchstanzung der Signatur im neuen Duplikatnegativ dieser restaurierten Version (eine flachere Gradation). Im Originalnegativ befindliche Durchstanzungen wären dagegen tiefschwarz. Der spezielle Layer-Einsatz etwa für Untertitel in Technicolor-Kopien zeigt meist etwas unruhig wabernde und leicht ausgefranste Buchstaben. Nicht unähnlich der F-Signatur. In den Originalnegativen haben alle diese Zeichen nichts verloren. Die CIRCUS WORLD-Farben sind authentisch. Bei CLEOPATRA (Liz Taylor im Navi-Look) gäbe es noch einige Möglichkeiten im Menü des Beamers, die Kalibrierung massiv zu ändern und zu einem annehmbaren Ergebnis zu gelangen. Aber auch die Technicolor-Kopien wichen stark aber von der 70mm-Kopie, wahrend bei WEST SIDE STORY 35mm-TC-Kopie und 70mm-Kopie sehr ähnelten.
  11. cinerama

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    Da würde ich in Teilen eine noch andere Sichtweise heranziehen dürfen, weil einige auch diese Perspektive für nicht unwichtig halten. Und falls daraufhin nicht sofort ein Protest hereinbricht? Es gibt Personen unter den Kameraleuten aber auch unter den Lichtbestimmern mit "fotografischem Gedächtnis". Bewundernswert und leider nicht ausreichend in Anspruch genommen. Auch noch nach 50 Jahren, zudem tritt m.E. auch in anderen Kultursphären (Malerei, Musik, Mathematik etc.) diese Eigenschaft in Kraft und ist eigentlich auch wissenschaftich eruierbar. Und es gibt ein Riesenausmass an Beurteilungen, die streitig bleiben: sogar selbst, wenn der Regisseur mit Hand anlegt oder auch mancher DOP sich nicht mehr an sein frühes Werk erinnern kann (einige hier im Forum werden dies selber erlebt haben...). Konkret kann man im Forum nur unter Schwierigkeiten A/B-Vergleiche darstellen. Wenn es aber möglich ist, hatte ich mich schon darum bemüht - andere eher weniger. Nachwievor würde ich das gerne anregen!!! Vorerst daher nur die bescheidene Meinungsäusserung, dass ich NEW HOPE (USA 1977) in der 35mm-Kinokopien von 1999 farblich sehr verkreuzt fand: sie ähnelte dem Look einer Kopierung über Internegativ, obwohl es das nicht war, sondern von einem gescannten Negativ wohl ausging. Farblich sehr gelungen (und dies ist zu trennen von der Separatdiskussion über zusätzliche Visual Effectc und Inserts von 1999) ist dagegen die Blu ray Disc von NEW HOPE ausgefallen, die den Look des seinerzeit noch Schwankungen unterworfenen, frühen Heiss-Prozess-Negativs unangetastet liess. Auch wenn hier eingie CRI-Inserts gefadet sein sollen, würde ich auch niemals davon sprechen, rotstichige Kopien als Farbreferenz heranzuziehen oder verschrammte Negative sakrosankt zu sprechen. Die meisten Negative sind farblich auch nachwievor intakt, sodass mit normalem Geschick eines Coloristen keine grossen Fragen und Rätsel zu erwarten sind. [Vom BLADE RUNNER gibt es übrigens nicht nur die Blu ray Disc, sondern auch eine 2-k-Kinoversion, unter anderem in England gelaufen.] Zur Diskussion um die Verschrammung: es gab bereits Jahrzehnte vor der digitalen Retusche die Nasskopierung in fast allen Kopierwerken weltweit (u.a. Schmitzer-Köpfe), die grossenteils Negativschrammen, wenn sie nicht zu tief in der Schicht liegen, während der Kopierung unsichtbar machte. Ein Vorgang zur Herstellung von neuen Sicherungsmastern mithin, der nur wenige Stunden dauerte. Durch die technische Umstellung (weg vom Negativschnitt, hin zum Digital Intermediate) ziehen selbst neueste Negative plötzlich immense Nacharbeiten nach sich, da beim Scannen jeder kleinste Kratzer und jedes Staubkorn unbarmherzig verstärkt und hervorgehoben wird. In etwa der gleiche Aufwand fällt für die Retusche der Digitaldrehs an, bei welchem mit Pixelausfällen zu kämpfen ist. Zudem bringt jede Retusche mehr oder weniger einen Schärfeverlust mit sich, wobei sich neuerlich die Frage der "Generationenverluste" stellt. Mit der 4-k-Projektion wollte ich das nicht zusammenbringen. Habe manchmal aber den Eindruck, dass, weil nicht ausreichend der 4-k-Projektion gehuldigt wurde, man im Visier der persönlich Betroffenen steht, die es einem nachtragen? ;-)
  12. cinerama

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    Ha. ha. Held und Antiheld. Schieben wir das beiseite... DIE HARD 4 leider nicht verglichen: sieht er so aus wie auf 35mm, würde ich eine Abtastung vom I.P. vermuten. Farbveränderungen natürlich als Stilisierung gewollt. PATE / GODFATHER würde auch ich so sehen wollen: entspricht dem Original kaum und macht auch keinen Sinn (auch wenn von den Filmemachern 2010 in dieser Weise gewollt: es ist ja auch ihr Recht). HTWWW ist m.E. im Bild fast einwandfrei (bei der Smile-Box aber seitlich etwas mehr beschnitten gegenüber der Flachversion). Abtastung /Scan zumeist vom I.P. (entgegen zum Negativ) ist vorzuziehen: bei BARAKA war das m.W. so: trotzdem leichte Unschärfe auf Blu ray Disc, Bildstandschwankung in der rechten unteren Ecke - ein Problem vieler 65mm-Abtastungen bis 2011 etwa. BARAKA 4k ist seit einigen Jahren bekannt und bei den Demos geläufig, und wurde auch von Rick Mitchell im A/B-Vergleich bewertet, wobei er zugunsten der (mir nicht unbedingt gefallenden) 70mm-Kopie optierte. *** Zu den Fassbinder-Restorations (tlws. vom Umkehroriginal gemastert) sage ich nichs, sonst ist hier die gute Stimmung passé. *** Digital ist vieles einfacher, präziser und heute auch deutlich billiger. Weiterhin ein gutes Geschäft wünschend!
  13. cinerama

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    Zustimmung zur Hervorhebung, dass natürlich der Grossteil farblich verfremdeter Filmprodukte auf Wünsche des Produzenten, Regisseurs oder DOPs zurückgeht, bisweilen aber auch auf persönliche Vorlieben des Coloristen. Davon bewusst und deutlich trennend mochte ich dennoch die Farbveränderungen und Kreuzungen bei Produkten erwähnen, denen eine neutrale oder nicht-stilisierte Abstimmung anheimfiel. Sie haben -trotz der Vielfalt und Exaktheit beim Grading - technische Ursachen, die im Scan- & D.I.Prozess begründet liegen. Die Masse des Publikums bemerkt sie wenige, eher denn der mit Analogfilm geübte Lichtbestimmer oder Kameramann (so erwähnte Ballhaus, er würde noch in 20 Jahre Unterschiede zwischen einer fotochemischen Direktkopie und einer D.I.-Version erkennen - auch wenn solche "Zukunftsprognosen" in anbetracht rasanter Entwicklungen emphatisch daherkommen). Bisweilen treten die Differenzen stärker hervor, als in den von Dir begründeten Farbraumreduktionen auf der Blu ray Disc, die bei den abgetasteten Filmen vergleichsweise filmgetreuere Farben zum Vorschein bringen als über die D.I.-Prozess und das Scannen gelaufene Workflows für Kinorprodukte. Das ist das, worauf ich hinauswollte, und was auch indirekt von Arri erwähnt wurde (hier allerdings auf die DLP-Wiedergabe der Projektion bezogen, was ich nicht ganz so relevant finde wie das Problem im D.I.-Prozess). Ich bitte daher nur freundlich mir nicht zu verübeln (oder mir bitte die Freiheit zu lassen), Qualitätgüten auch in der analogen Bearbeitung zu suchen oder zu erinnern. Wenn 95% der Branche dies ablehnt, kann sie es gerne tun. Aber warum werden meine Ansätze ständig in Zweifel gezogen? Der Farbfehler bei 35mm-Kopien (aktweise schwankend) war nie Sinn der Erfindung des Mehrschichtenfilms (der sich gegenüber Technicolor gerade durch seine perfekte Möglichkeit nahtlos zueinander passender Filmakte und des Szenenausgleichs hervorhob!). So dies in den letzten 12 Jahren bergab ging, und das ist natürlich ein Argument für Eure Lieblingsformate, hat es doch kommerzielle und industrielle Ursachen, bedingt durch die Umbrüche. Nicht aber, weil im 35mm-Kopierwerk nie ein korrekter Farb- und Lichtausgleich - bis hin zur Serienkopierung in vierstelliger Anzahl - gegeben gewesen sei. Habe mich noch einmal erkundigt: HTWWW ist nicht gescannt, sondern am Spirit abgetastet worden. Historisch interessant ist das schon. Wir sehen aber auch - neben den erwünschten und bewunderten Neuerungen wie Ton-, Farb- und Breitwandfilm - dass mit Abtritt der Stummfilmorchester auch die Aura des Filmtheaters in seiner Affinität zum Opernhaus, aufführungstechnisch wie architktonisch - endete. Es fällt uns nur heute eminent schwer, die Sprache des Stummfilms zu verstehen, wenn man damit nicht aufgewachsen ist. Warscheinlich wird auch hier der Sparfuchs ansetzen und bis zum Abwinken die Anlagen (auch wenn sie moderne kalibriert sind als die Filmprojektion) runternudeln. Meines Erachtes gab es zu jeder Zeit die Möglichkeit, perfekte Bilder und Töne zu produzieren und auch Filmprojektoren der 1910er Jahre produzierten perfekte Bildstände: man schaue nur mal in die Hefte von "Filmtechnik" und "Kinotechnik" aus dieser Zeit und staune über den Qualitätsanspruch der Mechaniker an Bildstand und Flimmerfreiheit! *** Aber besser zurück zur Zukfunt?
  14. beisammen.de jahrelang gelesen, und dort auch gepostet. In kinospezifische Fragen aber finden sich dort keine Antworten. Leider: das Endziel ist das immergleiche: sich vom Kino abzunabeln und alles in den privathäuslichen Besitz zu überführen. Jenseits der technischen Dinge fand ich es da schon interessant, auch in diesem Thread über die Auswirkungen in der Distribution und Produktion auf den Kinomarkt zu fragen: wann kippt eine Balance, und unter welchen Bedingungen ist sie aufrechtzuerhaltenP Auc nach globalen wirtschaftlichen Veränderungen wäre zu fragen.
  15. cinerama

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    Zwischenadapter von 70,6 auf 62,5?
  16. Gehöre auch zu "Minderheit" wie @24fps, die sich am Sentiment des Film sehr störten. Die geradezu lachhafte Versöhnung der Klassenkonflikte macht einen richtig beschwippst: debile Harmonisierungs-Masche - ein einziger Betrug am wirklichen Leben.
  17. Die 4k Home Cinema-Auslieferung der Beamer war bekannt - offen bisher nur die Distribution der Software (= audiovisueller Content). Wir vermuteten, mit "Lawrence of Arabia" begänne der Start. Nun stehen andere Titel in der Pipeline. Für die Situation der Kinos, die bisher auf allen Gebieten Exklusivität beanspruchten, ist diese Entwicklung hochproblematisch. Ein gewisser Prozentsatz an Zuschauern dürfte seine Kinoaktivitäten einschränken.
  18. Der Gegenbeleg: viele VistaVision-Filmkopien ohne jede F-Signatur. Titel wurden genannt. Die somit erst in den Matrizen auftauchten. Auch Fachartikel können irren oder eben verkürzen. Ausser dem "Rezitieren" sieht man von Dir nur selten eine konkret treffende Materialanalye, das betrifft auch das VERTIGO-Beispiel und leider auch viele Neukopierungen (Gelbstich- oder DTS-Diskussionen usw.) - und dies kann ich immer wieder nur bedauern. Der Autor Beyer wird m.E. kein Negativ in die Hand genommen haben, und auch heutige Reportagen sind immer auf Zweit- oder Drittquellen angewiesen. Die Erstquelle ist aber das Negativ, und auch die Filmkopien verraten uns eben so vieles, was im Dunkeln sogenannter "Reportagen" unterginge...
  19. Eingangs wurde ja meine Andeutung einer neuen 4k-Serie von @Sony Digital Cinema vehement widerrufen. Nunmehr kommt die Information, dass SONY in Kürze den Heimkinomarkt mit 4k und mit entsprechenden Medien erobern wolle. Was zu erwarten war. Was auch die Kurlebigkeit der Roll-outs untermauert: technologischer Vorsprung des Kinos ist eine Illusion aus Dekaden, als man mit dem Fernsehen kämpfte. Heute kämpft man um neue Märkte, verkürzte Kinofenster und Vereinheitlichung der Produktion.
  20. Laut einer Studie, die in BLICKPUNKT:FILM soeben gedruckt wurde, naht der Tod des 35mm-Films zwar, aber eine Kompletteinstellung sei frühestens in 2 1/2 Jahren zu erwarten. So lange würden Bedürftige wohl mit Ware versorgt werden. Also bei Ende 2015 soll die Zeitmarke liegen. Vielleicht blufft Fox auch nur und schwenkt dann aber Januar um, zumal niemals alle Filmtheater in Dtld. dann digitalisiert sein werden.
  21. cinerama

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    Irgendeine Auflösung muss TC ja haben, sonst würde man nichts erkennen. Paul Read hat sie einmal gemessen und kam auf 1k bei 50er Jahre-Kopien. Farbsäume gibt es auch in der digitaln Projektion. Ist aber bei Technicolor bis Ende der 60er Jahre ein gehäuftes Ärgernis. Neue Scans: die Blu ray von DER CLOU ist offenbar gescannt: typisch D.I.-Macken wie erdwarme Farben, rostbraune Gesichter und vergrünte Grauflächen. Wogegen die Technicolor-Kopie der EA von DER CLOU wirklich superb war. Schade um solche Transfers. Sowohl geschmackliche Eingriffe der DOPs und Coloristen wie auch ein technischer Mangel, so man sich um eine neutrale Abstimmung zwar bemüht, sich aber trotzdem Farbkreuzungen einhandelt. Hey, also das ist jetzt ein Verschreiber? Wer tastet denn heute noch von Internegativen ab??? Woher kommen Deine Einsichten?
  22. Da diese Thesen nachwievor im Raum stehen, hat sich bisher gar nichts klären lassen. Ausgenommen eigene Erfahrnungen mit 35mm- und 16mm-Kopien von in VistaVision gedrehten Filmen, in denen gar keine F-Signaturen auftauchen.
  23. Der Grundabgleich ist perfekt, aber fast über den gesamte Film fallen der Szenausgleich auseinander: der Colorist hatte keine wenig Erfahrung und - wie Du richtig ausführst - die Arbeit daran war eine Zeit- und Kostenfrage! Man sieht häufig zu helle Szenen, zu rote oder zu gelbe Szenen. Was aber nichts an der, wie Du schon sagtest, klaren Überlegenheit gegenüber den BEN HUR-Bearbeitung ändert. Gestern in die Blb ray der VistaVision-Filme reingeschaut: keine Anzeichen von F-Signatur. Retuschierte Überblendzeichen erkennt man i.d.R. an Artefakbildungen rund um die Konturen. F-Siganturen daher mehrheitlich in den Matrizen, allenfalls im Ausnahmefall im OCN. Ha, ha, ha. Oceanic. Richtig lesen, bitte! Wer im Grading Erfahrung hat, ändert den Farbcharakter der 60eer Jahre auch nicht. Bisweilen lassen die gut belichteten Negative auch nicht zu viel Spielraum, was von Vorteil ist. So geschehen bei den Transfers von GRAND PIX, BOUNTY, KING OF KINGS, CIRCUS WORLD, RYANS DAUGHTER u.a. *** Die Überblendzeichen ins Negativ zu gravieren war aber oft Unsitte der dt. Kopierwerke, bereits schon zu UFA-Zeiten und in den 60ern noch immer bei den Karl-May- und Edgar Wallace-Filmen. Später verpönt und bei den Amerikaner sowieso abgelehnt. In den 70ern, bspw. bei DIRTY HARRY. Die furchtbarsten Kopien überhaupt - "Unglorious Technicolor":
  24. Vielen Dank! Wie finde ich unter diesen die 7-Kanal-MT-Kinos (Formate CineMiracle und Cinerama)?
  25. cinerama

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    Stark stilisierte Farben - und zeitweise unter dem Dikat der Natalie Kalmus stehend, die den Studios ihren Willen aufzwängte. Einige fanden es berauschend, andere unnatürlich und verfremdend. Technicolor-Kopien konnten durchaus authentisch sein, sofern der Filmdreh eben so in Technicolor erfolgte. Artifiziell (also zeitgebunden) wirkten sie aber immer, schon aufgrund spezieller Setbeleuchtung und farbiger Kostümen etc. Einerseits kursieren die Filme unter dem Motto Brillanz und "Glorius Technicolor", anderseits war der Druckprozess starken Schwankungen unterworfen. Der prekärste Punkt war die Übereinstimmung zwischen dem vom DOP gewollen und auf Eastmancolor fotografierten Look und der Übertragung auf die damals aus Kostengründen verwendeten Technicolor-Druckkopien (die billiger waren als die gleiche Charge auf Mehrschichtenfilm und Eastman Color). HTWWW ist brillant und nahezu identisch zu den EA-Kopien auf 3-Streifen 35mm. Digitale Nachbesserung an der Farbgebung (Verbesserungen oder Verschlechterungen) fanden nicht statt. Eingegriffen und digital geändert wurde u.a. aber bei der Korrektur der Parallaxen und der Überlappungen.
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