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cinerama

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Alle erstellten Inhalte von cinerama

  1. cinerama

    Exodus (1960)

    Klingt nach ganz speziellen Verhandlungen und Beziehungen auf höchster Ebene, um einen noch nie gesehenen exklusiven Event erst- und einmalig für Dtld. und auch nur in Krls. zu lancieren. "Lawrence - wie ihn nie einer sah", könnte man fast glauben. Die erleichternde Wahrheit sieht so aus: der Film ist für Jedermann und jederzeit verfügbar, man sollte darum kein Geheimnis machen: http://www.parkcircus.com/catalogue/show.php?id=106670
  2. Nicht als Kritik oder Herabsetzung der Anstrengungen zu verstehen - aber dennoch liegt mir die historisch Parallele: vor noch 15 Jahren wurde auf eine sogar 40 x 20 m grossen Bildwand im SPEKTRUM in Oslo die Europa- oder Weltpremiere von INDEPENDENCE DAY mit nur 1 Projektor (jedoch 70mm-Filmaband) bestritten. Aber vielleicht wird die Lasenprojektion den Aufwand der gestakten Beamer eines Tages aufheben? Ist es jetzt verbürgt die grösste 3D-Vorführung der Geschichte, oder kann man bei etwas 6000 Besuchern im New Yorker ROXY von ähnlichen Events von vor 60 Jahren berichten?
  3. Über Parc Circus Limited, Nick Varley. Um die EUR 300,-- etwa. info[at]parkcircus.com Zumindest 1 handverlesene Kopie existiert auch (in Germany), leider nur 70mm. :unsure: Aber warscheinlich ist die Blu ray angedacht?
  4. cinerama

    Exodus (1960)

    Wirklich auf 70 Millimetern gesehen? So "sehr gut" wie Du FAR AND AWAY "sehr gut" fandest? Woran erkennst Du bitte, dass nicht über Digital Intermediate gegangen wurde? Erkläre bitte mal. Bin gespannt! Laut einem neuen Bericht ("When "Star Wars" premiered in London in 1977, it was the last film to be presented in Dimension 150 at the Odeon Marble Arch", zit. aus: http://www.in70mm.com/news/2012/dimension_150/index.htm ) lief im ODEON MARBLE ARCH 1977 letztmalig ein Film in D-150. Sind die Optiken noch heute noch vor Ort (so verstehe ich die obige Erklärung), oder wann wurden sie vom Ort entfernt? Danke für eine Information.
  5. Das gilt eben so für die Blut- und Bodenfilme der NS-Zeit: auch sie enthalten Wahrheiten, Wahrheiten über die Psyche einer Volksgemeinschaft usw., auch wenn dieser Zustand durch Lüge zustandekam. ;-)
  6. Damit kommt man in der Sache schon näher. * Die Vermittlung eines neuen Heimatgefühls für all jene, die ihre eigentliche Heimat erst verloren hatten, war ein wesentlicher Bestandteil [des bundesdeutsche Heimatfilms]. Vergleicht man dazu die Handlungsplätze, an denen jene Filme gedreht wurden, so lässt sich eine Mischung zwischen Alpenpanorama, mitteldeutschen Landschaften und norddeutschen Heide- und Moorlandschaften feststellen. Auch wenn heute oftmals nur noch die zugegebenermaßen beeindruckenden Alpenaufnahmen in unserem Bewusstsein vorhanden sind, so reduzierte sich dies damals nicht nur auf diesen Schauplatz. Vielmehr lässt sich feststellen, dass alle Landschaften, in denen Vertreibung stattfand, ihren Gegenpol im bundesdeutschen Heimatfilm fanden. So sind beispielsweise die ostpreußischen Gebiete auf die norddeutschen Heidelandschaften, Schlesien und das Sudetenland auf die deutschen Mittelgebirgslandschaften übertragbar. Aber nicht nur das Wiederfinden der alten Heimat im Film, sondern auch das Finden einer neuen Heimat in der Realität konnte auf diese Weise ermöglicht werden. [...] So steht er [der bundesdeutsche Heimatfilm] teilweise in einer Entwicklungslinie zu den Berg- und Skifilmen der 20er Jahre und frühen 30er Jahre und deren Nachfolger, der „Blut und Boden“ Propaganda während der Zeit des Nationalsozialismus. Aus: Jürgen Bader, "Der bundesdeutsche Heimatfilm der 1950er Jahre". http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/29801.html
  7. cinerama

    Exodus (1960)

    Von SHELLARAMA kann ich mir aus technischen Gründen keine 70mm-Neukopierung vorstellen, bei EXODUS aus finanziellen nicht (mittlerweile aber auch aus technischen Gründen ebenfalls schon nicht mehr, wenn 70mm-Kopierungen zu befürchtenderweise nunmehr ein Ende finden - nachdem, was man aus den ausländischen Kopierwerken hört.( Damit stirbt dann auch die Hoffnung der Satiriker: Osgood Fielding III. ist eine fiktive Figur in einem Hollywood-Komödienfilm, SOME LIKE IT HOT. Es handelt sich um einen satirischen Abstecher, nach dem zu EXODUS anscheinend kein Diskussionbedarf mehr bestand und der Film offenbar in kaum einem Format Unterstützer findet. 70mm finito. :|
  8. Und Artur Brauner - aus einer Opferfamilie der NS-Zeit stammend - produzierte Heimatfilme für den frühen westdeutschen Staat. Die vielleicht nicht zu seinen besten Produktionen gehören. Und die DDR als konsequentes System im Bruch mit dem alten Deutschland? Nicht so umfassend, wie auch ich einst dachte. Um hier nicht von Fans gerichtet zu werden, sage ich vorerst weiter nichts und lasse Zitate Revue passieren: Zweitens war die Errichtung der DDR (wie des gesamten Ostblocks) Teil der Etablierung einer reaktionären Nachkriegsordnung, die neben der territorialen Ausdehnung bürokratischer Planung v.a. die konterrevolutionäre Aufteilung zwischen Ost und West, unter unbedingter Anerkennung der Herrschaft des Kapitals in den imperialistischen Sphären implizierte. [...] Die DDR-Staatsmaschinerie war vom Typus her bürgerlich, ein abgehobener allmächtiger Apparat, ein Heer an Repressionskräften und Staatsdienern. Es ist keine Wunder, dass dieser Apparat später keinerlei Widerstand gegen die Restauration des Kapitalismus leistete, sondern im Gegenteil die meisten Bürokraten versuchten, im neuen, größeren imperialistischen Deutschland unterzukommen. http://arbeiterinnenstandpunkt.net/alt/rm29ddr.html Nicht nationalsozialistisch, aber eskapistisch? In Westdeutschland gibt das "Schwarzwaldmädel" 1950 den Startschuss zu einer langen kreativen Durststrecke, während der der deutsche Film von wenigen Ausnahmen abgesehen in fröhlichem Eskapismus und anspruchsloser Genreware verharrt, die das triste Nachkriegsdasein erhellen soll. Der Heimatfilm feiert in der ersten Hälfte der 1950er seine Blütezeit, ebenso der historische Liebesfilm (die "Sissi"-Trilogie, ab 1955), der Abenteuerfilm und Western (besonders populär sind Karl May-Verfilmungen wie die "Winnetou"-Reihe). Der Kriminalfilm wird in einer schier endlosen Reihe formelhafter Edgar Wallace-Filme als populäres Genre wieder belebt. Bis auf den Heimatfilm, der simple, triviale Romanzen vor unberührter heimischer Natur-Kulisse, spielen alle diese Filme im Ausland, meist an exotischen Orten, um der Biedermann-Unterhaltung internationalen Anstrich zu geben. http://www.filmszene.de/eine-kurze-einf%C3%BChrung-in-die-geschichte-des-deutschen-kinos Biedermann und die Brandstifter? Dabei präsentiert Harro Segeberg in dem von ihm herausgegebenen Band drei Thesen bereits in der Überschrift. Mit dem Haupttitel „Mediale Mobilmachung III“ behauptet er erstens eine Sonderstellung für den Film (und hier wiederum den fiktionalen Film) im Zusammenspiel mehrerer relevanter Medien der Mobilmachung und zweitens eine Kontinuität zwischen dem in zwei vorangegangenen Sammelbänden behandelten Kino des Dritten Reichs und der Kriegs- und frühen Nachkriegsjahre in Deutschland und Hollywood http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2010-2-166 „Bloß nicht wieder Ruinen“ stöhnte das Publikum schon beim zweiten Nachkriegsfilm, denn es will Illusionen, es will die Wahrheit und die Folgen einer Entwicklung nicht länger sehen, als es dazu gezwungen ist [iFW 22 (1949) S. 250]. Viele deutsche Cineasten flüchteten sich deshalb lieber zu den Überläufern oder sie begeisterten sich an einem neu aufkommenden Trivialfilmgenre. Der Heimatfilm Schwarzwaldmädel (1950) mit Sonja Ziemann und Rudolf Prack, dem Traumpaar der Fuffziger, brach 1950 alle Zuschauerrekorde und zeigte damit den deutschen Filmemachern den Weg zum Erfolg. Der Trümmerfilm, den man insgesamt gesehen künstlerische und inhaltliche Wagnisse nicht völlig absprechen kann, war nicht mehr gefragt. [Zum Film in der Trümmerzeit vgl. Pleyer, Nachkriegsfilm S. 51ff.; Kahlenberg, Film S. 467ff.; Glaser, Kulturgeschichte S. 119ff; Kreimeier, Westdeutscher Film S. 290ff.; Seidl, Lüge S. 71fE; Wilharm, Lizenzfilme S. 193ff]. Zum deutschen Filmangebot in den Theatern der französischen Zone gab ein versierter Kinobesucher den folgenden treffenden Vers [iFW 1 (1949) S. 3] zum besten: "Er kann nur prahlen oder wimmern, Er lebt in Schlössern und in Trümmern, Doch nie in deinen oder meinen Zimmern Er sollte sich ums Leben kümmern!" Aus: "Zwischen Gestern und Morgen. Film und Kino im Nachkriegsjahrzehnt"; http://www.mediaculture-online.de Hat das industrielle System eine Kontinuität? Die deutsche Filmbranche, ein Schoßkind des Nazi-Regimes und also technisch gut ausgerüstet, begann sich nach der Stunde null unter der Vormundschaft der Besatzungsmächte erstaunlich rasch wieder zu regen. [...] Die Nachkriegsfilmemacher der ersten Stunde waren jüngere Profis, die bei der Ufa ihr Metier gelernt und sich noch vor Kriegsende mit "unpolitisch" gefälligen Werken bewährt hatten: Harald Braun, Helmut Käutner, Kurt Hoffmann, Josef von Baky, Wolfgang Staudte - sie gehörten zum Teil bis in die sechziger Jahre hinein zu den maßgeblichen Regisseuren des deutschen Kinos. Auch auf der Leinwand waren Publikumslieblinge, die nicht als kompromittiert galten, etwa Hans Albers und Heinz Rühmann, bald wieder zurück. Den ersten "Bambi" als beliebteste Schauspielerin des Jahres gewann 1948 nicht etwa die junge Hildegard Knef, sondern die unverwüstliche Stehauffrau Marika Rökk. [...] Zur Uraufführung des ersten deutschen Nachkriegsfarbfilms in Stuttgart gab sich der baden-württembergische Kultusminister die Ehre, und die Bundespost brachte einen Premieren-Sonderstempel heraus. Das Folklore-Rührstück "Schwarzwaldmädel" wurde mit etwa 14 Millionen Zuschauern zum Sensationserfolg und zum Prototypen des auffälligsten und "deutschesten" Phänomens im Fünfziger-Jahre-Kino, dem Heimatfilm. Der Regisseur Hans Deppe (einst ein Berliner Komiker, der schon vor 1945 bei etwa 30 volkstümlichen Filmen Regie geführt hatte) und sein Starpaar Sonja Ziemann und Rudolf Prack behaupteten ein Jahrzehnt lang in wechselnder Volkstracht ihren Spitzenplatz in der Heimatszene. Die Branche war stolz auf das identitätsstiftende Genre, dem kein ausländischer Film Konkurrenz machen konnte, und die Meinungsforscher erkannten, dass das Publikum nun also eindeutig dem "Illusionsfilm" gegenüber dem "Wirklichkeitsfilm" den Vorzug gebe. Aus: http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-45964840.html
  9. Im Post vom 10.5., 17.36, kamen 5 Punkte zum Vorschein, die auch Ergebnis einer universitären Beschäftigung mit dem Thema waren. Die ganze Aufregung in diesem Thread rührt daher, dass ein beinahe jeder sich als Filmfan fühlt, sich aber für Politik nicht interessiert. Trennen lässt sich das nicht immer. Dann ist die Entrüstung total, wenn ein Kinotraum auch mal auseinandergenommen wird. Zusammenfassend: es gibt die Auffassung, das frühere Unterhaltungskino der Bundesrepublik Deutschland habe "restaurative" Strömungen in sich aufgenommen. Es gäbe eine Kontinuität inhaltlicher, technischer oder künstlerischer Eigenheiten zum Unterhaltungsfilm vor 1945 (es gibt den NS-Film und es gibt den BRD-Film und en DDR-Film). Diese Auffassungen sind vor Jahrzehnten bereits vertreten worden und waren selbst zur Zeit der Regentschaft von Bundeskanzler Adenauer durch die Meinungsfreiheit und das Grundgesetz gedeckt. Keiner der Kritiker hat Forderungen vorgetragen, Heimatfilme nicht zeigen zu dürfen. "Bedenkenträgerei" bezieht sich auf die künstlerische oder politische Aussage eines Films und auch auf Todd-AO-Filme wie oben erwähnt - bzw. russische Propaganda-Filme mit wirklichkeitsverdrehendem Auftrag: "Wolga-Wolga" (1938) - wenn sie als nur farbenfrohe Unterhaltungsfilme angepriesen werden. Gibt es wirklich keinerlei Kontinuitäten vor/nach 1945? Sind Komödoen und Lustspiele ausnahmslos ganz harmlos? Meines Erachtes wäre es kaum logisch, wenn es nach 1945 zu einer totalen Abkehr gekommen wäre? Andere Filmwiss. (auch ein früherer Prof. von mir) glauben nicht an die restaurative Zwecksetzung: Kaum ein Filmgenre ist so mit der deutschen Filmindustrie der 1950er Jahre verbunden wie der Heimatfilm. Nach dem Überraschungserfolg des Schwarzwaldmädels (1950) entstand eine bis in die 1960er fortgesetzte Schwemme von Filmen, die ihrerzeit manchmal große Publikumserfolge waren und die manchmal bis heute lebendig geblieben sind (man denke an die Filme um die Kaiserin „Sissi“ oder auch die Schleswig-Holstein-Epen auf dem „Immenhof“). Oft ist den Filmen eine restaurative Tendenz zugeschrieben worden, ein Festhalten an Lebensformen eines bäuerlichen Deutschland, das so gar nicht mit der Realität der 1950er zusammengehen mochte. Und es wurde eine grundlegende eskapistische Tendenz erkannt, die vom Nachdenken über die noch so nahe Nazi-Vergangenheit abgelenkt habe. Es bleibt Aufgabe der Forschung, diese Urteile nachzuzeichnen und ihnen die These entgegenzuhalten, dass der Heimatfilm gerade nicht restaurativ orientiert gewesen sei, sondern die verschiedenen Modernisierungen, die die BRD in den 1950ern zu einer kapitalistischen Industriegesellschaft entwickelten, in manchmal süffisanter Art thematisiert habe. Junge gegen Alte, Städte gegen Dörfer, Blasmusik gegen Schlager, das Reisen gegen das Bodenstämmige, Handarbeit gegen Maschineneinsatz, autoritäre gegen egalitäre Familienbeziehungen – es sind eine ganze Reihe von dramatischen Konflikten gewesen, die über den reinen Heimatfilm in die soziale und ökonomische Realität der Bundesrepublik hinausweisen. Aus: http://www1.uni-hamburg.de/Medien/berichte/arbeiten/0119_11.pdf
  10. Dass die Mitglieder des Forums in einen NS-Topf geworfen werden sollen, wer sollte und könnte dies behaupten? Bisher nur Preston Sturges, was ja nicht so ganz sauber ist. Und wie sollte das alters- und berufsbedingt überhaupt möglich sein? Es ist meine Kritik und die "Anpreisung" an bestimmten Filmen, die kopfschüttelnd zurücklässt und sich gleich weiter übertragen liesse auf Filme des Illusionskinos wie ALAMO, 300, EL CID, KELLYS HEROES u.a., die ja Deinerseits nie hinterfragt werden, sondern "authentisch angekündigt" werden. Es werden nur "gute Seiten" beworben und deren Farbigkeit betont - dies sei gut und bekömmlich für jedermann (jede Frau), möchte man annehmen. Meine Auffassung: es gibt ziemlich sicher ästhetische und manchmal auch ideologische Parallelen zwischen bestimmten Filmgenres und Epochen. Der Heimatfilm kann sich in einigen Punkten dem Kriegsfilm nähern, der (breite oder schmale) Monumentfalfilm Frau Riefenstahl oder Herrn Eisenstein entlehnt sein. Es sind also keine wirren Vergleiche, weil sie tagtäglich in der Filmliteratur und auch an den Universitäten genau so verhandelt werden. Die frühe. westdeutsche Nachkriegsfilm wurde und wird nun einmal sehr kritisch betrachtet. Manche sagen, er sei der Tiefststand des Schaffens. Zeigen und diskutieren sollten man ihn jederzeit und unbedingt - aber warum wird er derart süsslich angekündigt? Nur dass stiess mir auf - nicht die Frage, ob man bestimmte Filme zeigen dürfte oder ob hier jemand in der NS-Zeit lebte, was nachweislich nicht der Fall ist. Godard wurde schon zitiert, aber auch Bert Brecht (ab 1930) ist zu nennen: beide schufen eine Rhetorik der "Illusionsdurchbrechung", die Film als Waren und auch als klassenspezifisches Manipulations- und Unterdrückungsmittel auffasssten. Möchte Preston Sturges das abstreiten und mich weiterhin einschüchtern? * Preston Sturges wendet es nun so, dass seine Stammkunden, die schon Argumente vorgebracht haben, sich durch Kritik an den Filmen oder ihrer Anpreisung mit beleidigt fühlen sollen. Es liegt also an seinen Kunden, ob sie die Fährte aufgreifen oder sich neutral und diskussionsoffen verhalten.
  11. cinerama

    Exodus (1960)

    So macht man ein interessantes Thema kaputt.
  12. Die letzten Posts lesen sich wie eine Verteidigung des Illusionskinos? Gegenrede wird von den Stammkunden eines meisterlich inserierenden Geschäftsmannes karikiert. Kritisiert/karikiert werden die Kritiker von Illusionsfilmen, nicht aber die Illusion als Manipulation-/Herrschaftsinstrument selbst. Werden uns die Filme des Illusionskinos aber ungebrochen mit den gleichen Werbe-Mitteln wie zur Entstehung, also über die Wiederholung der Illusionierung, nahegebracht, finde ich das halt konservativ oder sogar reaktionär. Und ändern sich notgedrungen auch noch die Rezeptionsbedingungen der Filme (Auditorien, optische und akustische Änderungen am Medienträger - was aber zumeist den 70mm-Sektor am empfindlichsten trifft), und wird dann immer wieder von authentischer "Zeitreise" gesprochen, handelt es sich dann nicht um eine weitere Schleife der Illusionierung? ;-) Für Nostalgiker ist das ganz o.k. - man ist happy mit dem erkauften Traum. Nichts wäre unpassender und schmerzhafter, wenn von aussen eine Desillusionierung droht. Und die Deutschen wollten nach dem Kriege nun einmal ihre Irrwege verdrängen und alte Werte, die als Kitt der Nationenbildung galten, fortleben lassen. Sie hätten auch eine andere Wahl gehabt. Volle Kinos werden Mitglieder des Filmvorführerforums immer richtig finden. Voll waren auch das römische Kollosseum, oder die NS-Kinos mit "Opfergang", "Friedericus", "Hitlerjunge Quex" oder "Es war eine rauschende Ballnacht". Anstelle der bunten Traumwelt gab es doch auch in Schwarzweiss "Rotation", "Die Mörder sind unter uns", "Morituri", "Der Untertan". Diese handelten von Problemen. Und sind dadurch glaubhaft und spannend.
  13. Zurück zur Wirklichkeit des Lebens: die hervorragende (!) Münchner Filmwerkstatt pflegt das 16mm- und 35mm-Filmgut mit den wirklichen "exklusiven" Raritäten: http://www.muenchner-filmwerkstatt.de/derrotepunkt.htm http://www.muenchner-filmwerkstatt.de/lawo.htm http://www.muenchner-filmwerkstatt.de/dtdb.htm http://www.muenchner-filmwerkstatt.de/solo.htm http://www.muenchner-filmwerkstatt.de/derrotepunkt.htm http://www.muenchner-filmwerkstatt.de/lawo.htm Die Münchner Filmwerkstatt e.V. ist als Zusammenschluß junger Regisseure, Produzenten und anderer Filmschaffender ein Forum für regelmäßigen Austausch und gegenseitige Hilfe beim Start in der Filmindustrie. Ein Schwerpunkt ist für uns dabei Vernetzung: unser monatlicher Jour fixe vernetzt die Münchner Indie-Szene, und auch wir selbst sind als Mitglied, Kooperationspartner u.ä. von AG Kurzfilm e.V., MedienCampus Bayern e.V., DGB Bildungswerk Bayern oder auch im europäischen Netzwerk NISI MASA breit vernetzt – eine vollständige Übersicht findet sich hier. Aus: http://www.muenchner-filmwerkstatt.de/verein.htm *** Keine Traumwelt, sondern die kritische Sicht von Serben auf das heutige und gestrige Serbien im "Zeughaus Kino" (Berlin): KINEMATOGRAFIE HEUTE: SERBIEN Beli lavovi The White Lions SRB/HR 2011, R: Lazar Ristovski, D: Lazar Ristovski, Gordan Kicic, Hristina Popovic, Vuk Kostic, 90' 35 mm, OmeU Einführung: Bernd Buder am 2.5.2012 um 20.00 Uhr Beli beli svet White White World SRB/D/S 2010, R: Oleg Novkovic, D: Uliks Fehmiu, Hana Selimovic, Jasna Djurišic, Nebojša Glogovac, 121' 35 mm, OmeU am 3.5.2012 um 20.00 Uhr am 5.5.2012 um 18.30 Uhr Tilva roš Tilva Rosh SRB 2010, R: Nikola Ležaic, D: Marko Todorovic, Stefan Djordjevic, Dunja Kovacevic, 95' DigiBeta, OmeU am 4.5.2012 um 21.00 Uhr am 6.5.2012 um 21.00 Uhr Kordon The Cordon SCG 2003, R: Goran Markovic, D: Marko Nikolic, Nebojša Milovanovic, Nikola Djuricko, Dragan Petrovic Pele, 87' 35 mm, OmeU am 5.5.2012 um 21.00 Uhr Cinema Komunisto SRB 2010, R: Mila Turajlic, 101' Blu-rayDisc, OmeU Einführung: Bernd Buder am 6.5.2012 um 18.30 Uhr Montevideo, bog te video! Montevideo, Taste of a Dream! SRB 2010, R: Dragan Bjelogrlic, D: Miloš Bikovic, Petar Strugar, Viktor Savic, Andrija Kuzmanovic, 138' 35 mm, OmeU am 10.5.2012 um 20.00 Uhr Zavet Versprich es mir! SRB/F 2007, R: Emir Kusturica, D: Marija Petronijevic, Uroš Milovanovic, Ljiljana Blagojevic, Aleksandar Bercek, 125' 35 mm, OF m. dt. + frz. UT am 12.5.2012 um 21.00 Uhr Guca! Gucha – Distant Trumpet SRB/BG/A/D 2006, R: Dušan Milic, D: Marko Markovic, Mladen Nelevic, Aleksandra Manasijevic, Slavoljub Pešic, 92' 35 mm, OmU am 13.5.2012 um 21.00 Uhr am 16.5.2012 um 20.00 Uhr Medeni mesec Honeymoons SRB/AL 2009, R: Goran Paskaljevic, D: Nebojša Milovanovic, Jelena Trkulja, Jozef Shiroka, Mirela Naska, 95' 35 mm, OmU am 18.5.2012 um 19.00 Uhr Ljubav i drugi zlocini Liebe und andere Verbrechen SRB/D/A/SLO 2008, R: Stefan Arsenijevic, D: Anica Dobra, Vuk Kostic, Hanna Schwamborn, Milena Dravic, 105' 35 mm, OmeU am 18.5.2012 um 21.00 Uhr Srbija godine nulte Serbie, année zéro F/SRB 2011, R: Goran Markovic, 80' 35 mm, OmeU am 19.5.2012 um 19.00 Uhr am 20.5.2012 um 21.00 Uhr Oktobar October SRB 2011, R: Ivan Pecikoza, Senka Domanovic, Ognjen Isailovic, Dane Komljen, Damir Romanov, Ognjen Glavonic, Milica Tomovic, 110' Blu-ray, OmeU am 19.5.2012 um 21.00 Uhr Stara škola kapitalizma The Old School of Capitalism SRB 2009, R: Želimir Žilnik, D: Živojin Popgligorin, Robert Paroci, Zoran Paroški, Lazar Stojanovic 122' 35 mm, OmeU am 20.5.2012 um 18.30 Uhr Pešcanik The Hourglass SRB/H/SLO 2007, R: Szabolcs Tolnai, D: Slobodan Custic, Nebojša Dugalic, Jasna Žalica, David Vojnic Hajduk, 107' DVD, OmeU am 23.5.2012 um 20.00 Uhr Klopka Die Falle SRB/D/H 2007, R: Srdan Golubovic, D: Nebojša Glogovac, Nataša Ninkovic, Anica Dobra, Miki Manojlovic, 106' 35 mm, OmU am 25.5.2012 um 19.00 Uhr am 26.5.2012 um 21.00 Uhr Besa Solemn Promise SRB/SLO/HR/F/H 2010, R: Srdjan Karanovic, D: Miki Manojlovic, Iva Krajnc, Nebojša Dugalic, Radivoje Bukvic, 106' 35 mm, OmeU am 25.5.2012 um 21.00 Uhr Ordinary People F/SRB/CH 2009, R: Vladimir Perišic, D: Relja Popovic, Boris Isakovic, Miroslav Stevanovic, 80' DigiBeta, OmeU am 26.5.2012 um 19.00 Uhr am 27.5.2012 um 21.00 Uhr Dovidenja, kako ste? Goodbye, How Are You? SRB 2009, R: Boris Mitic, 80' DigiBeta, OmU am 27.5.2012 um 19.00 Uhr Žena sa slomljenim nosem Belgrad Radio Taxi SRB/D 2010, R: Srdan Koljevic, D: Anica Dobra, Nebojša Glogovac, Branka Katic, Nada Šargin, 104' 35 mm, DF am 30.5.2012 um 20.00 Uhr
  14. Die herausragend engagierte Münchner Filmwerkstatt ist ein Juwel des Kurzfilms. Das derzeitige Programm präsentiert: http://www.muenchner-filmwerkstatt.de/bergig.htm http://www.muenchner-filmwerkstatt.de/handwerker.htm http://www.muenchner-filmwerkstatt.de/einsommerlang.htm http://www.muenchner-filmwerkstatt.de/musik.htm http://www.muenchner-filmwerkstatt.de/einsameinsel.htm http://www.muenchner-filmwerkstatt.de/amrande.htm Die Münchner Filmwerkstatt e.V. ist als Zusammenschluß junger Regisseure, Produzenten und anderer Filmschaffender ein Forum für regelmäßigen Austausch und gegenseitige Hilfe beim Start in der Filmindustrie. Ein Schwerpunkt ist für uns dabei Vernetzung: unser monatlicher Jour fixe vernetzt die Münchner Indie-Szene, und auch wir selbst sind als Mitglied, Kooperationspartner u.ä. von AG Kurzfilm e.V., MedienCampus Bayern e.V., DGB Bildungswerk Bayern oder auch im europäischen Netzwerk NISI MASA breit vernetzt – eine vollständige Übersicht findet sich hier. Aus: http://www.muenchner-filmwerkstatt.de/verein.htm
  15. cinerama

    Exodus (1960)

    Es gibt ja das Privileg des Romans und fiktionalen Films, Liebesgeschichten als Identifikationsklammer (ein selbst mir zu böses Wort der frankfurter Aufklärer) einzufügen. Jedoch zeigt sich in diesem Metier vielleicht nicht Premingers Stärke, auch noch weniger die von Kubrick, Ray, Mann, Manckiewicz aus der damaligen Breitwandliga - oder von Cameron und Spielberg aus der heutigen Schmalfilmfraktion. Eher die von Lean, Bondartschuk, Wyler, DeMille oder Cukor. Wenn Uris noch authentisch aufschrieb, würde ich Dalton Trumbo als Quelle der Zusammenführung verschiedener Handlungsstränge in einen einzigen sehen. Wir wissen dies aus "Spartacus". Ein linker Optimist und Romantiker, aber auch ein leichtfertiger Romancier? Ihm und Preminger sind vermutlich die extrem verdichtete Hassliebe zwischen Irgun und Aganah, gipfelnd in der Gefängnisszene, zuzuschreiben. Hier wird die Tragik spürbar, unter der später auf der anderen Seite des Konflikts die PLO sich spaltete, Fatah und Hamas sich bekämpften und Israel eine "Krieg gegen den Terror" behauptete: http://www.gegenargumente.at/radiosend/radiosend_09/krieg_gegen_den_gaza_10_02_09.htm (dieser hervorragende Essay spiegelt in etwa die Sichtweise, die @Stefan2 andeutete - allerdings in einem einzigem Satz schwerlich vermitteln konnte).
  16. cinerama

    Exodus (1960)

    Ende der 70er Jahre hatten die Todd-AO-Revivals im Delphi-Palast Berlin jeweils vier bis zwölf Wochen Einsatzzeit. Die Annoncen habe ich alle gut aufgehoben. 1 Woche (und dazu noch auf einer Abendschiene) ist leider "weit abgeschlagen"! Zudem gab es mehrwöchige Wiedereinsätze der restored versions von "Vertigo", "Spartacus", "Lawrence of Arabia" in den 1990er Jahren. "Spartacus" war als restored version sogar an der Spitze der Charts im Sommereinsatz in den USA. *** Danke @Sam, für die schonungslose Analyse.
  17. Endlich, tröstlich mal ein Gegenpol zum reaktionär-suesslichen Kommerz... wunderschön - danke! Kaurismäki = Held der Arbeiterklasse! M.W. liegt vieles bei Pandora (LIGHTS IN THE DUSK, KE HAVRE, LENINGRAD COWBOYS MEET MOSES, THE MAN WITHOUT A PAST). Über alles andere seines Schaffens und auch von Mika Kaurismäki ist kaum jemand so gut im Bilde wie das Internationale Forum des Jungen Films IFB: forum[at]arsenal-berlin.de
  18. Kleiner Widerspruch insofern, als dass die These verbreitet ist, die kapitalistischen Monopole hätten Hitler erst in die Steigbügel geholfen und fanden grossen Gefallen an seinen Plänen zum neuen Lebensraum und der Einführung des Arbeitsdienstes. Nach der Eroberung des Ostraums und gewonnenem Krieg hätten sie ihn voraussichtlich wieder fallen lassen. Die Heimatidylle unter Adenauer (hatte er nicht die Spaltung "Deutschlands" vorangetrieben? Das Poster von Preston Sturges verheisst dagegen das neue farbige Deutschland) umschreibt der SPIEGEL: Auch in der Adenauer-Restauration kochte ein wirtschaftlicher Riese auf geistiger Sparflamme: Während sich die Deutschen ihren Wanst mästeten, war in ihrem intellektuellen Haushalt Schmalhans Küchenmeister; während sie ihre Städte ins Gigantische kaputtbauten und ihre Landschaften zersiedelten, garnierten sie ihre geistigen Horizonte mit Fachwerk und Butzenscheiben. Dem Lärm der Baumaschinen und der überfüllten Autobahnen setzten sie die Kuckucksuhr und den röhrenden Hirsch im Schlafzimmer entgegen. Und davon handelt Fassbinders "Lola". Aus: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14341759.html "Folgen": ein geflügeltes Wort. Auch ein Standpunkt? Das ist auch die grosse Geschicklichkeit hier, dass einer immer das "letzte Wort" ergreifen muss, um sein Jahresprogramm durchzubringen. Hilfreich in allen Fach- und Lebensberatungsfragen.... Sobald die "Ein-"Färbungen der Geschichte (wie auch roter Filmclips) einige Leser verwundern, sind sie "Erbsenzähler". Es sollte doch alles schön sein! Dann fallen die Stammkunden her über Abweichler, die ihren Herrn Klassenlehrer nicht mögen: "Mein Papi ist mein bester Kamerad". Bitte bitte: bringt hier nur noch positive Nachrichten und bunte Bilder, das kommt gut und tut niemandem weh! Mehrmals dort erlebt.
  19. cinerama

    3-D ist Nötigung

    Zustimmung in allen Punkten. Wobei ja ausgerechnet die so verachteten 35mm-Scope-Kopien von AVATAR die bildschärfsten Versionen waren, die in Umlauf gebracht wurden. Schärfer selbst als die 70mm-Imax-Version. ;-) Vom den beeinträchtigten DCI-Vorführungen sprechen wir gar nicht erst...
  20. Einige taten es, andere lehnten die Beweihräucherung der Restauration und des Revanchismus auch ab. Preston sturges beleidigte meine Angehörigen. Er schrieb: Man kann jetzt natürlich hochnäsig über die Motive dieser vielen Menschen - wahrscheinlich waren Deine Eltern/Großeltern/Tanten, Onkels auch in dem Film - trefflich die Nase rümpfen. Diese Mutmassung trifft mehrheitlich das Gegenteil der Tatsachen. Ich hatte mal am Institut selber eine Reihe mit Filmen der "Blut- und Boden"-Ära durchgeführt - die natürlich nicht ineins zu setzen ist mit den Verdrängungs- und Eskapismusfilmen der Adenauer-Republik. Auch da ging es um den Wunsch, der Wirklichkeit entweder zu entfliehen oder sie zu verklären, zu verharmlosen oder gar umzudeuten. Eine kritische Einstellung ist auch gegenüber Hollywood-Filmen mehr als angemessen - die unter nostalgischem Aspekt hier als Klassiker sakrosankt gesprochen werden. Es ist daher sehr geschickt, Kritikern von ideologie-behafteten Filmen mit nationalistischem und klassenerhaltenem Anspruch - und das tut Preston Sturges - menschenfeindliche Allüren gegen Deutsche oder kinoliebende Fans von Buntfilmen anzuhängen. Im Gegenzug aber zu verschweigen, dass die eigentliche Menschen- und Emanzipationsfeindlichkeit von der Kulturindustrie jener Tage ausging. Es scheint, als würden die eigentlichen Intentionen in ihr Gegenteil verdreht? Oder? Fazit: hätte man eine Heimatfilmreihe kritischer angekündigt (die Programmtexte vieler kommunaler oder Museumskinos sind hierzu imstande, ohne an Besuchern einzubüssen), wäre auch kein drastischer Einwand eingelegt worden. Die letzten Zeilen von Preston Sturges verstärken sogar noch meine Skepsis gegen diese Art einer "verklärenden" Filmvermarktung. Das bleibt gerne ein minderheitlicher Einwand, für den ich mich auch erschlagen lasse. Bereits der Revuefilm enthält die relevanten Ingredienzien. Es gibt auch keine "Angst", sich damit auseinanderzusetzen. Auseinandersetzungen damit haben früh eingesetzt und bis heute fundierte Analysen geliefert, die man nicht verwässern sollte. Sie haben sich gegen die Angst vor einer Konfrontation mit Weltflucht und Schuld auseinandersetzt. Tatsächlich führte der Weg der Heimatschnulze auch in eine wirtschaftliche Sackgasse (vergeudete Bundesbürgschaften), sodass selbst CSU-Minister Höcherl zur Erkenntnis gelangte, dass entgegen der „kurzen Scheinblüte seichtester Unterhaltung und Schnulzen“ endlich kompetenter Nachwuchs auszubilden sei - was letzlich im Oberhausener Manifest gipfelte. "Schnulze" als Schlagwort also aus dem Munde eines sog. Revanchisten - schon erstaunlich -, der sogar die Einrichtung einer Stiftung ankurbelte. Was in der Bewertung von Alexander Kluge zur Wende führte: „Eine Erneuerung der geistigen Haltung des Filmemachens in Richtung Authentizität und abseits vom Kommerz. – Ein geistiges Zentrum für den deutschen Film, also Filmausbildung. – Eine Chance für den ersten Film eines jungen Filmemachers. Aus der zuletzt genannten Forderung entstand das Kuratorium Junger Deutscher Film, ausgestattet mit fünf Millionen Mark. Die Kurzfilmförderung von Nordrhein-Westfalen, welche die Basis der Oberhausener Gruppe bildete, betrug 800.000 Mark, verteilt auf sechs Jahre. Aus diesem Anfang entstand eine Wende im deutschen Film. Die Filmgeschichte war damals 70 Jahre alt. Was aus der Oberhausener Bewegung später entstand, hat bis zu Fassbinders Tod ein Viertel der Filmgeschichte ausgefüllt.“ Also könnte man sich interessiert, skeptisch und aufgeschlossen dem Heimatfilm-Genre in BRD, DDR, UdSSR und USA zuwenden, anstatt sich zum Verteidiger des Illusionismus zu machen (Illusionismus, der in allen Systemen leidvoll bedient wurde) oder dazu aufrufen, die "Berge" in "Garutso Plastorama" (SCHLOSS HUBERTUS u.a.) nicht nur bei Sekt und Brezel zu geniessen, sondern mutig mit der Frage zu konfrontieren, welche humanistischen Werte oder auch chauvinistischen Weltanschauungen (?) mittels verfeinerter Technologie unter den Berggipfeln eingeimpft wurden? Oder sehe ich da etwas falsch? Mit Blick etwa auf die Wien-Produktion spricht Alexander Lernet-Holenia (ein als konservativ einzustufender österreichischer Schriftsteller) den Heimatfilmmachern aus dem Herzen - gefolgt von "Pfarrerfilmen", die allesamt ein Hohelied auf das Ländliche und Dörfliche anstimmten, das sich tapfer gegen Fremdländisches und bedrohliche Kultur von aussen zur Wehr setzt: "In der Tat brauchen wir nur dort fortzusetzen, wo uns die Träume eines Irren [Hitler ist offenbar verniedlichend gemeint. Anm. von @cinerama] unterbrochen haben, in der Tat brauchen wir nicht voraus-, sondern nur zurückblicken. Um es klar zu sagen: wir haben es nicht nötig, mit der Zukunft zu kokettieren und nebulose Projekte zu machen, wir sind, im besten und wertvollsten Verstande, unsere Vergangenheit, wir haben uns nur zu besinnen, dass wir unsere Vergangenheit sind – und sie wird unsere Zukunft sein." Zit. aus: "Der Turm", Ausg. Jg. Nr. 1, 1945, Heft Nr. 4/5. S. 109 Auf wessen Seite steht nun die Angst?
  21. Bitte fasse Dich konkret und unmissverständlich. Zu lesen ist etwas anderes: Auch beachte man Jessels Operette "Schwarzwaldmädl", die 1917 an der Komischen Oper in Berlin uraufgeführt wurde. Das hat ja mit Baden-Württemberg nicht direkt zu tun. Die "Badischen Seiten" jedoch prätendieren ähnliche Elogen und "Rekordmeldungen" in der Sprache der Präpotenz: http://www.badische-seiten.de/wissen/schwarzwaldmaedel.php Die Texte hat preston sturges offensichtlich abgekupfert? Ich bezweifle (auch aus meinem Bekanntenkreis) eine solche, die Menschen für naiv erklärene Behauptung: "Also nahezu jeder erwachsene Bürger wollte damals, 5 Jahre nach Ende des Krieges, diesen Film sehen."
  22. cinerama

    Exodus (1960)

    Über die geschichtliche Genauigkeit von Roman und Film scheiden sich die Geister: Die relativ einseitige Parteinahme für die jüdische Sache und der freie Umgang des Autors mit der historischen Genauigkeit wurden vielfach kritisiert. Zum Beispiel treten historische Personen in Kontakt mit fiktiven und könnten so zu einem falschen Geschichtsbild führen (wobei dies auch auf viele andere historischen Romane zutrifft). Auch ist die Exodus nicht von Zypern aus losgefahren, wie im Buch beschrieben. Die Planung der Burma Road schreibt Uris einem seiner Romanhelden zu, während ihr tatsächlicher Urheber, David Marcus, in anderem Zusammenhang nur kurz erwähnt wird. In vielen Ländern des Ostblocks, u. a. in der DDR, stand der Roman auf dem Index der staatlichen Zensurbehörden.[1]. Die wahre Geschichte des Exodus hat Ruth Gruber in ihrem Augenzeugenbericht "Die Irrfahrt der Exodus. Eine Augenzeugin berichtet" (Zürich 2002) beschrieben Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Exodus_%28Roman%29
  23. Eine historische Erkenntnis der karlsruher Referenten? Vergessen wird hierbei leider die Kinoszene der DDR und der Kritiker der "revanchistischen" BRD. Aber die gehört offenbar zu den "Hochnäsigen".
  24. cinerama

    Exodus (1960)

    Für die an EXODUS Interessierten ist vielleicht die umfängliche Literaturliste zum Film aufschlussreich, die sich anfand: http://www.cine-holocaust.de/cgi-bin/gdq?dfw00fbw000130.gd Darunter: "Otto Premingers Film Exodus in Jerusalem nicht freigegeben", in: Mannheimer Morgen, 05.08.1961
  25. cinerama

    Exodus (1960)

    Bei treuen Stammkunden von @pr.st. fürchte ich durchaus, wenn diese sich mit "angebissen fühlen". Nicht meine Absicht, tut mir leid, aber leider ein "Automatismus". Im Thread ging es wirklich um EXODUS? Oder um die Freiluftkinos vom @preston? Die 35mm-Kopien auf Festivals waren kaum besser. Zumeist ist der 1. Akt wie "gedoubelt" - als fehlte nun selbst vom Dupnegativ der 1. Akt. ( http://www.youtube.com/watch?v=ySvaWWYGbq0 : man merkt, dass der Establishing-Shot - fast ein 3"5"0-Grad-Schwenk - Ulrich Gregor fragwürdig erschienen sein muss, der zuvor schon TEN COMMANDMENTS scharf kritisiert hatte... - ähnlich ergeht es uns heute mit den James-Cameron-Filmen wegen ihrer Stereotypie!) Auf den Filmfestspielen (Bln) traf ich einmal J. Kirk, den Restaurierungsbeauftragten von MGM/UA, der bereits THE GREAT ESCAPE als Restaurierungsauftrag vorzuliegen hatte. Wegen EXODUS sei ihm kein Etat freigegeben worden, von Breitfilmmaterialien zu arbeiten resp. eine 70mm-Kopie herzustellen. Dann soll EXODUS bei der Erstaufführung bei Kritikern wie auch beim Publikum "durchgefallen" sein (zumindest in USA). Da die damaligen Mammutproduktionen zumeist erst bei Wiedereinsätzen über die Jahre Gewinn einspielten, könnte da EXODUS als "Kassengift" gelten? Die Box Office-Zahlen werden jedoch wie folgt genannt (ich nehmen an, die Wiederaufführungen sind mit inbegriffen): Production Budget $4,000,000 Theatrical Rentals $8,700,000
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